Salmoneus
Salmoneus (altgriechisch Σαλμωνεύς Salmōneús) ist in der griechischen Mythologie der Name eines Sohnes des Aiolos und der Enarete. Von Alkidike bekam er die Tochter Tyro, die von seiner zweiten Frau Sidero misshandelt wurde.
Er kam aus Thessalien und gründete als eponymer Oikist die Stadt Salmonia in der Landschaft Elis an der Westküste der Peloponnes. Nach dem Tod seiner ersten Frau, Alkidike, heiratete er Sidero.
Ihm wurde es zum Verhängnis, dass er sich auf eine Stufe mit Zeus stellen wollte. Er ließ sich von den Bewohnern der von ihm gegründeten Stadt mit Zeus anreden und verlangte an dessen Stelle Opfer. In seiner Verstiegenheit fuhr er mit einem von vier Pferden gezogenen Wagen durch die Straßen von Salmonia, hinter dem er mit getrockneten Tierhäuten bespannte Bronzekessel herzog, um den Donner zu imitieren. Dabei warf er brennende Fackeln in die Luft, um die Leute glauben zu machen, dies seien Blitze.[1] Zur Strafe für diesen Frevel tötete ihn Zeus und zerstörte die gesamte Stadt Salmonia mit einem Blitz.
Literatur
- Johannes Ilberg: Salmoneus. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 4, Leipzig 1915, Sp. 290–294 (Digitalisat).
- Alfred Nawrath: Salmoneus. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I A,2, Stuttgart 1920, Sp. 1989 f.
- Erika Simon: Salmoneus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 653–655.
Einzelnachweise
- Bibliotheke des Apollodor 1,9,7; Vergil, Aeneis 6,585–94.