Sabine Schlacke

Sabine Schlacke (* 25. Februar 1968 in Osnabrück) ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin, Hochschulprofessorin und Richterin. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, mit einem Schwerpunkt im Verwaltungs- und Umweltrecht sowie geschäftsführende Direktorin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS)[1] der Universität Greifswald.

Biografie

Ausbildung und Beruf

Sabine Schlacke absolvierte nach dem Abitur von 1987 bis 1993 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Lausanne. 1993 erhielt sie ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft und promovierte im Rahmen des Graduiertenkollegs Risikoregulierung und Privatrechtssystem an der Universität Bremen zum Thema Risikoentscheidungen im europäischen Lebensmittelrecht (1997). Die zweite juristische Staatsprüfung legte sie 2000 am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg ab. Von 2000 bis 2007 war sie wissenschaftliche Assistentin und ab 2002 Koordinatorin des Ostseeinstituts für Seerecht, Infrastruktur- und Umweltrecht der Universität Rostock. Dort habilitierte sie 2007 zum Thema Überindividueller Rechtsschutz und erhielt die Lehrbefugnis für die Fächer „Öffentliches Recht, Europarecht und Rechtsvergleichung“.

Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Leipzig im Wintersemester 2007/2008 übernahm sie zum Sommersemester 2008 eine Professur für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt deutsches, europäisches und internationales Umweltrecht, Verwaltungsrecht an der Universität Bremen. 2013 folgte sie dem Ruf der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), wo sie als Professorin für Öffentliches Recht, insbesondere Bau-, Planungs- und Umweltrecht sowie als geschäftsführende Direktorin des Instituts für Umwelt- und Planungsrecht (IUP) bis Ende des Sommersemesters 2021 tätig war. 2014 wurde sie Direktorin des Zentralinstituts für Raumplanung (ZIR), einem An-Institut der WWU. Dieses Amt übt sie seit 2019 geschäftsführend aus.[2]

Seit Oktober 2021 ist sie Professorin für Öffentliches Recht, mit einem Schwerpunkt im Verwaltungs- und Umweltrecht,[3] an der Universität Greifswald und geschäftsführende Direktorin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS).[4]

Privatleben

Sabine Schlacke ist verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern.

Forschungsschwerpunkte

Sabine Schlackes Forschungsschwerpunkte liegen im Verwaltungs- und Verwaltungsprozessrecht, insbesondere im Umwelt- und Klimaschutz-, Infrastruktur-, Planungs- und Seerecht, jeweils mit Bezügen zum Völker- und Europarecht.

Mitgliedschaften

  • Sabine Schlacke ist seit 2008 Mitglied und seit 2016 Co-Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU)[5]. Im Oktober 2020 wurde sie für vier weitere Jahre berufen.[6]
  • Sie ist seit 2011 Richterin[7] und seit 2019 Vizepräsidentin des Staatsgerichtshofs der Freien Hansestadt Bremen.[8]
  • Seit 2018 ist sie stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft für Umweltrecht (GfU).
  • Seit 2021 ist sie Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Umweltenergierecht.[9]
  • Weiterhin ist sie in zahlreichen weiteren wissenschaftlichen und praxisnahen Gremien tätig, wie beispielsweise:
    • 2015–2021 als Mitglied der Expertenkommission der Bundesregierung “Schweizer Tiefenlager”
    • seit 2017 als Mitglied des Akademien-Projektes „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS)[10]
    • seit 2017 als Mitglied der Ständigen DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen der Biologischen Vielfalt,[11]
    • seit 2019 Mitglied und Co-Vorsitzende des Lenkungskreises der Wissenschaftsplattform Klimaschutz der Bundesregierung,[12]
    • seit 2019 als gewähltes Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech),[13]
    • seit 2019 als gewähltes Mitglied der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL)[14]

Schriften und Vorträge (Auszug)

Liste der Veröffentlichungen und Vorträge von Sabine Schlacke auf der Website des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, mit einem Schwerpunkt im Verwaltungs- und Umweltrecht, an der Universität Greifswald.[15]

Monografien und Lehrbücher

  • Sabine Schlacke, Dominik Römling Dominik, Daniel Schnittker: Gesetzgeberische Handlungsspielräume zur Stärkung des aktiven Schallschutzes im Luftverkehrsrecht. Baden-Baden, Nomos Verlag 2. Auflage 2021, ISBN 978-3-8487-8033-4
  • Umweltrecht. Nomos, Baden-Baden 7. Aufl. 2019, ISBN 978-3-8487-5289-8.
  • Sabine Schlacke, Fabian Wittreck (Hrsg.): Landesrecht Nordrhein-Westfalen : Studienbuch. Baden-Baden, Nomos Verlag 2020. ISBN 978-3-8487-5829-6
  • Informationsrechte, Öffentlichkeitsbeteiligung und Rechtsschutz im Umweltrecht: Aarhus-Handbuch (zusammen mit Christian Schrader und Thomas Bunge). Berlin, Erich Schmidt Verlag 2009, ISBN 978-3503116300.
  • Überindividueller Rechtsschutz – Phänomenologie und Systematik überindividueller Klagebefugnisse im Verwaltungs- und Gemeinschaftsrecht, insbesondere im Umweltrecht. Tübingen, Mohr Siebeck 2008, ISBN 978-3161494574 (Habilitationsschrift, Universität Rostock, 2006/2007).
  • Risikoentscheidungen im europäischen Lebensmittelrecht. Eine Untersuchung am Beispiel des gemeinschaftlichen Zusatzstoffrechts unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Ausschußwesens (Komitologie). Nomos, Baden-Baden 1998, ISBN 978-3-7890-5360-3 (Dissertation, Universität Bremen, 1997).

