Saalstadt

Saalstadt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die fünftkleinste Ortsgemeinde darstellt.

Wappen Deutschlandkarte
Saalstadt
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Saalstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 19′ N,  33′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südwestpfalz
Verbandsgemeinde: Thaleischweiler-Wallhalben
Höhe: 400 m ü. NHN
Fläche: 5,29 km2
Einwohner: 318 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66919
Vorwahl: 06375
Kfz-Kennzeichen: PS, ZW
Gemeindeschlüssel: 07 3 40 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 52
66987 Thaleischweiler-Fröschen
Website: www.vgtw.de
Ortsbürgermeister: Gerd Kiefer
Lage der Ortsgemeinde Saalstadt im Landkreis Südwestpfalz
Karte
Karte
Ortsbild von Saalstadt

Geographie

Lage

Saalstadt liegt auf der Sickinger Höhe. Im Westen befindet sich Wallhalben, im Norden Hettenhausen (Pfalz) und östlich liegt der Weselberger Ortsteil Harsberg, im Südosten Schauerberg sowie im Südwesten Herschberg. Zu Saalstadt gehört zusätzlich der Wohnplatz Erlenmühle.[2]

Gewässer

Durch den Nordwesten der Gemarkung fließt der Arnbach, der den linken Quellfluss der Wallhalb darstellt. Im Südosten entspringt der Odenbach. Der Schauerbach bildet während seiner ersten hundert meter die Gemarkungsgrenze zu Weselberg.

Geschichte

Der Ort wurde am 10. August 1411 als Salstat erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte lange- bis Ende des 18. Jahrhunderts- zur Herrschaft von Leiningen-Dagsburg.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Saalstadt in den Kanton Waldfischbach sowie ins Département Donnersberg eingegliedert und unterstand der Mairie Herschberg . 1815 wurde der Ort zunächst Österreich zugeschlagen. Ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern und war dem Rheinkreis zugeordnet. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Pirmasens, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

1828 hatte das Dorf mit der Erlenmühle insgesamt 260 Einwohner, davon waren 247 Protestanten, 9 Katholiken und 4 Juden.[3] 1882 hatte Saalstadt mit 383 Einwohnern die historisch bis heute höchste Bevölkerungszahl erreicht.

1939 wurde Wallhalben in den Landkreis Pirmasens eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des 1946 neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform gab Saalstadt Zuständigkeiten an die neu geschaffene Verbandsgemeinde Wallhalben ab und die Volksschule im Ort wurde geschlossen. Seit 2014 ist sie Bestandteil der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, die durch Zusammenlegung der Verbandsgemeinden Thaleischweiler-Fröschen und Wallhalben entstand.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Saalstadt; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]

JahrEinwohner
1815260
1835258
1871342
1905345
1939336
1950382
1961369
JahrEinwohner
1970352
1987327
1997379
2005367
2011312
2017322
2022318[1]

Religion

Ende 2014 waren 54,1 Prozent der Einwohner evangelisch und 30,6 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[5] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz. Die im Ort lebenden Juden wurden in Herschberg beigesetzt. Am 22. Oktober 1940 wurden die in Saalstadt lebenden Juden im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion deportiert.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Saalstadt besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister

Gerd Kiefer wurde am 26. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Saalstadt.[7] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 82,76 % für fünf Jahre gewählt worden.[8] Kiefers Vorgänger war Horst Höh (SPD), der das Amt elf Jahre ausübte.[9]

Wappen

Wappen bis 2011
Altes Wappen von Saalstadt
Altes Wappen von Saalstadt
Blasonierung: „Von Silber und Rot gespalten, rechts ein grüner Zweig, links ein silberner Adler.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen soll die Namensdeutung in Form eines Salweidenzweigs mit einem Zeichen für die früheren Herrschaftsverhältnisse vereinen. Salstadt gehörte im Alten Reich den Leiningern, doch statt des silbernen Leininger Adlers in Blau wurde derjenige der Herren von Dahn verliehen.

Es wurde am 2. April 1970 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt.

Wappen ab 2011
Wappen von Saalstadt
Wappen von Saalstadt
Blasonierung: „Von Silber und Blau gespalten, rechts ein grüner Eichenzweig, links ein silberner, rotbewehrter und -bezungter Adler.“[11]
Wappenbegründung: Das neue Wappen enthält an Stelle des grünen Zweiges einer Salweide nun einen grünen Eichenzweig auf silbernem Grund. Anlass für die Änderung des Wappens waren neue Forschungsergebnisse, die den vormals vermuteten Namensursprung Saalstadts vom örtlichen Vorkommen der Salweide widerlegen. Zudem wurde die Tingierung des Adlers geändert. Ist er im alten Wappen noch silbern auf rotem Grund dargestellt, so zeigt ihn das neue Wappen silbern auf blauem Grund. Anlass für die Änderung war der Bezug auf die vormalige Zugehörigkeit Saalstadts zur Herrschaft der Grafen von Leiningen und deren Wappen.

Das Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Rheinland-Pfalz genehmigte im Februar 2011 ein neues Wappen.

Kultur

Kulturdenkmäler

Vor Ort existieren insgesamt drei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.

Natur

Einziges Naturdenkmal innerhalb der Gemeindegemarkung sind zwei Eichen am Friedhof. Das Landschaftsschutzgebiet Wallhalbtal – Schauerbachtal erstreckt sich teilweise über die Gemarkung von Saalstadt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch Saalstadt führt die Landesstraße 473. Die Kreisstraße 18 führt nach Herschberg. Über die nahe gelegene Auffahrt Weselberg der A 62 besteht Anschluss an den Fernverkehr. Der Öffentliche Personennahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Der Nahverkehr war ab 2000 im Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV) organisiert, der seit Sommer 2006 vollständig in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert ist.

Tourismus

Durch Saalstadt verläuft mit der Südwestpfalz-Tour ein Radweg. Des Weiteren führt durch das Gemeindegebiet ein Wanderweg, der mit einem blauen Punkt markiert ist und eine Verbindung mit Hauptstuhl sowie Leimen herstellt.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Saalstadt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 167 (PDF; 3,3 MB).
  3. Geographisch-statistisches Handbuch von Rheinbaiern. Ritter, Zweibrücken 1828, S. 138 (Scan in der Google-Buchsuche).
  4. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 28. August 2021.
  5. Ortsgemeinde Saalstadt (AGS 0734009041). Ältere Statistikdaten vor der Gebietsreform. In: Gemeindestatistik KommWis. Abgerufen am 16. Mai 2022 (Stand: 31. Dezember 2014).
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. In: wahlen.rlp.de, abgerufen am 16. Mai 2022.
  7. Michael Elig: Neue Ortsspitze: Kiefer und Bauer. In: Die Rheinpfalz. 28. Juni 2019, abgerufen am 28. März 2020.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 28. März 2020 (siehe Thaleischweiler-Fröschen-Wallhalben, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile).
  9. RHEINPFALZ Redaktion: Gelungener Spagat. In: Die Rheinpfalz. 22. Januar 2016, abgerufen am 28. März 2020.
  10. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Hrsg. mit Unterstützung der Pfalzwerke. Gräber, Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  11. Ortswappen. Saalstadt. In: vgtw.de. Verbandsgemeindeverwaltung Thaleischweiler-Wallhalben, abgerufen am 16. Mai 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.