Satoko Fujii

Satoko Fujii (japanisch 藤井 郷子, Fujii Satoko; * 9. Oktober 1958 in Tokio) ist eine japanische Avantgarde-Jazz-Pianistin und -Komponistin. Vielseitige „Einflüsse von Klassik über Folklore und Jazz bis Heavy Metal und Punk fließen in ihrem Spiel mit überraschenden Verläufen zusammen.“[1]

Satoko Fujii in San Diego im September 2008.

Leben und Wirken

Fujii begann im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel, erhielt eine klassische Ausbildung und beschäftigte sich dann mit Improvisation und Jazz. Mit 20 Jahren hörte sie mit dem Klavierspielen auf und verfolgte in einer Vokal-Band archaische Gesänge. 1985 kam sie zum ersten Mal in die Vereinigten Staaten, studierte am Berklee College of Music in Boston bei Bill Pierce und Herb Pomeroy, wo sie 1987 graduierte und nach Japan zurückkehrte. 1993 kam sie erneut in die USA und studierte Jazz Performance am New England Conservatory of Music bei George Russell und Paul Bley, das sie 1996 mit Diplom abschloss.

In zwei Sessions entstand um die Jahreswende 1994/95 ein Duoalbum mit Paul Bley (Something about Water), ein Jahr später folgte ihr Soloalbum Indication; ab 1997 arbeitete sie vorwiegend in Duo/Trio-Besetzungen und mit größeren Ensembles, so für die Alben South Wind (1997) und Jo, bei denen Musiker wie Andy Laster, Tony Malaby, Herb Robertson Chris Speed, Jack Walrath mitwirkten. 1998 arbeitete Fujii im Trio mit Jim Black und Mark Dresser; 1999 mit dem Violinisten Mark Feldman; auf dem gemeinsamen Album finden sich neben Duos auch Solo-Stücke von Fujii (Behind the Notes).
Zwischen 2001 und 2003 arbeitete sie mit Musikern wie Ellery Eskelin, Dave Ballou, Herb Robertson, Joey Sellers an ihrem Big-Band-Projekt Blueprint, das Anklänge an Toshiko Akiyoshis Orchester zeigte. Auf ihrem Trioalbum Illusion Suite von 2003 – erneut mit Mark Dresser und Jim Black – wendete sich Fujii der freien Improvisationsmusik zu; 2004 erweiterte sie die Band mit ihrem Ehemann, dem Trompeter Natsuki Tamura, zum Quartett (Live in Japan 2004).

Satoko Fujii lebt mit Natsuki Tamura abwechselnd in Japan und New York City. Sie arbeitete außerdem mit dem Glasgow Improvisers Orchestra, Carla Kihlstedt, Nate McBride, Alister Spence und Jane Wang. Bis 2023 hat sie rund hundert Alben (die digitalen Bandcamp-Veröffentlichungen nicht mitgezählt) veröffentlicht.[2]

Diskographische Hinweise

Lexikalische Einträge

Einzelnachweise

  1. Wolf Kampmann Reclams Jazzlexikon, S. 184
  2. Dan McClenaghan: Satoko Fujii: Torrent. In: All About Jazz. 15. Mai 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.