Sakura-Campaign

Sakura-Campaign war eine Baumpflanzaktion, die von einem japanischen Fernsehsender 1990 anlässlich der Wiedervereinigung Deutschlands ins Leben gerufen wurde. Durch eine Spendenaktion konnten umgerechnet rund eine Million Euro gesammelt werden, mit denen bis 2010 über 10.000 Bäume der Japanischen Blütenkirsche vorzugsweise in Berlin und Brandenburg gepflanzt wurden.[1]

Japanische Blütenkirsche in den Gärten der Welt in Marzahn

Hintergrund

In der japanischen Bevölkerung wurde das Ende der deutschen Teilung mit großem Interesse aufgenommen. Gleichzeitig wird die Japanische Kirschblüte („sakura“) traditionell als „die Ankunft des Frühlings, eine Zeit mit ganz besonderer Bedeutung für jeden Japaner“[2] angesehen, die im Hanami gefeiert wird. Der Fernsehsender TV Asahi rief daher seine Zuschauer zu einer Spendenaktion auf. Ziel war, Geld für die Pflanzung von Japanischen Blütenkirschen zu sammeln. Diese Bäume sollen „Frieden und Ruhe in die Herzen der Menschen“ bringen.[3] Der Spendenfond sammelte über 140 Millionen Yen (umgerechnet rund eine Million Euro), mit denen die Bäume finanziert wurden. Der Initiator des Projektes, Tetsuo Terasaki, wurde 2004 als Dank für seine geleistete Arbeit zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Horst Köhler eingeladen.[4]

Bepflanzungen

Gedenkstein am Japan-Eck im Dreieck zwischen Teltow, Lichterfelde und Großbeeren

Die Bäume wurden in Berlin und Brandenburg an Stellen gepflanzt, die während der deutschen Teilung eine besondere Rolle spielten. So wurden die ersten Bäume an der Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam gepflanzt. Weitere Pflanzungen erfolgten beispielsweise am Japaneck im ehemaligen Grenzstreifen am Mauerweg (siehe auch Teltower Dörferweg) zwischen Steglitz-Zehlendorf und Teltow oder an der Lohmühlenbrücke. Außerdem wurden Bäume im Landschaftspark Nord-Ost in Lichtenberg oder in den Gärten der Welt in Marzahn-Hellersdorf gepflanzt.[5] In Brandenburg wurden zur 750-Jahr-Feier Frankfurts insgesamt 750 Bäume im grenzüberschreitenden Europagarten gepflanzt. Weitere Bäume finden sich in Kleinmachnow, in der Havelbucht in Potsdam oder am Mauer-Denkmal am Griebnitzsee.[6] Die letzten Bäume wurden am 9. November 2010 im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, am Platz des 9. Novembers 1989 am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße an die Öffentlichkeit übergeben.[7]

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Einzelnachweise

  1. Stephan Laude: Mit der „TV-Asahi-Kirschblütenallee“ würdigt Teltow auf dem Mauerweg japanische Baumspenden 80 Kirschbäume für den Japan-Garten@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Märkische Allgemeine Zeitung, 24. April 2012; abgerufen am 15. Juli 2012.
  2. Japan auf einen Blick: Das Monatsmagazin des Japanischen Generalkonsulats in Hamburg. (PDF, 989 kB) Ausgabe 162, März 2012; abgerufen am 16. Juli 2012.
  3. Brandenburg-Tipp: Unter blühenden Kirschbäumen flanieren und deutsch-japanische Kultur genießen. In: punkt 3, 26. April 2012, 2012/08, S. 36.
  4. Neujahrsempfang: Bundespräsident ehrt Berlinerinnen und Berliner. Presse- und Informationsamt des Landes Berlin, 10. Januar 2005; abgerufen am 17. Juli 2012.
  5. Birgitt Eltzel: 80 Kirschbäume für den Japan-Garten. In: Berliner Zeitung, 15. April 2003, abgerufen am 15. Juli 2012.
  6. Sakura Campaign stiftet 10 Kirschbäume am Mauer-Denkmal Griebnitzsee Pressemitteilung Nummer 685 vom 24. November 2009 der Stadt Potsdam, abgerufen am 16. Juli 2012.
  7. Stadtbäume – Sakura-Campaign. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt; abgerufen am 18. Juli 2012.
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