Saint-Usuge
Saint-Usuge | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Louhans | |
Kanton | Louhans | |
Gemeindeverband | Bresse Louhannaise Intercom’ | |
Koordinaten | 46° 41′ N, 5° 15′ O | |
Höhe | 177–210 m | |
Fläche | 31,84 km² | |
Einwohner | 1.240 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 39 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71500 | |
INSEE-Code | 71484 | |
Website | http://saint-usuge.fr/ |
Saint-Usuge ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum gleichnamigen Kanton Louhans. Der Ort hat 1.240 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Die Einwohner werden Saint-Eusèbiens, resp. Saint-Eusèbiennes genannt und tragen den Übernamen Les Tapons (deutsch: zerknautschtes Stoffstück in Form eines Zapfens, Stoffstöpsel), der auf eine Rauferei von 1834 zwischen den Saint-Eusèbiens und den Bewohnern der Nachbargemeinden zurückgeht.[1][2]
Geografie
Saint-Usuge liegt etwa im Zentrum des Arrondissements Louhans, rund 6 km nordnordöstlich von Louhans. Die Departementsstraße D13[3] von Saint-Germain-du-Bois nach Louhans durchzieht die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung. Das Gemeindegebiet umfasst mehrere Étangs mit den zugehörigen Biefs und wird von sechs Fließgewässern berührt. Das Wichtigste ist wohl die Seille[4], die im Nordosten und Südosten die Gemeindegrenze bildet. Ebenfalls einen Teil der südöstlichen Gemeindegrenze bildet der Ruisseau de Bunay[5], zusammen mit dem Bief de l’Étang de Balole[6]. Die südwestliche Gemeindegrenze bildet die Servonne[7], in diese münden der Ruisseau de Promby[8] und der Ruisseau de Chaintre[9]. Ganz im Norden der Gemeinde entspringt zudem die Guyotte[10], sie fließt nach Norden in den Doubs. Durch das nördliche Gemeindegebiet zieht sich also die Wasserscheide zwischen Doubs und Seille. Das westliche Gemeindegebiet ist allgemein recht bewaldet. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Barand, Batard, Biolet, Bons-Sires, Boux, Breuve, Canière, Carruge, Champ-des-Mares, Champ-Gauthey, Chanée, Charangeroux, Chizes, Cugny, Curtil, Burtil-Berthod, Curtil-Louis, Devant, Ferrière, Granges, Guillemin-Bernard, Juifs, Long-le-Bief, Maisons-Neuves, Martin-du-Bas, Michauds, Montceau, Moulin-de-Romain, Petite-Tremaillère, Pierry, Plaine-Vesvre, Pomière, Port, Rippes, Roire, Thiellet, Tremaillère, Tucelle, Tuilerie, Varennes, Vauvril, Vesvre, Vicheresse, Villermin[11].
Klima
Das Klima in Saint-Usuge ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Im Jahresdurchschnitt herrscht einer Temperatur von 11,1 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 819 mm.
Saint-Usuge | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Toponymie
Der Ort taucht erstmals 1155 als Ecclesia Sancti-Eusebii auf (deutsch: Kirche des Heiligen Eusebius). Die Herren von Montcony gründeten eine Kapelle, die dem Heiligen Eusebius von Vercelli geweiht war. Aus dem Namen des Heiligen entwickelte sich der Ortsname über Saint Eusèbe sur Seille, Saint-Euruges zur heutigen Form.
Als Folge der Revolution und der damit verbundenen Säkularisierung wurden Ortsnamen, die sich auf Heilige bezogen, im Allgemeinen umbenannt. So trug auch Saint-Usuge während einiger Zeit den Namen Chalon-sur-Seille[12].
