Sancoche

Sancoche ist eine Suppe der trinidadischen Küche.

Etymologie

Das Gericht geht auf afrikanischstämmige Sklaven der Kolonialzeit zurück.[1] Die Namensherkunft wird meist auf die in Lateinamerika anzutreffende Sancocho-Suppe zurückgeführt (das spanische „sancochar“ heißt „ankochen“, „vorkochen“), die aber auf anderen Zutaten beruht.[2] Der Historiker Michael Anthony sieht den Ursprung des Namens im French Creole der französischsprachigen Sklaven Trinidads, die ab 1783 im Gefolge ihrer französischen Besitzer in großer Zahl die Insel bevölkerten. „Sans cochon“ heißt im Französischen „ohne Schweinefleisch“. Anthony zufolge war das Gericht ursprünglich eine vegetarische Suppe und wurde erst im Laufe der Zeit um tierische Komponenten ergänzt.[3]

Zubereitung

Aufgrund der langen Zubereitungszeit ist Sancoche ein typisches Wochenendgericht.[4] Hauptzutaten sind stark gesalzenes, oft minderwertiges Schweinefleisch wie Schweineschwanz oder geräucherter Knochen, verschiedene Wurzelgemüse, kleine Mehlklöße und Schälerbsen.[5] Wurzelgemüse sind in Trinidad sehr beliebte Zutaten und werden unter dem Namen ground provisions zusammengefasst. Neben Dasheen-Knollen (Colocasia esculenta esculenta) werden Eddo (Colocasia antiquorum), Cassava, Tania (Xanthosoma) und Süßkartoffeln verwendet, auf Grund vergleichbarer Konsistenz auch die Frucht des Brotfruchtbaums.[6] Gebeiztes Rindfleisch oder Hühnerfleisch werden oft an Stelle von oder ergänzend zu Schweinefleisch genutzt. An Stelle der Schälerbsen werden auch Bohnen verwendet. Die weiteren Zutaten sind recht beliebig; Kürbis, Okra, Linsen und Kokosmilch sind gängig.[7][8][4]

Eine Kochshow des Kabelsenders Caribbean Media Corporation (CMC) ist nach dem Gericht benannt.[9]

Einzelnachweise

  1. Dave DeWitt & Mary Jane Wilan: Callaloo, Calypso & Carnival. The Cuisines of Trinidad & Tobago. Crossing Press, Freedom 1993, ISBN 0-89594-639-4, S. 23.
  2. Dave DeWitt & Mary Jane Wilan: Callaloo, Calypso & Carnival. The Cuisines of Trinidad & Tobago. Crossing Press, Freedom 1993, ISBN 0-89594-639-4, S. 55.
  3. Michael Anthony: A History of Trinidad & Tobago in the 20th Century. Volume One – 1901 to 1925. Lonsdale Saatchi & Saatchi, Port of Spain 2010, ISBN 978-976-8068-05-7, S. 512.
  4. Ramin Ganeshram: Sweet Hands. Island Cooking from Trinidad & Tobago. Hippocrene Books 2012, S. 46.
  5. SimplyTriniCooking.com: Sancoche. Abgerufen am 24. August 2020.
  6. John Mendes: Côté ci Côté là. Legacy Edition Auflage. Caribbean Print Technologies, Port of Spain 2014, ISBN 978-976-8194-06-0, S. 166.
  7. Artikel auf CaribbeanPot.com. Abgerufen am 17. Juli 2015.
  8. The Multi-Cultural Cuisine of Trinidad & Tobago. Naparima Girls’ High School Cookbook. 2. Auflage 2002, S. 25.
  9. ZJB.gov.ms: Caribbean Broadcasters and Producers Cannot be Enemies if the Industry is to Thrive. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. August 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/zjb.gov.ms (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
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