Vistafjord

Die Vistafjord war ein Kreuzfahrtschiff, das zuletzt als Saga Ruby bis Januar 2014 von Saga Cruises betrieben wurde.

Vistafjord
Die Vistafjord 1973 in Hamburg
Die Vistafjord 1973 in Hamburg
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen (1973–1983)
Bahamas Bahamas (1983–2000, 2014–2017)
Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich (2000–2010)
Malta Malta (2010–2014)
Saint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis (2017)
andere Schiffsnamen

Caronia (2000–2004)
Saga Ruby (2004–2014)
Oasia (2014–2017)
Oasis (2017)

Schiffstyp Passagierschiff
Rufzeichen V4PN3
Heimathafen Oslo (1973–1983)
Nassau (1983–2000, 2014–2017)
London (2000–2010)
Valletta (2010–2014)[1]
Reederei Den norske Amerikalinje (NAL; 1973–1983)
Cunard Line (1983–1998)
Bauwerft Swan Hunter Shipbuilders (Wallsend, Vereinigtes Königreich)
Baunummer 39
Baukosten 35 Mio. US-$[2]
Kiellegung 20. April 1971
Stapellauf 1. Mai 1972[1]
Übernahme 15. Mai 1973
Indienststellung Mai 1973[1]
Außerdienststellung Januar 2014[1]
Verbleib 2017 Abbruch in Alang
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 191,08[1] m (Lüa)
Breite 25,05 m
Tiefgang (max.) 8,25 m
Vermessung 24.492 BRZ / 9.356 NRZ
 
Besatzung 380[3]
Maschinenanlage
Maschine dieselmechanisch
Dieselmotor (Sulzer 9RD68)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 17.650 kW (23.997 PS)
Höchst­geschwindigkeit 21,5 kn (40 km/h)
Propeller 2× Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 5.954 tdw
Zugelassene Passagierzahl 661[3]
Sonstiges
Klassifizierungen Det Norske Veritas
Registrier­nummern IMO-Nr. 7214715[1]

Geschichte

Dienst als Kreuzfahrtschiff

Die Vistafjord entstand auf der britischen Werft Swan Hunter Shipbuilders in Wallsend mit der Baunummer 39 und wurde am 15. Mai 1973 an die norwegische Reederei NAL Den norske Amerikalinje (Norwegische Amerikalinie) abgeliefert. Diese betrieb es zusammen mit ihrem älteren Schwesterschiff Sagafjord im weltweiten Kreuzfahrtprogramm.

Im Mai 1980 wurden beide Schiffe an die Tochterfirma NAC Norwegian American Cruises übertragen.[4] Von 1981 bis 1982 wurde die Vistafjord als „Traumschiff“ im deutschen Fernsehen einem breiten Publikum bekannt.

Im Oktober 1983 wurde die NAC von der Reederei Cunard Line übernommen, und die Vistafjord wurde zusammen mit der Sagafjord unter der Flagge der Bahamas in Fahrt gebracht. Im Dezember 1999 ließ Cunard die Vistafjord für fünf Millionen US-Dollar renovieren und beheimatete das Schiff als Caronia unter britischer Flagge in Southampton. Sie war damit das dritte Schiff, das diesen Namen erhielt.[5]

Cunard verkaufte die Caronia im Juli 2004 an die Reederei Acromas Shipping, eine Tochtergesellschaft des britischen Unternehmens Acromas Travel, die das Schiff schließlich in Saga Ruby umtaufte und zusammen mit dem ebenfalls umgetauften Schwesterschiff Saga Rose betrieb. Nach der Modernisierung in einer maltesischen Werft lief die Saga Ruby im März 2005 zu ihrer ersten Kreuzfahrt aus. Im Juli 2010 wurde das Schiff in das Schiffsregister Maltas überführt und blieb bis 2013 in der Bereederung von Acromas Shipping. Im letzten Betriebsjahr 2013/14 lief das Schiff unter dem Management von V.Ships Leisure. Bis Anfang 2014 wurde die Saga Ruby als Kreuzfahrtschiff betrieben, die letzte Reise endete am 9. Januar in Southampton.

Geplante Nutzung als Hotelschiff und Verschrottung

Das Schiff wurde für 14 Millionen US-Dollar an das Unternehmen Millennium View Limited (eine Tochtergesellschaft eines Unternehmens in Singapur) verkauft, die das Schiff dem Management von FleetPro Ocean aus Miami unterstellte. Es war vorgesehen, das inzwischen in Oasia umbenannte und auf den Bahamas registrierte Schiff[6] als Hotelschiff in Myanmar einzusetzen.[7]

Mitte 2016 wurde bekannt, dass das Schiff für 26 Mio. US-Dollar zum Verkauf angeboten wird.[8][9] Das Schiff lag seither vor Sattahip in Thailand auf Reede.

Im März 2017 wurde das Schiff an eine indische Abwrackwerft verkauft und trat als Oasis seine letzte Reise zu den Abwrackwerften bei Alang an, wo es am 4. April auf Reede eintraf.[10][11] Am 12. April 2017 wurde das Schiff in Alang gestrandet und in der Folgezeit verschrottet.

Maschinenanlage und Antrieb

Das Schiff wurde von zwei langsamlaufenden Neunzylinder-Zweitakt-Schiffsdieselmotoren des Typs Sulzer RD68 angetrieben, die von George Clark & North Eastern Marine in Lizenz gebaut wurden und ihre Kraft über Wellenanlagen direkt auf die beiden Festpropeller übertrugen. Für die Stromversorgung an Bord waren sieben Dieselgeneratoren von Bergen Diesel und Cummins sowie ein Notgenerator von Caterpillar vorhanden.

Siehe auch

Commons: IMO 7214715 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Registereintrag der „Saga Ruby“ (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive), Det Norske Veritas.
  2. A history of Tyne shipbuilders and the ships that they built, abgerufen am 23. April 2016
  3. Explore the “Saga Ruby” (Memento vom 26. November 2011 im Internet Archive), Saga.
  4. Micke Asklander: Historische und technische Daten. Abgerufen am 22. Dezember 2011.
  5. Cunard Heritage – The Fleet. Cunard Line, archiviert vom Original am 10. September 2011; abgerufen am 22. Dezember 2011.
  6. Martin Cox: Saga Ruby As Burma Hotel. Maritime Matters (englisch); abgerufen am 5. Februar 2014.
  7. „Saga Ruby“ wird Hotelschiff in Myanmar (Memento vom 20. Februar 2014 im Internet Archive), Täglicher Hafenbericht, 3. Februar 2014.
  8. Saga Ruby As Burma Hotel – Updated. Maritime Matters, 14. Juli 2016 (englisch)
  9. 1973 Cruise Ship, 561 Passengers – Converted To Floating Hotel auf YachtWorld.com (englisch); abgerufen am 1. Februar 2017
  10. Saga Ruby to be Scrapped in India. 8. März 2017, abgerufen am 8. März 2017.
  11. Ex-„Vistafjord“ wird verschrottet, Täglicher Hafenbericht am 20. März 2017, abgerufen am 5. April 2017

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