Geschichte
Bis 1710 umfasste die Pfarrei Saint-Usuge die heutigen Gemeinden Saint-Usuge, Montcony und Vincelles. Die Römerstraße von Louhans nach Bellevesvre führte durch Saint-Usuge. In Charangeroux sind nahe beieinander zwei Motten sichtbar, eine rechteckige und eine runde. Das heutige Kirchengebäude datiert aus dem 14. Jahrhundert und besteht aus den typischen Ziegelsteinmauern mit einem Glockenturm im Stil der Franche-Comté. Auf dem heutigen Gemeindegebiet bestanden verschiedene Lehen, 1461 gelangte Barand in den Besitz von Jaques Bouton, und blieb bis 1556 im Besitz der Familie. Charangeroux war im Besitz der Familie de Tholongeon, 1593 gelangte es in den Besitz von Herard Bouton von Chamilly, in dessen Familie es bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts blieb. Im 18. Jahrhundert befand sich in Saint-Usuge eine Ziegelei, die Gemeinde war Kantonshauptort von 1790 bis 1802. 1856 befanden sich an der Seille drei Getreide- und Ölmühlen, 1860 wurde die Départementsstraße RD 13 gebaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befanden sich Ziegeleien in Thiollet und Barand, während im Ortszentrum Schmiede, Holzschuhmacher und Weinhändler tätig waren. 1988 waren in der Gemeinde noch 89 Landwirtschaftsbetriebe. Die Weiler Barand, Ferrière und Varennes befinden sich auf der Ostseite der Seille und waren berühmt für ihr Getreide von hervorragender Qualität. Die Bauern fuhren bis zu 20 Kilometer weit, um Asche zu besorgen, um ihre Böden zu trocknen und zu düngen.
Heraldik
Saint-Usuge benutzt ein Wappen, das offensichtlich in modernen Zeiten entstanden ist. Es führt in Feld 1 einen rotbezungten Hundekopf, wohl als Hinweis auf die Hunderasse Epagneul de Saint-Usuge, in Feld 2 einen silbernen Kirchturm, wie er für die Franche-Comté typisch ist und auch die Kirche der Gemeinde ziert. Die Felder 3 und 4 füllen Elemente, wie sie im Wappen der Region Bourgogne-Franche-Comté erscheinen, sowohl was die Felder als auch teilweise die Umrandung betrifft. Bemerkenswert allerdings, dass nicht das ganze Wappen integriert wurde, sondern nur die Felder 1 und 4 des Regionalwappens im unteren Teil des Gemeindewappens übernommen wurden[13]. Damit sind klar die Elemente, die vom Wappen der Franche-Comté zugefügt wurden, nicht übernommen worden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Kirche des Heiligen Eusebius von Vercelli (Ursprünge 14. Jahrhundert, Teile aus dem 16. und 18. Jahrhundert)[14]
- Epagneul de Saint-Usuge, der Vorstehhund aus der Bresse
Bevölkerung
Saint-Usuge: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1793 | 2.400 | |||
1800 | 2.159 | |||
1806 | 2.131 | |||
1821 | 2.370 | |||
1831 | 2.473 | |||
1836 | 2.328 | |||
1841 | 2.420 | |||
1846 | 2.391 | |||
1851 | 2.442 | |||
1861 | 2.269 | |||
1866 | 2.311 | |||
1872 | 2.280 | |||
1876 | 2.334 | |||
1881 | 2.320 | |||
1886 | 2.281 | |||
1891 | 2.236 | |||
1896 | 2.250 | |||
1901 | 2.189 | |||
1906 | 2.230 | |||
1911 | 2.188 | |||
1921 | 2.008 | |||
1926 | 2.010 | |||
1931 | 1.900 | |||
1936 | 1.871 | |||
1946 | 1.794 | |||
1954 | 1.694 | |||
1962 | 1.561 | |||
1968 | 1.455 | |||
1975 | 1.223 | |||
1982 | 1.116 | |||
1990 | 1.105 | |||
1999 | 1.052 | |||
2006 | 1.080 | |||
2009 | 1.189 | |||
2014 | 1.303 | |||
2020 | 1.256 | |||
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[15] ab 2009 INSEE[16] Ammerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 2473, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 1052 (42,5 % vom Maximum) |
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 19 Landwirtschaftsbetriebe, eine Bäckerei, eine Metzgerei, vier Detailhandelsgeschäfte verschiedener Branchen, ein Gastronomiebetrieb und 12 Betriebe des Baugewerbes. Als AOC-Produkte sind in Saint-Usuge Volaille de Bresse[17] und Dinde de Bresse[18], ferner Crème et beurre de Bresse[19][20] zugelassen.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[21] untersteht und von 108 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[22].
Persönlichkeiten
- Constant Quillard (1893–1972), römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Apostolischer Präfekt von Niamey
Literatur
- Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
- Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
Weblinks
- Saint-Usuge. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Saint-Usuge. Présentation de la commune. © Ecomusée de la Bresse Bourguignonne, Autorin: Prost Gaëlle, 21. September 2020, abgerufen am 5. Dezember 2023 (französisch).