Zeitschriftenaufsätze

  • Implementing the EU Climate Law via the “Fit for 55%” Package, Oxford Open Energy (i. E., zusammen mit Helen Wentzien, Eva Thierjung und Miriam Köster).
  • Das EU-Klimagesetz und seine Konsequenzen, EuZW 2021, 620-626 (zusammen mit Miriam Köster und Eva Thierjung).
  • Klimaschutzrecht – Ein Grundrecht auf intertemporale Freiheitssicherung, NVwZ 2021, 912-917.

Zeitschriften

  • Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR).[16]
  • Zeitschrift „Verwaltungsarchiv“.[17]
  • Mitglied des wiss. Beirats der Zeitschrift für Neues Energierecht (ZNER).[18]
  • Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift "Oxford Open Energy".[19]

Schriftenreihen

  • Umweltrechtliche Studien – Studies on Environmental Law (Nomos).[20]
  • Schriften zum Umweltenergierecht (Nomos).[21]
  • Greifswalder Schriften zum Seerecht und Umweltrecht (Nomos).[22]
  • Beiträge zum Raumplanungsrecht des Zentralinstituts für Raumplanung (Lexxion)[23]

Mitwirkung an Stellungnahmen und Gutachten interdisziplinärer wissenschaftlicher Beiräte/Arbeitsgruppen

Einzelnachweise

  1. Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) - Fakultät - Universität Greifswald. Abgerufen am 4. November 2021.
  2. Uni Münster: ZIR. Abgerufen am 4. November 2021.
  3. Lehrstuhl für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Verwaltungs- und Umweltrecht - Fakultät - Universität Greifswald. Abgerufen am 4. November 2021.
  4. Institut für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) - Fakultät - Universität Greifswald. Abgerufen am 4. November 2021.
  5. WBGU: Prof. Dr. Schlacke. In: www.wbgu.de. Archiviert vom Original am 2. August 2013; abgerufen am 28. Oktober 2016.
  6. Bundeskabinett beruft WBGU-Mitglieder. Bundesministerium für Bildung und Forschung, 14. Oktober 2020, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  7. Bremische Bürgerschaft: Amtswechsel im höchsten Gericht. 10. November 2011, abgerufen am 4. September 2021.
  8. Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen - Amtierende Mitglieder. Abgerufen am 4. September 2021.
  9. Prof. Dr. Sabine Schlacke und Prof. Dr. Markus Ludwigs erweitern den Stiftungsrat der Stiftung Umweltenergierecht. 7. Dezember 2021, abgerufen am 30. März 2022 (deutsch).
  10. Energiesysteme der Zukunft (ESYS). Abgerufen am 4. November 2021.
  11. Ständige Senatskommission für Grundsatzfragen der biologischen Vielfalt. Abgerufen am 4. November 2021 (deutsch).
  12. Redaktion: WPKS Geschäftsstelle / DLR Projektträger: Mitglieder des Lenkungskreises - WPKS. Abgerufen am 4. November 2021.
  13. acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Abgerufen am 4. November 2021 (deutsch).
  14. Wissenschaftlicher Beirat | ARL-net. In: www.arl-net.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016.
  15. Prof. Dr. Sabine Schlacke (Lehrstuhlinhaberin) - Fakultät - Universität Greifswald. Abgerufen am 15. November 2021.
  16. Zeitschrift für Umweltrecht (ZUR) – Nomos – Herausgeberkreis. Abgerufen am 4. November 2021.
  17. Verwaltungsarchiv. Abgerufen am 4. November 2021.
  18. ZNER - Zeitschrift für Neues Energierecht. Abgerufen am 4. November 2021.
  19. Oxford Open Energy - Editorial Board. Abgerufen am 4. November 2021.
  20. E-Book-Buchreihe: Umweltrechtliche Studien - Studies on Environmental Law | Nomos eLibrary. Abgerufen am 4. November 2021.
  21. E-Book-Buchreihe: Schriften zum Umweltenergierecht | Nomos eLibrary. Abgerufen am 4. November 2021.
  22. Nomos: Greifswalder Schriften zum Seerecht und Umweltrecht. Abgerufen am 4. November 2021.
  23. Beiträge zum Raumplanungsrecht des Zentralinstituts für Raumplanung Archive. In: Lexxion. Abgerufen am 4. November 2021 (deutsch).
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