Salpausselkä-Schanzen
Die Salpausselkä-Schanzen sind eine Skisprungschanzenanlage im finnischen Lahti. Benannt sind sie nach dem Salpausselkä-Höhenzug, auf dem sie errichtet wurden.
Salpausselkä-Schanzen | |||||||||
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Die Schanzen HS 130, HS 100 und HS 70 im Winter 2005 | |||||||||
Standort | |||||||||
Koordinaten | 60° 59′ 0″ N, 25° 37′ 46″ O | ||||||||
Stadt | Lahti | ||||||||
Land | Finnland | ||||||||
Verein | Lahden Hiihtoseura | ||||||||
Zuschauerplätze | 80.000 | ||||||||
Baujahr | 1923 | ||||||||
Umgebaut | 1938, 1957, 1974–1977, 1985 | ||||||||
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Weitere Schanzen | |||||||||
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Alljährlich finden dort die Lahti Ski Games statt, zwischen 1997 und 2010 wurde in deren Rahmen mit Unterbrechungen auch das Auftaktspringen des Nordic Tournament ausgetragen.
Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 wurden auf der Salpausselkä-Schanze nach 1926, 1938, 1958, 1978, 1989 und 2001 zum siebten Mal die Sprungwettbewerbe abgehalten.
Geschichte
Im Jahr 1923 fanden die Lahti Ski Games[1] zum ersten Mal statt, dort gab und gibt es neben dem Skispringen auch Bewerbe im Skilanglauf und der Nordischen Kombination. 1926 wurden die Nordischen Skiweltmeisterschaften erstmals in Lahti ausgetragen, und machten die südfinnische Stadt damit zum internationalen Wintersportzentrum. Für den Siegsprung auf der Normalschanze reichte damals eine Weite von 38,5 Metern.
1938 wurden Schanzen und Skistadion für die zweite Nordische Ski-WM in Lahti neu errichtet und vor rund 100.000 Zuschauern erstmals wettkampfmäßig besprungen. Selbst in den Kriegsjahren wurden Skisprungwettbewerbe ausgetragen, vor allem nationale Meisterschaften, wobei viele Springer direkt von der Front kamen.
1957 wurden Schanzen und Sprungstadion ein weiteres Mal radikal erneuert, 1958 fand einmal mehr die Nordische WM in Lahti statt. Das Springen auf der Normalschanze wurde von Lokalmatador Juhani Kärkinen gewonnen.
1971 erfolgte der Neubau an ihrer heutigen Stelle, es wurden jetzt eine K90 und eine K70 errichtet. 1978 fand die vierte Nordische Ski-WM in Lahti statt.
1985 wurden schließlich die Schanzen in der heutigen Form errichtet, also eine HS 130, eine HS 97 und eine HS 70. Alle drei Bakken sind mit Matten belegt. Seitdem wurden immer wieder kleinere Profilanpassungen durchgeführt um die Schanzen auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten.
2001 fanden in Lahti zum sechsten Mal die Nordischen Skiweltmeisterschaften statt, was einen Rekord darstellte. Für die Austragung der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 bewarb sich Lahti erneut um die Austragung[2] und erhielt 2012 den Zuschlag für diese Weltmeisterschaften.[3]
HS 130 (Großschanze)
Seit Gründung des Weltcups in der Saison 1979/80 findet man die Große Salpausselkä-Schanze regelmäßig im Kalender. Zwischen 1997 und 2010 fand hier achtmal das Auftaktspringen des Nordic Tournament statt.
Technische Daten
Große Salpausselkä-Schanze (HS 130) | |
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Anlauf | |
Anlauflänge | 89,9 m |
Anlaufgeschwindigkeit | 93,0 km/h |
Schanzentisch | |
Tischhöhe | 3,41 m |
Tischlänge | 6,45 m |
Neigung des Schanzentisches (α) | 10,5° |
Aufsprung | |
Hillsize | 130 m |
Konstruktionspunkt | 116 m |
Juryweite | 130 m |
K-Punkt Neigungswinkel (β) | 34,7° |
Schanzenrekord
- Herren: 138,0 m – Johann André Forfang, 4. März 2017 (WM)
- Damen: 131,5 m – Nika Križnar, 1. März 2024 (Weltcup)
Schanzenrekordentwicklung
Entwicklung des Schanzenrekordes[4] seit 2001.
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Am 29. Februar 2008 stellte der Nordische Kombinierer Eric Frenzel bei einem Weltcup der Nordischen Kombination den damaligen Schanzenrekord von Andreas Widhölzl ein.
HS 100 (Normalschanze)
Die Normalschanze besitzt noch ein gültiges FIS-Zertifikat. Gelegentlich werden auch noch internationale Wettkämpfe auf ihr ausgetragen. Unter anderem wurden 2009, 2012 und 2016 Weltcup-Bewerbe von der Großschanze auf die Normalschanze verlegt; 2009 fand somit wie schon 1999 und 2000 der Auftaktwettbewerb zum Nordic Tournament auf dieser Schanze statt.
Technische Daten
Normalschanze (HS 100) | |
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Anlauf | |
Anlauflänge | 83,25 m |
Anlaufgeschwindigkeit | 88,2 km/h |
Schanzentisch | |
Tischhöhe | 3,4 m |
Tischlänge | 6,1 m |
Neigung des Schanzentisches (α) | 10,8° |
Aufsprung | |
Hillsize | 100 m |
Konstruktionspunkt | 90 m |
Juryweite | 100 m |
K-Punkt Neigungswinkel (β) | 33,5° |
Schanzenrekord
- Herren: 103,5 m – Kamil Stoch, 24. Februar 2017 (WM-Qualifikation)
- Damen: 99,5 m – Sara Takanashi, 19. Februar 2016 (Weltcup) und Maren Lundby, 24. Februar 2017 (WM)
Weitere Schanzen
Zusätzlich zu den oben behandelten Schanzen gibt es im Areal noch folgende Schanzen: K64, K38, K25, K15, K8, K6. Die gesamte Anlage dient als wichtigstes Trainingszentrum für den finnischen Skisprungsport.
Besonderheiten
Der Auslaufbereich der Großschanze wird im Sommer als Schwimmbad genutzt, so dass Mattensprünge dann nur auf den kleineren Schanzen möglich sind.
Internationale Wettbewerbe
Genannt werden alle von der FIS organisierten Sprungwettbewerbe.[5]
Einzelnachweise
- Lahti Ski Games History (englisch) (Memento des vom 6. Februar 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- WM: Lahti bewirbt sich um nordische Ski-WM 2017. In: Focus Online. 2. September 2011, abgerufen am 17. Dezember 2015.
- Lahti erhält Nordische Ski-WM 2017, Kulm Skiflug-WM 2016. In: skispringen.com. 31. Mai 2012, abgerufen am 17. Dezember 2015.
- Schanzenrekordentwicklung bei www.skisprungschanzen-archiv.de
- FIS Results Lahti. Abgerufen am 11. März 2024.