Viktoria Pilsen

Der FC Viktoria Pilsen, offiziell FC Viktoria Plzeň a.s., ist ein tschechischer Fußballklub aus der westböhmischen Stadt Pilsen. Er spielt in der ersten tschechischen Liga (Fortuna Liga). Gegründet wurde er 1911 als SK Viktoria Plzeň. Viktoria wurde 2011, 2013, 2015, 2016, 2018 und 2022 Tschechischer Meister.

Viktoria Pilsen
Basisdaten
Name FC Viktoria Plzeň a.s.
Sitz Pilsen, Tschechien
Gründung 1911
Farben rot-blau
Präsident Tschechien Tomáš Paclík
Vorstand Tschechien Adolf Šádek
Website fcviktoria.cz
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Tschechien Miroslav Koubek
Spielstätte Doosan Arena
Plätze 11.800
Liga Fortuna Liga
2022/23 3. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Vereinsgeschichte

Viktoria Pilsen stieg erstmals 1931 in die höchste tschechoslowakische Spielklasse auf und konnte sich dort bis 1938 halten. Beste Platzierung war ein dritter Rang 1933. Ein erneuter Aufstieg gelang 1945, 1952 folgte der Abstieg, erneut war der dritte Platz in der Spielzeit 1947 das beste Resultat. Weitere Gastspiele gab Pilsen 1961/62, 1962/63, 1967/68 und 1970/71.

In dieser Saison gewann der Verein den tschechischen Pokalwettbewerb. Im Finalhinspiel reichte es zu Hause nur zu einem Unentschieden gegen die B-Mannschaft von Sparta Prag. Als nach einem 3:3 im Rückspiel in Prag auch das Elfmeterschießen 5:5 endete, bestimmte das Los Škoda Plzeň zum Sieger. Im Finale des tschechoslowakischen Pokals war Škoda Plzeň zwar chancenlos gegen Spartak Trnava, da aber die Slowaken auch Meister geworden waren, hatte Škoda Plzeň das Recht, als unterlegener Finalist im Europapokal der Pokalsieger zu starten, und das als Zweitligist. Gegner in der ersten Runde war der FC Bayern München. In Pilsen gewann die Elf um Franz Beckenbauer 1:0, im Rückspiel besiegte der FC Bayern Škoda Plzeň deutlich mit 6:1.

Erst ab 1972 konnte sich Škoda Plzeň etwas länger in der 1. Liga etablieren, der nächste Abstieg folgte 1980. 1985 war der Verein wieder in der 1. Liga. Dem Abstieg folgte der sofortige Wiederaufstieg 1988 und diesem erneut der umgehende Abstieg.

1993 qualifizierte sich Viktoria Pilsen als Dritter der 2. Liga für die tschechische 1. Liga, in deren Premierensaison das Team einen hervorragenden fünften Platz belegte. Nach verschiedenen Mittelfeldplatzierungen kam 1999 der Abstieg in die 2. Liga. Wie Mitte der 1980er wurde Pilsen zu einer Fahrstuhlmannschaft. 2000 stieg die Mannschaft auf, nur um umgehend wieder abzusteigen. Der nächste Aufstieg folgte 2003, aber auch dieses Mal konnte sich Viktoria nur eine Saison im Oberhaus halten.

2005 schaffte der Verein unverhofft den nächsten Aufstieg. Nach dem Rückzug des 1. FK Drnovice aus der 1. Liga reichte ein dritter Platz, um sich für die Gambrinus-Liga zu qualifizieren. In der Saison 2009/10 qualifizierte sich der Verein als tschechischer Pokalsieger für die 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League 2010/11. Dort scheiterte man jedoch an der türkischen Mannschaft von Beşiktaş Istanbul. 2010 übernahm der Unternehmer Tomáš Paclík die Eigentumsrechte an dem Verein. In der Spielzeit 2010/11 wurde Viktoria Pilsen erstmals tschechischer Fußballmeister. Eine wichtige Rolle spielten dabei der Kapitän und Spielmacher Pavel Horváth und Trainer Pavel Vrba. Beide gelten als Vereinslegenden.

