Savoia-Marchetti S.59

Die Savoia-Marchetti S.59 war ein einmotoriges Doppeldecker-Mehrzweck-Flugboot, das von der italienischen Luftwaffe beauftragt wurde und ab 1926 in mehreren Versionen gebaut wurde.

Savoia-Marchetti S.59
TypFlugboot
Entwurfsland

Italien 1861 Königreich Italien

Hersteller Savoia-Marchetti
Erstflug 1926
Stückzahl 281

Geschichte

Die Regia Aeronautica (italienische Luftwaffe) eröffnete 1924 eine Ausschreibung für ein neues Flugboot, das als Mehrzweckflugzeug die Funktionen Aufklärer, Jäger und Bomber in sich vereinen sollte. Savoia-Marchetti beteiligte sich mit der Savoia-Marchetti S.59 an der Ausschreibung und erhielt den Zuschlag.

Die S.59 war ein auf der S.58 basierendes Militärflugboot, das mit den Neuentwicklungen der S.57 und S.58 verbessert wurde. Die Regia Aeronautica fand bei Savoia-Marchetti einen zuverlässigen und kompetenten Partner, der schon mit der S.13 bei der Regia Aeronautica unter Beweis gestellt hatte. Aus dieser Situation heraus entschloss man sich, ohne Bedenken die S.59 in Serie zu ordern. Nachdem Savoia-Marchetti den Prototyp 1925 zum Testen auslieferte, musste man jedoch feststellen, dass die Maschine mit dem Rolls-Royce-Eagle-Motor mit 360 PS untermotorisiert war. Savoia-Marchetti rüstete die Serienproduktion sofort auf den bekannten Lorraine-Dietrich-12Db-V12-Motor mit 400 PS um, aber auch dieser war für die Militärversion zu schwach. Dennoch wurden 1926 vierzig Maschinen mit dem Lorraine-Dietrich-12Db-V12-Motor an die Regia Aeronautica ausgeliefert. Die Regia Aeronautica stoppte die Auslieferung 1927 und verlangte eine Nachbesserung. Daraufhin rüstete Savoia-Marchetti auf den Isotta Fraschini-Asso 500 Motor mit 510 PS um. Diese Version sollte S.59bis heißen, von der S.59bis wurden bis 1928 82 Stück an die Regia Aeronautica ausgeliefert. Aufgrund der erhöhten Nachfrage wurde die S.59bis auch von CANT und Macchi jeweils in der Stückzahl von 50 bis 1930 in Lizenz hergestellt. Die S.59bis wurde unter anderem an Italien, Argentinien, Türkei, Paraguay und Rumänien ausgeliefert. Eine zivile Version der S.59 mit einem geschlossenen Cockpit und Fluggastraum wurde als Version S.59P bezeichnet und seit 1927 hergestellt.

Technik

Die S.59 war ein einmotoriges Doppeldecker-Jagdbomber-Aufklärungsflugboot mit zwei Mann Besatzung. Pilot und Beobachter saßen nebeneinander im offenen Cockpit und waren nur durch eine Windschutzscheibe geschützt. Der kanuförmige Rumpf bestand aus Holz. Die Tragflächen waren aus Holz, mit Leinen bespannt und mit Holmen und Stahldrähten am Rumpf befestigt. Der Prototyp der S.59 wurde von einem Rolls-Royce Eagle-Motor mit 360 PS und einer Zweiblattluftschraube angetrieben. Da dieser Motor jedoch zu schwach war, rüstete man auf einen bekannten Lorraine-Dietrich 12Db V12-Motor mit 400 PS um. Da sich auch dieser als zu schwach erwiesen hatte, stellte man die Serienproduktion auf den Isotta Fraschini-Asso 500 Motor mit 510 PS um. Die Bewaffnung bestand aus einem 7,7 mm-Maschinengewehr und 280 kg Bombenlast, die an der unteren Tragfläche mitgeführt werden konnte. Die zivile Version der S.59, die S.59P, konnte neben den beiden Piloten noch bis zu vier Passagiere in dem geschlossenen Cockpit und Fahrgastraum mitnehmen.

Technische Daten

Kenngröße: Daten:
Spannweite15,5 m
Länge10,36 m
Höhe3,5 m
Flügelfläche60 m²
Leermasse1950 kg
Startmasse2950 kg
AntriebIsotta Fraschini-Asso 500 Motor mit 510 PS
Reisegeschwindigkeit152 km/h
Höchstgeschwindigkeit200 km/h
Reichweiteca. 900 km
Besatzung2 Mann militärisch
2 Piloten und 4 Passagiere zivil
Bewaffnungein 7,7 mm MG (.303in)
bis zu 280 kg Bombenlast

Versionen

Version:BeschreibungHergestellt
S.59 PrototypEin Prototyp mit einem Rolls-Royce Eagle-Motor mit 360 PS1 Stück
S.59Lorraine-Dietrich 12Db V12-Motor mit 400 PS. Militärversion40 Stück
S.59bisIsotta Fraschini-Asso 500-Motor mit 510 PS. Militärversion222 Stück
S.59PZivilvariante mit geschlossener Kabine für zwei Crewmitglieder und vier Passagiere18 Stück

Benutzer

Italien 1861 Königreich Italien
Argentinien Argentinien
Rumänien Rumänien
Paraguay Paraguay
Turkei Türkei

Literatur

    • Giorgio Bignozzi; Roberto Gentilli: Aeroplani S.I.A.I. Marchetti : 1915–1935. Edizioni aeronautiche italiane, Firenze 1982, OCLC 799232922.
    • Roberto Gentilli: L'aviazione da caccia italiana 1918–1939. Edizioni Aeronautiche Italiane S.R.L, Firenze 1982- , OCLC 889229083.
    • Giorgio Evangelisti: Gente dell’aria. Ed. Olimpia, Firenze 1992- , OCLC 797717489.
    • A.Curami/G.Gambarini – Catalogo delle Matricole Militari della Regia Aeronautica 1923/1943

    Bilder

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