SSVg Velbert

Die SSVg Velbert 02 (offiziell: Sport- und Spielvereinigung Velbert 1902 e. V.) ist ein Sportverein aus dem niederbergischen Velbert. Die Vereinsfarben sind Blau und Weiß. Die erste Herrenmannschaft im Fußball spielt seit der Saison 2023/24 in der viertklassigen Regionalliga West. Neben der Fußballabteilung existieren seit 1978 eine Gymnastikabteilung und seit 2008 eine Radsportabteilung.

SSVg. Velbert
Logo der SSVg Velbert
Basisdaten
Name Sport- und Spielvereinigung
Velbert 1902 e. V.
Sitz Velbert, Nordrhein-Westfalen
Gründung 23. Februar 1902
Farben blau-weiß
Präsident Oliver Kuhn
Website ssvg.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer vakant
Spielstätte Stadion Velbert
Plätze 3000
Liga Regionalliga West
2022/23 1. Platz   (Oberliga Niederrhein)
Heim
Auswärts

Geschichte

Am 23. März 1902 wurde der Velberter FC 1902 gegründet. Diesem schloss sich 1914 der BV Olympia 1906 Velbert an. Nach der Fusion mit dem TV 1864 Velbert im Jahr 1919 hieß der Verein TSV 1864 Velbert. Nach nur zwei Jahren spaltete sich der Verein wieder auf und es entstand neben dem SSV Velbert 12 und dem TV 1864 Velbert der Fußballclub Velbert 02. Dieser fusionierte am 26. September 1933 mit dem BV 1907 Velbert (gegründet am 9. Juni 1907) zum VfB 02/07 Velbert.

Der Verein spielte ab 1922 in der Ligaklasse und ab 1934 in der Bezirksliga, der seinerzeit zweithöchsten Spielklasse im deutschen Fußball. Die noch heute bestehende Sport- und Spielvereinigung Velbert 1902 e. V. entstand im August 1964 durch Fusion des VfB 1902/07 Velbert mit der SSV 1912 Velbert, die bis 1912 Fußballabteilung des TV 1864 war.

Ligengeschichte Fußball

Die Bündelung der Kräfte trug Früchte und den Fußballherren gelang 1969 der Aufstieg in die Regionalliga West, die damals zweithöchste Spielklasse. Nach nur einer Saison erfolgte jedoch 1970 der Wiederabstieg. Wie schon von 1963 bis 1969 spielte man auch bis 1978 in der drittklassigen Amateurliga Niederrhein. Bis 1975 hatte man sich stets auf den Plätzen 3 bis 5 halten können, die letzten drei Jahre schloss man jedoch als 14., 10. und zuletzt als 12. ab. Dadurch verpasste man die Qualifikation für die durch die Zusammenlegung mehrerer Amateurligen gebildete neue Amateuroberliga Nordrhein und wurde in die Viertklassigkeit abgestuft. Diese Klasse wurde gehalten bis zum Abstieg in der Saison 1984/85, worauf aber der direkte Wiederaufstieg folgte.

In den Saisons 1989/90 und 1990/91 stieg die SSVg zweimal hintereinander ab und fand sich in der Bezirksliga wieder, aus der man aber im nächsten Jahr wieder aufstieg. In den folgenden Jahren wurden dann die Finanzen konsolidiert, wodurch die SSVg heute schuldenfrei ist und ohne Auflagen die Lizenz für die Regionalliga bekommen würde. In der Saison 1996/97 und in der darauffolgenden Saison scheiterte man knapp in der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga. Im nächsten Jahr gelang mit 74 Punkten nach nur fünf Remis und zwei Niederlagen souverän der Aufstieg in die Verbandsliga Niederrhein.

In der Saison 1999/2000 gelang dann der Aufstieg in die Oberliga Nordrhein. Am Ende der Spielzeit 2003/04 wurde die SSVg Meister, aber in die Regionalliga Nord stieg der Tabellenzweite Fortuna Düsseldorf auf, weil Velbert nicht für die höhere Spielklasse gemeldet hatte, da man zum Ende der Hinrunde nur Fünfter war und zwölf Punkte Rückstand hatte. Seit dem Aufstieg war die SSVg nie schlechter als Rang vier platziert. In der Spielzeit 2007/08 ging es für die SSVg um die Qualifikation zur neuen viertklassigen Regionalliga West, die durch die Ligareform zur Saison 2008/09 eingeführt wurde. Dafür musste der vierte Platz erreicht werden. Am Saisonende reichte es aber nur zu Platz sechs, sodass die SSVg in der Spielzeit 2008/09 in der ebenfalls neugeschaffenen fünftklassigen NRW-Liga antrat. Bereits am 6. Oktober 2008 trat Feldhoff wieder als Trainer der SSVg zurück. Seine Nachfolge trat im November 2008 der ehemalige Profi Peter Kunkel an.