Als Meister startete Viktoria Pilsen in der zweiten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League und schied nach einem dritten Platz in der Champions-League-Gruppenphase im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League aus, 2012/13 erst im Achtelfinale. Viktoria Pilsen wurde in der Saison 2012/13 erneut tschechischer Meister und schied in der folgenden Saison nach der Gruppenphase aus der Champions League aus. In der Saison 2013/14 wurde Viktoria Pilsen Vizemeister und erreichte das Pokalfinale; in beiden Wettbewerben hatte man gegen Sparta Prag das Nachsehen. In der Saison 2014/15 schied die Mannschaft in der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League aus. 2014/15 wurde man erneut Meister. Nachdem es Miroslav Koubek nicht gelungen war, sich mit dem Team für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren und auch die Ergebnisse in der Liga nicht den Vorstellungen entsprechen, kam es zu einer Entlassung und Karel Krejčí wurde als neuer Trainer vorgestellt. Auf Anhieb gelang ihm die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League, nachdem man in den Play-offs FK Vojvodina Novi Sad rauswarf. Dort schieden die Pilsner als Gruppendritter aus.

Zum Ende der Saison 2015/16 gelang Viktoria Pilsen der Gewinn der Meisterschaft und setzte sich daraufhin in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League gegen Qarabağ Ağdam durch, schied allerdings in den Play-offs gegen Ludogorez Rasgrad aus. In der Gruppenphase der UEFA Europa League schied Viktoria Pilsen erneut als Gruppendritter aus. In der Liga wurden die Pilsner Vizemeister hinter Slavia Prag und schieden daraufhin in der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League gegen den FCSB Bukarest aus, setzten sich in den Play-offs zur UEFA Europa League gegen AEK Larnaka durch. In der Folge wurden sie Gruppensieger und schieden erst im Achtelfinale gegen Sporting Lissabon aus.

2018 wurde Viktoria Pilsen erneut Meister und qualifizierte sich durch die Platzierung der tschechischen Liga in der UEFA-Fünfjahreswertung direkt für die Gruppenphase der UEFA Champions League. Dabei schieden die Pilsner als Gruppendritter hinter Titelverteidiger Real Madrid und dem Vorjahreshalbfinalisten AS Rom aus, nahmen allerdings am Sechzehntelfinale der UEFA Europa League teil und schieden dort gegen Dinamo Zagreb aus. 2019 musste Viktoria Pilsen im Meisterschaftskampf erneut Slavia Prag den Vortritt lassen.