- Saint-Usuge. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Saint-Usuge. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
- Webpräsenz der Gemeinde. Saint-Usuge. Mairie de Saint-Usuge, abgerufen am 3. Dezember 2023 (französisch).
Einzelnachweise
- Saint-Usuge. auf habitants.fr. Abgerufen am 24. Januar 2016 (französisch).
- Tapons auf Wiktionary, französisch, abgerufen am 29. November 2014.
- Departementsstraße D13. auf routes.wiki.com. Abgerufen am 2. Dezember 2015 (französisch).
- La Seille, Länge 100,0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de Bunay, Länge 2,4 km, Zufluss zu Seille, Quelle bei 46° 40′ 41,2″ N, 5° 17′ 5,3″ O in Saint-Usuge auf ca. 197 m, Mündung bei 46° 39′ 47,5″ N, 5° 15′ 41″ O in Saint-Usuge auf ca. 178 m, Ruisseau de Bunay auf sandre.eaufrance.fr
- Bief de l’Étang de Balole, Länge 2,2 km, Zufluss zu Seille, Quelle bei 46° 42′ 38,9″ N, 5° 15′ 45,7″ O in Saint-Germain-du-Bois auf ca. 200 m, Mündung bei 46° 42′ 16,2″ N, 5° 17′ 2,4″ O in Saint-Usuge auf ca. 180 m, Bief de l’Étang de Balole auf sandre.eaufrance.fr
- Servonne, Länge 14,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 42′ 46,4″ N, 5° 9′ 44,6″ O in Simard auf ca. 210 m, Mündung bei 46° 39′ 14,4″ N, 5° 13′ 26,4″ O in Louhans auf ca. 178 m, La Servonne auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de Promby, Länge 4,6 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 43′ 3,7″ N, 5° 11′ 42,7″ O in Simard auf ca. 207 m, Mündung bei 46° 40′ 50,5″ N, 5° 11′ 42″ O in Saint-Usuge auf ca. 186 m, Ruisseau de Promby auf sandre.eaufrance.fr
- Ruisseau de Chaintre, Länge 7,2 km, Zufluss zur Servonne, Quelle bei 46° 43′ 3,4″ N, 5° 12′ 37,8″ O in Simard auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 39′ 47,2″ N, 5° 13′ 56,3″ O in Vincelles (Saône-et-Loire) auf ca. 178 m, Ruisseau de Chaintre auf sandre.eaufrance.fr
- La Guyotte, Länge 41,1 km, Zufluss zum Doubs, Quelle bei 46° 43′ 7″ N, 5° 14′ 26,9″ O in Saint-Usuge auf ca. 205 m, Mündung bei 46° 56′ 25,1″ N, 5° 8′ 26,9″ O in Navilly auf ca. 175 m, La Guyotte auf sandre.eaufrance.fr
- Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 25. Juli 2023 (französisch).
- Les Noms révolutionnaires des Communes de France. Société de l’Histoire de la Révolution Française, S. 58, abgerufen am 26. Januar 2024 (französisch).
- Armorial des villes et des villages de France. Saint-Usuge. Abgerufen am 9. Februar 2016 (französisch, Originalblasonierung: Coupé par une trangle ondée d'azur de deux pièces, l'une voûtée à dextre, l'autre ployée à senestre: au 1er parti au I d'azur à une tête de chien d'or languée de gueules, au II d'or à un clocher franc-comtois d'argent, ouvert et essoré d'azur et mouvant de la pointe, le tout enfermé dans une filière de gueules, à un filet de même brochant sur la ligne de parti; au 2e parti au I bandé d'or et d'azur, au II d'azur à trois fleurs de lys d'or, le tout enfermé dans une filière partie de gueules et componée de gueules et d'argent, à un filet de gueules brochant sur la ligne du parti).
- Kurzbeschrieb der Kirche. (PDF) von Saint-Usuge. La Pastorale du Tourisme en Saône et Loire, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
- Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
- Dossier complet, Commune de Saint-Usuge (71484). Insee.fr, abgerufen am 1. April 2024 (französisch).
- Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
- Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
- Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
- Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Saint-Usuge. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).