Sade Adu

Sade Adu [ʃɑːˈdeɪ], CBE (* 16. Januar 1959 als Helen Folasade Adu in Ibadan, Nigeria),[1] oft nur Sade genannt, ist eine nigerianisch-britische Smooth-Jazz-, Soul- und R&B-Sängerin der Band Sade sowie mehrfache Grammy-Preisträgerin. Bis heute verkaufte sie über 100 Millionen Tonträger.[2]

Sade Adu (2011)

Privatleben und Anfänge

Sade Adu und Band, 2011

Sade Adu wurde als Tochter des Nigerianers Bisi Adu und der Britin Anne Hayes in Nigeria geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern zog sie im Alter von vier Jahren zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder ins englische Colchester. Sie studierte in London Modedesign und arbeitete als Fotomodell, bevor sie 1980 ins Musikgeschäft wechselte. Zunächst sang sie bei der Gruppe Arriva, danach zwei Jahre lang bei Pride. Dort lernte sie den Saxophonisten Stuart Matthewman kennen, mit dem sie einige Stücke komponierte.

Von 1989 bis 1994 war sie mit dem spanischen Filmproduzenten Carlos Scola verheiratet, danach lebte sie mit dem jamaikanischen Produzenten Bob Morgan zusammen. Im Juli 1996 wurde sie Mutter.[3]

Karriere

1983 nahm sie mit ihrer Band ein Demoband mit vier Stücken auf, darunter Your Love Is King und Smooth Operator. Zunächst wurde es von mehreren Plattenfirmen abgelehnt, weil die Musik zu „jazzig“ klänge und nicht dem damals vorherrschenden, durch die Verwendung von Drumcomputern geprägten Musikstil entsprach. Erst nachdem Sade auf der Titelseite der Zeitschrift The Face abgebildet worden war und mit ihrer Band einen erfolgreichen Auftritt im Londoner Nachtclub Heaven absolviert hatte, erhielt sie einen Plattenvertrag bei Epic Records. Innerhalb von sechs Wochen wurden im Studio 15 Titel eingespielt, von denen schließlich neun auf das Debütalbum Diamond Life kamen. Sade behielt sich alle Entscheidungen über die Zusammenstellung des Albums vor und lehnte gegen den Widerstand der Plattenfirma mehrere Produzenten ab.[4] Vom Album wurden weltweit über zehn Millionen Exemplare verkauft, davon fast vier Millionen in den USA.

Ab Mitte der 1980er-Jahre feierte Sade mit ihrer von Soul und Jazz inspirierten Popmusik große Erfolge. 1984 trat sie beim Montreux Jazz Festival und 1985 bei Live Aid auf. 1985 gewann sie mit ihrer Band den ersten Grammy. 1986 hatte sie eine Rolle in dem Film Absolute Beginners – Junge Helden und sang darin den Song Killer Blow. 1994 erhielt sie einen weiteren Grammy für den Song No Ordinary Love, der auch in dem Soundtrack zu dem Film Ein unmoralisches Angebot vorkommt. Nach mehrjähriger Pause, in der der Rest der Band ohne Sade unter dem Namen Sweetback zusammenarbeitete, veröffentlichte man 2000 gemeinsam das Studioalbum Lovers Rock und unternahm 2001 eine Tournee durch die USA. 2002 erschien aus den Mitschnitten dieser Tournee das Live-Album Lovers Live als Video (DVD) und CD. 2005 nahm Sade für das Projekt Voices for Darfur den Song Mum auf.

Nach längerer Pause kehrte sie Anfang 2010 mit der Single Soldier of Love zurück, die besonders in Nordamerika erfolgreich war. Im Februar 2010 wurde das gleichnamige Album veröffentlicht, das unter anderem in Italien, Frankreich, Spanien, Ungarn, Polen, Portugal, Schweden, Belgien, der Schweiz, Kanada und den Vereinigten Staaten Platz eins der Charts erreichte. Ende April 2011 startete Sade eine neue Welttournee.[5] Ebenfalls 2011 erschien unter dem Titel The Ultimate Collection eine Doppel-CD ihrer größten Hits, auf der vier neue Songs enthalten waren. 2012 wurde die Aufzeichnung eines Konzerts vom September 2011 veröffentlicht, das in der Kategorie Best Long Form Music Video für einen Grammy Award nominiert wurde.[6] Im November 2018 wurde ihr Song The Big Unknown als Beitrag zum Film Widows veröffentlicht.[7] Im Oktober 2020 wurde eine Vinyl-Box mit dem Titel „This Far“ mit den bisherigen sechs Alben veröffentlicht.[8]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US  R&B
1984 Diamond Life
Epic Records (Sony)
DE1
Platin
Platin

