Sarah Selby

Selby war die jüngste von drei Töchtern von Sarah Elizabeth Case und William Perry Selby und wuchs in St. Louis in Missouri auf.[1][4][5]

Nach ihrer Schulzeit besuchte sie die Washington University in St. Louis und studierte Ende der 1920er Jahre Schauspiel bei der renommierten Schauspiellehrerin Maria Ouspenskaya.[4]

Am 15. Mai 1943 heiratete sie ihren ersten Ehemann, den Schauspieler Stanley Robert Wuliger; die Ehe wurde jedoch nach weniger als einem Jahr – am 21. April 1944 – wieder geschieden. Mit ihrem zweiten Ehemann Holger Yngvar Harthern-Jakobsen war sie vom 18. September 1945 bis zu dessen Tod am 28. Oktober 1966 verheiratet. Aus der Ehe mit Harthern-Jakobsen gingen zwei Kinder hervor.[1]

Selby starb im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.[1][4]

Nach ihrem Studium zog sie 1933 nach San Diego, wo sie dem Ensemble des Old Globe Theatre beitrat. Ab Mitte der 1930er Jahre arbeitete Selby für das Radio und war in Formaten wie Amos and Andy, Junior Miss, Lux Radio Theater und in der George Burns and Gracie Allen Show zu hören. Über das Radio kam Sarah Selby schließlich zum Fernsehen.[4][6]

Wiederkehrende Rollen im Fernsehen hatte sie unter anderem als Pensionsbesitzerin Ma Smalley in Rauchende Colts, als Miss Thomas in Vater ist der Beste und als Tante Gertrude in The Hardy Boys: The Mystery of the Applegate Treasure des US-amerikanischen Mickey Mouse Club. Sie war auch in Fernsehserien wie Meine drei Söhne, Lieber Onkel Bill, Polizeibericht und Rhoda zu sehen.[1][4]

Es folgten Auftritte in Filmen wie Der Stachel des Bösen und in der Der Massenmörder von London.[1][2][4]

In ihrer ersten Rolle auf der Leinwand sprach sie den Elefanten Prissy im Zeichentrickfilm Dumbo, der fliegende Elefant aus dem Jahr 1941.[1][4] Letzte Rollen vor der Kamera hatte sie unter anderem als Tante Polly in dem Fernsehfilm Huckleberry Finn im Jahr 1975,[7] in dem Ron Howard die Hauptrolle spielte, und in Stürzende Mauern aus dem Jahr 1979.[1][4]

Neben ihrer Karriere im Radio und vor der Kamera, war sie Gesangslehrerin am Pasadena Playhouse, war Mitglied der Screen Actors Guild, unterstützte den Motion Picture & Television Fund, war aktives Mitglied des Demokratischen Komitees von Hollywood, leitete als Vorsitzende örtlichen Vereine des American Red Cross und von Planned Parenthood und war eines der Gründungsmitglieder der Canyon Theatre Guild.[5]

Im deutschen Sprachraum wurde Selby unter anderem von Dagmar Altrichter, Katharina Brauren, Edith Hancke, Carola Höhn, Marianne Kehlau, Tilly Lauenstein, Luise Lunow, Friedel Schuster, Inken Sommer, Ursula Traun, Alice Treff und Eva-Maria Werth synchronisiert.[8][9]

• Sarah Selby bei IMDb
• Sarah Selby bei AllMovie (englisch)

1. Sarah Selby. Internet Movie Database, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
2. Sarah Selby bei AllMovie, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch)
3. Sarah Selby. In: British Film Institute. Abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
4. Jerry Belcher: Sarah Selby: Directors Knew Her Even if Public Didn’t. In: newspapers.com. The Los Angeles Times, 14. Januar 1980, S. 14, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
5. Sarah Selby in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
6. John Dunning: On the Air: The Encyclopedia of Old-Time Radio. Oxford University Press, New York 1998, ISBN 978-0-19-507678-3, S. 254, 400 (englisch).
7. Thomas S. Hischak: American Literature on Stage and Screen: 525 Works and Their Adaptations. Illustriert. McFarland, 2014, ISBN 978-0-7864-9279-4, S. 4 (englisch, 308 S., google.de).
8. Sarah Selby deutsche Synchronstimmen. In: Sprecherdatei.de. Abgerufen am 23. Juni 2022.
9. Sarah Selby. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 23. Juni 2022.