Etwa ein halbes Jahr später übernahm Marek Lesniak den Platz des erfolglos gebliebenen Kunkel als Trainer. Am 29. März 2010 trat Lesniak als Trainer zurück und Tino Reuchert übernahm „bis auf weiteres“ das Traineramt.[1] Neuer Trainer wurde daraufhin der frühere Bundesligaprofi Frank Schulz, der zuvor den Ligakonkurrenten Westfalia Herne trainiert hatte.[2]

In der mit Saisonschluss 2011/12 auf Verbandsbeschluss aufzulösenden NRW-Liga belegte man 2012 den vierten Platz, was zu zwei Ausscheidungsspielen um den Aufstieg in die Regionalliga West gegen den Tabellenersten der sechstklassigen Westfalenliga, den SV Lippstadt 08 berechtigte.[3] Velbert gewann Hin- und Rückspiel mit 2:1 und machte damit den Aufstieg in die Regionalliga perfekt. In der darauffolgenden Regionalliga-Saison erreichte die Spielvereinigung mit 47 Punkten den Klassenerhalt, ehe die Mannschaft ein Jahr später als Tabellenletzter absteigen musste. 2014/15 kehrte die SSVg auf Anhieb zurück in die Regionalliga, jedoch erfolgte im darauffolgenden Spieljahr 2015/16 postwendend wieder der Abstieg in die Oberliga. Nach sieben Spielzeiten in der Oberliga gelang in der Saison 2022/23 wieder der Aufstieg in die Regionalliga West.

Platzierungen in der Liga

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg. Gelb unterlegte Platzierungen zeigen Teilnahmen an Aufstiegsrunden an, die jedoch nicht zum Aufstieg führten.

SaisonLevelSpielklassePlatz
1979/80IVVerbandsliga Niederrhein03.
1980/81IVVerbandsliga Niederrhein08.
1981/82IVVerbandsliga Niederrhein09.
1982/83IVVerbandsliga Niederrhein11.
1983/84IVVerbandsliga Niederrhein11.
1984/85IVVerbandsliga Niederrhein15.
1985/86VLandesliga Niederrhein01.
1986/87IVVerbandsliga Niederrhein03.
1987/88IVVerbandsliga Niederrhein10.
1988/89IVVerbandsliga Niederrhein10.
1989/90IVVerbandsliga Niederrhein17.
1990/91VLandesliga Niederrhein14.
1991/92VIBezirksliga Niederrhein01.
1992/93VLandesliga Niederrhein03.
1993/94VLandesliga Niederrhein10.
SaisonLigaSpielklassePlatz
1994/95VILandesliga Niederrhein05.
1995/96VILandesliga Niederrhein11.
1996/97VILandesliga Niederrhein02. 1
1997/98VILandesliga Niederrhein02. 2
1998/99VILandesliga Niederrhein01.
1999/00VVerbandsliga Niederrhein01.
2000/01IVOberliga Nordrhein04.
2001/02IVOberliga Nordrhein04.
2002/03IVOberliga Nordrhein03.
2003/04IVOberliga Nordrhein01. 3
2004/05IVOberliga Nordrhein03.
2005/06IVOberliga Nordrhein04.
2006/07IVOberliga Nordrhein03.
2007/08IVOberliga Nordrhein06. 4
2008/09VNRW-Liga13.
SaisonLigaSpielklassePlatz
2009/10VNRW-Liga12.
2010/11VNRW-Liga06.
2011/12VNRW-Liga04.
2012/13IVRegionalliga West13.
2013/14IVRegionalliga West19.
2014/15VOberliga Niederrhein01.
2015/16IVRegionalliga West16.
2016/17VOberliga Niederrhein05.
2017/18VOberliga Niederrhein08.
2018/19VOberliga Niederrhein05.
2019/20VOberliga Niederrhein04.
2020/21VOberliga Niederrhein05
2021/22VOberliga Niederrhein03.
2022/23VOberliga Niederrhein01.
1 
Velbert scheiterte in der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga.
2 
Velbert scheiterte in der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga.
3 
Velbert beantragte keine Lizenz für die Regionalliga.
4 
Velbert qualifizierte sich für die neu geschaffene NRW-Liga.
5 
Die Saison wurde wegen der COVID-19-Pandemie annulliert.

Pokalgeschichte Fußball

Der Verein gewann 2003 den Niederrheinpokal durch einen 1:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf und qualifizierte sich damit für die Hauptrunde des DFB-Pokals 2003/04. Nachdem Velbert in der ersten Runde gegen den Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 mit 5:3 nach Elfmeterschießen überraschend die Oberhand behalten hatte, schied die Mannschaft in der zweiten Runde nur knapp gegen den SSV Jahn Regensburg (1:2 nach Verlängerung) aus.

