Satemin

Satemin ist ein Ortsteil der Stadt Lüchow (Wendland) im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg.

Satemin
Koordinaten: 52° 57′ N, 11° 6′ O
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 29439
Vorwahl: 05841
Satemin (Landkreis Lüchow-Dannenberg)
Satemin (Landkreis Lüchow-Dannenberg)

Lage von Satemin in Landkreis Lüchow-Dannenberg

Das gesamte Rundlingsdorf, das drei Kilometer westlich von Lüchow im Wendland liegt, steht mit seiner Kirche, den Zufahrtsstraßen, dem Dorfplatz und den anschließenden Hofanlagen unter Denkmalschutz.

Geschichte

Im 19. Jahrhundert wurde in Satemin jährlich am 18. Juli ein bekannter und beliebter Jahrmarkt abgehalten. Auf dem „Sateminer Markt“ gab es neben den Marktständen auch Tanzmöglichkeiten, in der Dorfmitte ein handbetriebenes Karussell und eine Theaterspielbude.

Bei einem verheerenden Brand am 15. August 1850 brannte bis auf die Kirche und das Spritzenhaus das gesamte Dorf nieder. Sämtliche Häuser wurden noch in demselben Jahr 1850 in einheitlicher Bauweise wieder aufgebaut, und auf dem jeweiligen Spruchbalken wird stets die Feuersbrunst beklagt. Seitdem wurde auch der Jahrmarkt nicht mehr abgehalten. Der in der Gegend bekannte plattdeutsche Vers „Up de Markt to Satemin danze ick mit min Kathrin“ erinnert noch an den Markt.[1]

Am 1. Juli 1972 wurde Satemin in die Kreisstadt Lüchow eingegliedert.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick in den Rundling Satemin; Häuser Nr. 19 bis 23
Kirche
Kirche mit Friedhof und ehem. Pfarrhaus am südlichen Ortseingang

Die Kirche zu Satemin wurde im 14. Jahrhundert aus Feldsteinen errichtet, die trotz einer späteren Erweiterung aus Backsteinen das Erscheinungsbild der Kirche bestimmen. Im Inneren der Kirche finden sich Figuren der Heiligen Katharina, Dorothea, Maria, Petrus, Thomas, Simon und Jacobus Maior. Es handelt sich dabei um Reste eines spätgotischen Schnitzaltars, der aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt.[3] Die Kirche wurde in den Jahren 2005 bis 2008 innen und außen saniert.

Persönlichkeiten

  • Heikko Deutschmann (* 1962) Schauspieler, lebt in Satemin[4]
  • Erich Reischke (1927–2015) lebte in Güstritz und ist auf dem Friedhof Satemin beerdigt, sein Grab hat er selbst gestaltet

Literatur

  • Wolfgang Billig: Zur Lebensgeschichte des Georg Friedrich von der Hude von 1712 bis 1738 Pastor zu Satemin und Wustrow. In: Norddeutsche Familienkunde 36. 1987, S. 161–172.
Commons: Satemin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Erich Kulke: Wendlanddörfer Gestern und Heute. Lüchow 1987, S. 29
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 232.
  3. SATEMIN Stadt Lüchow, Kr. Lüchow-Dannenberg. Ev. Kapelle. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1161 f.
  4. Hamburger Abendblatt: Teilzeit-Provinzler fürs Wochenende vom 16. Juli 2011.
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