(77 Wo.)DE
AT1
(10 Mt.)AT
CH1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(34 Wo.)CH
UK2
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(99 Wo.)UK
US5
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(81 Wo.)US
R&B3
(76 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 16. Juli 1984
Verkäufe: + 7.150.000
1985 Promise
Epic Records (Sony)
DE2
Platin
Platin

(42 Wo.)DE
AT6
(6 Mt.)AT
CH1
(21 Wo.)CH
UK1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(31 Wo.)UK
US1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(46 Wo.)US
R&B1
(45 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 4. November 1985
Verkäufe: + 6.343.935
1988 Stronger Than Pride
Epic Records (Sony)
DE4
Gold
Gold

(36 Wo.)DE
AT6
(4 Mt.)AT
CH2
Platin
Platin

(14 Wo.)CH
UK3
Platin
Platin

(17 Wo.)UK
US7
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(45 Wo.)US
R&B3
(44 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. April 1988
Verkäufe: + 4.520.000
1992 Love Deluxe
Epic Records (Sony)
DE14
Gold
Gold

(33 Wo.)DE
AT11
(16 Wo.)AT
CH6
Gold
Gold

(15 Wo.)CH
UK10
Gold
Gold

(27 Wo.)UK
US3
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(103 Wo.)US
R&B2
(105 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 23. Oktober 1992
Verkäufe: + 5.385.000
2000 Lovers Rock
Epic Records (Sony)
DE4
Platin
Platin

(25 Wo.)DE
AT5
Gold
Gold

(19 Wo.)AT
CH6
Gold
Gold

(20 Wo.)CH
UK18
Platin
Platin

(22 Wo.)UK
US3
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(58 Wo.)US
R&B2
(63 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 15. November 2000
Verkäufe: + 5.650.569
2010 Soldier of Love
Epic Records (Sony)
DE2
Gold
Gold

(20 Wo.)DE
AT2
Gold
Gold

(14 Wo.)AT
CH1
Platin
Platin

(23 Wo.)CH
UK4
Gold
Gold

(8 Wo.)UK
US1
Platin
Platin

(33 Wo.)US
R&B1
(67 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 5. Februar 2010
Verkäufe: + 2.101.304

Auszeichnungen

  • 1985
  • 1986
  • 1994
    • Grammy Award: „Best R&B Performance by a Duo or Group (No Ordinary Love)
  • 2002
    • Grammy Award: „Best Pop Vocal Album (Lovers Rock)
  • Order of the British Empire
    • Officer, OBE, verliehen 2002
    • Commander, CBE, verliehen 2017[9]
Commons: Sade Adu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenangaben

  1. Biography. Abgerufen am 3. März 2021 (englisch).
  2. Sade: "Diamond Life" | hr1.de | 80er-Special. 17. April 2021, archiviert vom Original am 17. April 2021; abgerufen am 29. November 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hr1.de
  3. Sade's Transgender Son, 22, Proudly Shows Bare Chest Months After Breasts Removed. In: I Love Old School Music. 16. Mai 2018, abgerufen am 3. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Helienne Lindvall: Behind the music: the secrets of Sade’s success. In: theguardian.com. The Guardian, 18. Mai 2011, abgerufen am 26. September 2016 (englisch).
  5. Andreas Margara: Sade live in der Festhalle Frankfurt. In: regioactive.de. 5. Mai 2011, abgerufen am 20. November 2017.
  6. McGovern, Kyle, Grammys 2013 Winners List: Mumford & Sons Win Album of the Year. Spin.
  7. Sade veröffentlicht neuen Song. Abgerufen am 13. November 2018.
  8. Sade: This Far (6 LPs) – jpc.de. Abgerufen am 18. Dezember 2020.
  9. Order of the British Empire – Commanders of the Order of the British Empire. In: gov.uk. Abgerufen am 20. November 2017 (PDF; 431 kB, Seite 12, englisch).
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