Sasanowka

Sasanowka (russisch Сазановка, deutsch Sonnigkeim) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Sasanowka
Sonnigkeim

Сазановка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Sandkeim (vor 1500),
Sonikaym (um 1539),
Sondtkeim (um 1785),
Zonkeim (vor 1820),
Sonnigkeim (bis 1945)
Bevölkerung 41 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238313
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 120
Geographische Lage
Koordinaten 54° 45′ N, 20° 41′ O
Sasanowka (Europäisches Russland)
Sasanowka (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sasanowka (Oblast Kaliningrad)
Sasanowka (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Sasanowka liegt elf Kilometer östlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und ist über eine Stichstraße von der Kommunalstraße 27K-070 von Pribreschnoje (Palmburg) nach Dobrino (Nautzken) in nördlicher Richtung aus zu erreichen. Bis 1945 war Sonnigkeim Bahnstation – der Bahnhof lag 500 Meter südlich des Guts – an der Strecke von Königsberg (Preußen) über Waldau (heute russisch: Nisowje) und Possindern (Roschtschino) nach Tapiau (Gwardeisk) der Königsberger Kleinbahn, die nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

Der ehemals Sonnigkeim[2] genannte kleine Gutsort war seit 1874 in den Amtsbezirk Bulitten[3] integriert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen), 1939 bis 1945 Landkreis Samland, im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 16. Dezember 1892 wurde der Gutsbezirk Sonnigkeim gebildet – aus dem Gut Sonnigkeim und der Besitzung Siebeneichen, die damals noch zum Amtsbezirk Groß Legden (russisch: Dobroje) gehörte.

Im Jahre 1910 hatte Sonnigkeim 98 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 endete die Eigenständigkeit Sonnigkeims, als sich nämlich die Landgemeinden Dossitten (russisch: Tscheremchowo) und Neidtkeim mit den Gutsbezirken Fürstenwalde und Sonnigkeim zur neuen Landgemeinde Dossitten zusammenschlossen.

Im Jahre 1945 kam Sonnigkeim mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Sasanowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jaroslawski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Nisowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Sasanowka zur Landgemeinde Nisowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche

Aufgrund der fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Sonnigkeim vor 1945 in das Kirchspiel Neuhausen (russisch: Gurjewsk) eingepfarrt. Es lag im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Herbert Schott.

Heute gehört Sasanowka zum Pfarrsprengel der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg). Sie ist die Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Sonnigkeim
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bulitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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