Erfolge

National

International

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1971/72Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Deutschland Bundesrepublik FC Bayern München1:70:1 (A)1:6 (H)
2010/11UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Turkei Beşiktaş Istanbul1:41:1 (H)0:3 (A)
2011/12UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Armenien FC Pjunik Jerewan9:14:0 (A)5:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Norwegen Rosenborg Trondheim4:21:0 (A)3:2 (H)
Play-offs Danemark FC Kopenhagen5:23:1 (A)2:1 (H)
Gruppenphase Belarus BATE Baryssau2:11:1 (H)1:0 (A)
Italien AC Mailand2:40:2 (A)2:2 (H)
Spanien FC Barcelona0:60:2 (A)0:4 (H)
2011/12UEFA Europa League Sechzehntelfinale Deutschland FC Schalke 042:41:1 (H)1:3 n. V. (A)
2012/13UEFA Europa League 2. Qualifikationsrunde Georgien Metalurgi Rustawi5:12:0 (A)3:1 (H)
3. Qualifikationsrunde Polen Ruch Chorzów7:02:0 (A)5:0 (H)
Play-offs Belgien Sporting Lokeren(a)2:2(a)1:2 (A)1:0 (H)
Gruppenphase Portugal Académica de Coimbra4:23:1 (H)1:1 (A)
Spanien Atlético Madrid1:10:1 (A)1:0 (H)
Israel Hapoel Tel Aviv6:12:1 (A)4:0 (H)
Sechzehntelfinale Italien SSC Neapel5:03:0 (A)2:0 (H)
Achtelfinale Turkei Fenerbahçe Istanbul1:20:1 (H)1:1 (A)
2013/14UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Bosnien und Herzegowina FK Željezničar Sarajevo6:44:3 (H)2:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Estland JK Nõmme Kalju10:204:0 (A)6:2 (H)
Play-offs Slowenien NK Maribor4:13:1 (H)1:0 (A)
Gruppenphase England Manchester City2:70:3 (H)2:4 (A)
Deutschland FC Bayern München0:60:5 (A)0:1 (H)
Russland ZSKA Moskau4:42:3 (A)2:1 (H)
2013/14UEFA Europa League Sechzehntelfinale Ukraine Schachtar Donezk3:21:1 (H)2:1 (A)
Achtelfinale Frankreich Olympique Lyon3:51:4 (A)2:1 (H)
2014/15UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Rumänien Petrolul Ploiești2:51:1 (A)1:4 (H)
2015/16UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Israel Maccabi Tel Aviv2:32:1 (A)0:2 (H)
2015/16UEFA Europa League Play-offs Serbien FK Vojvodina Novi Sad5:03:0 (H)2:0 (A)
Gruppenphase Belarus FK Dinamo Minsk2:12:0 (H)0:1 (A)
Spanien FC Villarreal3:40:1 (A)3:3 (H)
Osterreich SK Rapid Wien3:52:3 (A)1:2 (H)
2016/17UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Aserbaidschan FK Qarabağ Ağdam(a)1:1(a)0:0 (H)1:1 (A)
Play-offs Bulgarien Ludogorez Rasgrad2:40:2 (A)2:2 (H)
2016/17UEFA Europa League Gruppenphase Italien AS Rom2:51:1 (H)1:4 (A)
Osterreich FK Austria Wien3:20:0 (A)3:2 (H)
Rumänien Astra Giurgiu2:31:2 (H)1:1 (A)
2017/18UEFA Champions League 3. Qualifikationsrunde Rumänien FCSB Bukarest3:62:2 (A)1:4 (H)
2017/18UEFA Europa League Play-offs Zypern Republik AEK Larnaka3:13:1 (H)0:0 (A)
Gruppenphase Rumänien FCSB Bukarest2:30:3 (A)2:0 (H)
Israel Hapoel Be’er Scheva5:13:1 (H)2:0 (A)
Schweiz FC Lugano6:42:3 (A)4:1 (H)
Sechzehntelfinale Serbien FK Partizan Belgrad3:11:1 (A)2:0 (H)
Achtelfinale Portugal Sporting Lissabon2:30:2 (A)2:1 n. V. (H)
2018/19UEFA Champions League Gruppenphase Russland PFK ZSKA Moskau4:32:2 (H)2:1 (A)
Italien AS Rom2:60:5 (A)2:1 (H)
Spanien Real Madrid1:71:2 (A)0:5 (H)
2018/19UEFA Europa League Sechzehntelfinale Kroatien Dinamo Zagreb2:42:1 (H)0:3 (A)
2019/20UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Griechenland Olympiakos Piräus0:40:0 (H)0:4 (A)
2019/20UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Belgien Royal Antwerpen(a)2:2(a)0:1 (A)2:1 n. V. (H)
2020/21UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Niederlande AZ Alkmaar1:31:3 n. V. (A)
2020/21UEFA Europa League 3. Qualifikationsrunde Danemark SønderjyskE Fodbold3:03:0 (H)
Play-offs Israel Hapoel Be’er Scheva0:10:1 (A)
2021/22UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Belarus FK Dinamo Brest4:22:1 (H)2:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Wales The New Saints FC5:5
(4:1 i. E.)
2:4 (A)3:1 n. V. (A)
Play-offs Bulgarien ZSKA Sofia2:32:0 (H)0:3 n. V. (A)
2022/23UEFA Champions League 2. Qualifikationsrunde Finnland HJK Helsinki7:12:1 (A)5:0 (H)
3. Qualifikationsrunde Moldau Republik Sheriff Tiraspol4:22:1 (A)2:1 (H)
Play-offs Aserbaidschan Qarabağ Ağdam2:10:0 (A)2:1 (H)
Gruppenphase Spanien FC Barcelona3:91:5 (A)2:4 (H)
Italien Inter Mailand0:60:2 (H)0:4 (A)
Deutschland FC Bayern München2:90:5 (A)2:4 (H)
2023/24UEFA Europa Conference League 2. Qualifikationsrunde Kosovo KF Drita2:10:0 (H)2:1 (A)
3. Qualifikationsrunde Malta Gżira United6:04:0 (H)2:0 (A)
Play-offs Kasachstan Tobyl Qostanai5:12:1 (A)3:0 (H)
Gruppenphase Kosovo KF Ballkani2:01:0 (H)1:0 (A)
Kasachstan FK Astana5:12:1 (A)3:0 (H)
Kroatien Dinamo Zagreb2:01:0 (A)1:0 (H)
Achtelfinale Schweiz Servette FC0:0
(3:1 i. E.)
0:0 (A)0:0 n. V. (H)
Viertelfinale Italien AC Florenz-:--:- (H)-:- (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 133 Spiele, 64 Siege, 23 Unentschieden, 46 Niederlagen, 209:198 Tore (Tordifferenz +11)