Bereits 1938 stand der Vorgängerverein SSV 1912 Velbert in der 1. Hauptrunde des damals noch Tschammer-Pokal genannten DFB-Pokals. Mit 1:3 verlor man am 28. August 1938 gegen Grün-Weiß Eschweiler.

Später ging es am 10. September 2006 in der ersten Hauptrunde gegen die SpVgg Unterhaching, nachdem man den Wuppertaler SV Borussia im ARAG-Cup-Finale 2006 an der heimischen Sonnenblume mit 1:0 besiegt hatte. Vor 3500 Zuschauern setzten sich die zwei Klassen besseren Unterhachinger klar mit 3:0 durch und zerstörten sämtliche Velberter Pokalhoffnungen.

Nebenbei ist die SSVg Velbert mit sechs Finalteilnahmen im Niederrheinpokal seit 2001 (2 Siege, vier Niederlagen) eine der erfolgreichsten Mannschaften in der Geschichte des Wettbewerbs.

Stadion

Bis 1969 spielte man auf dem Platz Am Wasserturm[4]. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga West wich man für die ersten sieben Saisonspiele ins 10.000 Zuschauer fassende Stadion in Ratingen aus. Am 5. Oktober 1969 weihte der Verein das Stadion Sonnenblume mit einem Fassungsvermögen von 13.000 Zuschauern ein. Den Rekordbesuch verzeichnete man bereits nach zwei Wochen am 19. Oktober 1969 mit 12.000 Zuschauern beim Spiel gegen den Wuppertaler SV. Aus Sicherheitsgründen wurde das Fassungsvermögen zunächst auf 6.500 Personen beschränkt. Mit der Umwandlung einer Stehplatztribüne in eine überdachte Sitzplatztribüne sank das Fassungsvermögen auf 4.702 Zuschauer. Aufgrund der Sanierungsbedürftigkeit der Anlage an der Sonnenblume wurde ein neuer Standort für das Velberter Stadion geprüft. Der symbolische Spatenstich erfolgte im Juni 2019, im Oktober des gleichen Jahres war das Richtfest und bis zum Sommer 2020 sollte das Stadion fertiggestellt werden. Das erste Spiel im neuen Stadion Velbert bestritt die Sport- und Spielvereinigung gegen den Wuppertaler SV.[5] Zum 1. Januar 2023 wurde das Stadion in IMS-Arena umbenannt.

Kader Saison 2023/24


Stand: 1. April 2024[6]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01Marcel LenzDeutschland
25Jovan JovicDeutschland Serbien
26Cem UralDeutschland Turkei
03Felix HerzenbruchDeutschland
04Joey Justin GabrielDeutschland
05Tristan DuschkeDeutschland
07Jonas Erwig-DrüppelDeutschland
11Max MachtemesDeutschland
18Massimo MondelloDeutschland ItalienItalien
22Durim BerishaKosovo Deutschland
27Noah Abdel HamidDeutschland Agypten
30Vedran BerićKroatien
06Manuel SchiebenerDeutschland
10Yasin Cemal KayaDeutschland Turkei
20Benjamin HemckeDeutschland
21Alihan AdigüzelTurkei Deutschland
23Timo MehlichDeutschland
31Ismael RemmoDeutschland
33Rilind HetemiKosovo Deutschland
08Cellou DialloGuinea-a
09Micah CainTrinidad und Tobago Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
14Andri BuzolliDeutschland Kosovo
15Florian BerishaDeutschland Kosovo
17Robin HilgerDeutschland
32Jonathan MuiomoMosambik Deutschland

Persönlichkeiten

Radsport

Neben Fußball hat innerhalb der SSVg Velbert auch der Radsport eine neue Heimat gefunden. Gut 20 ehemalige Mitglieder der RSF (Radsportfreunde) Velbert sind als eigenständige Abteilung im Verein aktiv und üben unter dem Namen der SSVg Velbert ihren – in erster Linie – Breitensport aus und veranstalten Rennen.

Literatur

  • Hardy Grüne: SSVg Velbert 02. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7: Vereinslexikon. AGON-Sportverlag, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9, S. 453–454.
  • Die SSVg Velbert Chronik 100 Jahre SSVg Velbert 02: 2002, Eigenverlag zu beziehen über den Verein

Einzelnachweise

  1. Bericht „DerWesten“, gesichtet 30. März 2010
  2. Bericht „DerWesten“, gesichtet 2. April 2010 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  3. Ulrich Tröster: SSVg Velbert freut sich auf das Spiel des Jahres. In: ikz-online.de. 6. Juni 2012, abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. https://www.ssvg.de/chronik/chronik-teil-3/
  5. RevierSport, Essen Germany: SSVg Velbert weiht neues Stadion mit 1:4-Pleite ein. 29. August 2020, abgerufen am 3. September 2020.
  6. 1. Mannschaft | SSVg Velbert 02. Abgerufen am 1. April 2024.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.