Saalfeld (Apenburg-Winterfeld)
Saalfeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Flecken Apenburg-Winterfeld im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]
Saalfeld Flecken Apenburg-Winterfeld | ||
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Koordinaten: | 52° 46′ N, 11° 11′ O | |
Höhe: | 29 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,03 km²[1] | |
Einwohner: | 108 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 15 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 | |
Eingemeindet nach: | Altensalzwedel | |
Postleitzahl: | 38486 | |
Vorwahl: | 039009 | |
Lage von Saalfeld in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Saalfeld |
Geographie
Saalfeld, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz, liegt etwa 10 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Westlich des Dorfes fließt die Purnitz.[1][4]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahre 1310 wird ein Johann de Solvelde im ältesten Stadtbuch von Salzwedel genannt.[5]
Saalfeld wurde 1316 als villa Selvelde erwähnt, als Markgraf Johann drei Höfe im Dorf an den Altar Cyriaci und Luciae in der Stiftskirche des Klosters Heilig-Geist in Salzwedel verkaufte.[6] 1326 wurde eine Roggenpacht in villa Selevelde zur Dotierung eines Altars in der Lorenzkirche in Salzwedel verkauft.[7] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf zweimal aufgeführt. Die erste Nennung ist Czelvelde, die Familien von Bodendieck und von Chüden hatten hier Besitz, ferner der Kaland und das Kloster Heilig-Geist in Salzwedel. Die zweite Nennung ist Selvelde, gehörig der Familie Chüden in Salzwedel, die von der Schulenburg hatten hier Einkünfte.[8] Weitere Nennungen sind 1559 Zcolfelde, 1687 Salvelde[1] und 1804 Saalefeld, ein Dorf mit einem Lehnschulzen, einer Schmiede, Krug und zwei Rademachern.[9]
Links des Weges nach Quadendambeck stand zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Windmühle.[10] Im Südosten des Dorfes im Norden des Waldgebietes Köhnbusch[4] befindet sich eine ehemalige Braunkohlengrube.[11]
Bis ins 19. Jahrhundert war Saalfeld ein Rundlingsdorf.
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 43 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 618, eine Kirchenbesitzung umfasste 2 Hektar Land, der Gemeinde gehörten 6 Hektar. Im Jahre 1948 wurden 50 Erwerber im Rahmen der Bodenreform aus der Besitzung von der Schulenburg in Rittleben genannt.[1]
Im Jahre 2016 wurde im Ort die 700-Jahrfeier begangen.[12]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den ersten Teil des Ortsnamens auf einen Zetazismus des Anlautes zurück und leitet daraus „kelle, celle“ ab für „Wasserlauf, Teich, Bucht“.[13]
Heinrich Sültmann interpretiert den Namen als „Weidenfeld“ abgeleitet aus dem althochdeutschen „salaha“ oder dem mittelhochdeutschen „solhe“ für „Salweide“, die sicher im Purnitztal reichlich wuchs.[14]
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Groß Apenburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam die Gemeinde 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde Saalfeld in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Kurz darauf, am 4. Dezember 1952, wurde die Gemeinde in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Saalfeld in die Gemeinde Altensalzwedel eingemeindet.[15]
Am 1. Juli 2009 schloss sich die Gemeinde Altensalzwedel mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Flecken Apenburg-Winterfeld zusammen. So kam Saalfeld am gleichen Tag als Ortsteil zu Apenburg-Winterfeld.
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]
Religion
Die Reformation wurde im Jahr 1540 eingeführt.[12] Die evangelischen Christen aus Saalfeld gehören zu Kirchengemeinde Altensalzwedel, die zur Pfarrei Altensalzwedel gehörte[20] und die heute betreut wird vom Pfarrbereich Apenburg des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[21]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Saalfeld ist ein kleiner Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, ein Rechtecksaal mit eingezogener Apsis im Osten. Über dem Westgiebel erhebt sich ein neuzeitlicher Fachwerkdachreiter.[22][13] Die ersten Nennungen als Tochterkirche von Altensalzwedel stammen aus den Jahren 1551 und 1579.[1]
Vereine
- Die Sportgemeinschaft Saalfeld 46 ist ein 1946 gegründeter Verein, der unter anderem für seine Fußballmannschaft bekannt ist.[23]
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1841–1844, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 345, 142. Saalefeld (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Saalfeld. Flecken Apenburg-Winterfeld
- Saalfeld im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1841–1844, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- Flecken Apenburg-Winterfeld (Hrsg.): Hauptsatzung Flecken Apenburg-Winterfeld. 2. Juli 2019 (beetzendorf-diesdorf.de [PDF; 100 kB; abgerufen am 29. April 2023]).
- Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 381 (peterlang.com).
- Johann Friedrich Danneil: Kirchengeschichte der Stadt Salzwedel. Mit einem Urkundenbuch. Hrsg.: C. A. Schwetschke und Sohn. 1842, S. 7, Urkunde Nr 12. Markgraf Johann verkauft die Güter in Saalfeld und Book ans Kloster zum Heiligen Geist. 1316 (Digitalisat).
- Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 313 (Digitalisat).
- Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 382, 400 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
- Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 347 (Digitalisat).
- Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil II/IV: Blatt 239: Salzwedel. Preußisches Statistisches Landesamt, 1906, abgerufen am 30. Januar 2022.
- Messtischblatt 1680: Gr. Apenburg. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 30. Januar 2022.
- Anke Pelczarski: Saalfeld feiert sein 700-Jähriges. In: Volksstimme Magdeburg. 11. Juni 2016 (volksstimme.de [abgerufen am 30. Dezember 2017]).
- Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski, Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 390–392.
- Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 24–25.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357–362.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- Pfarrbereich Apenburg. In: ekmd.de. Abgerufen am 23. April 2023.
- Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 402 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Renee Sensenschmidt: SG Saalfeld 46 feiert 70. Geburtstag. In: Altmark Zeitung. 16. Juni 2016 (az-online.de [abgerufen am 30. April 2023]).