Aktueller Kader 2023/24

Stand: 31. Dezember 2023

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
13SlowakeiMarián Tvrdoň18.08.199420212024
29TschechienDominik Svacek24.02.199720162024
30SlowakeiViktor Baier16.01.20052023
36TschechienJindřich Staněk27.04.199620212025
Abwehr
02TschechienLukáš Hejda09.03.199020122024
03TschechienRobin Hranáč29.01.200020222025
04TschechienLuděk Pernica16.06.199020182023
05TschechienJan Paluska23.06.2005
14TschechienRadim Řezník20.01.198920112023
21TschechienVáclav Jemelka23.06.199520222025
24TschechienMilan Havel07.08.199420172024
40LiberiaSampson Dweh10.10.200120232024
44TschechienLibor Holík12.05.199820232025
Mittelfeld
10TschechienJan Kopic04.06.199020152024
12ElfenbeinküsteIbrahim Traoré16.09.198820232024
20TschechienPavel Bucha11.03.199820182024
22BrasilienCadu08.08.199720222025
23TschechienLukáš Kalvach19.07.199520192025
31TschechienPavel Šulc29.12.200020202026
88TschechienAdam Vlkanova04.09.199420222025
Sturm
07TschechienJan Sýkora29.12.199320222025
09TschechienJan Kliment01.09.199320222024
11TschechienMatěj Vydra01.05.199220232025
15TschechienTomáš Chorý26.01.199520182025
17NigeriaRafiu Durosinmi01.01.200320232026
18KolumbienJhon Mosquera08.05.199020212024
33SlowakeiErik Jirka19.09.199720222025

Trainer

Eine chronologische Übersicht über alle Trainer des Vereins seit 1969.

AmtszeitNat.Trainer
1969–1970TschechoslowakeiKarel Kolský
1978–1979TschechienSvatopluk Pluskal
1980–1981TschechienSvatopluk Pluskal
1981–1984TschechienFrantišek Plass
1995–1996TschechienJaroslav Hřebík
1997–1999TschechienPetr Uličný
2003–2004TschechienFrantišek Cipro
AmtszeitNat.Trainer
2004–2005TschechienMartin Pulpit
2006–2008TschechienStanislav Levý
2008TschechienJaroslav Šilhavý
2008–2013TschechienPavel Vrba
2013–2014TschechienDušan Uhrin junior
2016–2017SlowakeiRoman Pivarník
2017–2019TschechienPavel Vrba
2020–2021SlowakeiAdrian Gula
2021–2023TschechienMichal Bílek
seit 2023TschechienMiroslav Koubek

Spieler

Vereinsnamen

Der Klub wurde 1911 als SK Viktoria Plzeň gegründet. Umbenennungen gab es 1949 in Sokol Škoda Plzeň, 1952 in Sokol ZVIL Plzeň, 1953 in DSO Spartak LZ Plzeň, 1962 in TJ Spartak LZ Plzeň, 1965 in TJ Škoda Plzeň, 1981 in TJ Škoda Plzeň – fotbal und 1992 in FC Viktoria Plzeň.

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