SB9

SB9 ist ein Beiwagen-Typ der Straßenbahn Darmstadt, das Kürzel steht für Straßenbahn-Beiwagen der 9. Serie. Insgesamt besitzt die HEAG 30 Fahrzeuge dieses Typs, sie wurden von Linke-Hofmann-Busch und Adtranz hergestellt und tragen die Betriebsnummern 9425–9454.

Straßenbahnbeiwagen SB9
Wagen 9433
Wagen 9433
Wagen 9433
Anzahl: 30
Hersteller: LHB / Adtranz
Baujahr(e): 1994
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Kupplung: 14.720 mm
Breite: 2400 mm
Leermasse: 12,8 t
Betriebsart: Einrichtungsfahrzeug
Sitzplätze: 46
Stehplätze: 42

Mit der Indienststellung der SB9 wurden die Hochflur-Beiwagen der Serien SB7 und SB8 außer Dienst gestellt. Erstmals gab es damit in Darmstadt Niederflurwagen, die bei den Triebwagen erst 1998 mit der Baureihe ST13 folgten. Ausgeliefert wurden die SB9 mit Rollbandanzeige, später wurden sie auf LED-Anzeigen umgerüstet. Auch umgerüstet wurden die Rücklichter, welche bei Auslieferung mit Glühlampen waren, und später auf LED umgerüstet wurden (bis auf Rückfahrscheinwerfer). Alle Beiwagen besitzen einen Behelfsführerstand, mit dem die SB9 nach dem Steuerwagen-Prinzip auch rückwärts rangieren können.

Aufbau und Ausstattung

Der SB9 ist 14,7 Meter lang und besteht aus einem Fahrzeugmodul, unter dem sich zwei doppelachsige Drehgestelle befinden. Die Beiwagen besitzen je eine Doppelaußenschwenkschiebetür und zwei einzelne Außenschwenkschiebentüren, vorne und hinten. Die Wagenkästen gleichen wagenbaulich dem C-Teil der etwas jüngeren Baureihe ST13. Jeder Beiwagen bietet 46 Sitz- und 42 Stehplätze, insgesamt können somit 88 Personen befördert werden. Die Haltestangen waren ursprünglich alle rosa lackiert, im Laufe der Jahre wurden sie teilweise durch unlackierte Aluminium-Haltestangen ersetzt. Seit 2011 wurden in den SB9 die Sitzaufteilung geändert, die vorletzte Sitzreihe wurde quer angelegt, sodass vor der dritten Tür und der letzten Sitzreihe mehr Platz herrscht. Auch schräg gegenüber der mittleren Tür wurde eine Sitzreihe ausgebaut, um Platz für den Fahrkartenautomat zu schaffen.

Einsatz

Sämtliche Triebwagen der Serien ST10, 11 und 12 wurden zum Einsatz mit den SB9 umgebaut. Danach waren die umgebauten Tw nicht mehr in der Lage, einen älteren Bw der Serien SB7 oder 8 zu ziehen. Damit wurden die älteren Bw-Serien abgelöst, und fortan waren die Bw der Serie SB9 die einzigen Bw im Regelbetrieb. 10 Tw der Serie ST7 wurden auch noch umgerüstet, sodass insgesamt 34 Triebwagen einen SB9 mit auf die Strecke nehmen konnten (ST8 wurden keine umgebaut und ST9 waren nicht mehr vorhanden). Das Ziel ist nun ein netzweites Angebot von Niederflurfahrzeugen hinter Hochflurtriebwagen. Die HVZ-Linie 1 fiel hierbei aus dem Rahmen, sie wurde fortan solo betrieben (auch heute noch), aber ihre Haltestellen wurden durch andere Linien „abgedeckt“. Die Linie 3 wurde von 1994/95 bis 2007/08 nur noch von 6xTw (ST7 oder 10) mit einem SB9 betrieben. Ein Gespann 8xTw mit 4xBw auf der Linie 3 ist auf Grund zu kurzer Haltestellen nicht möglich. Nach den Abstellungen der Serien ST7 (1998) und 10 (2008) wird die Linie 3 nur noch mit den Niederflurtriebwagen ST13 und 14 solo betrieben. Auf allen anderen Linien sind die Wagen der Serie SB9 aber zu finden.

Namensgebung

Drei SB9 sind nach Städten benannt:

  • 9426 Magdeburg Grund: bauartgleiche Tw (aus deren C-Teil wurde der SB 9 entwickelt)
  • 9432 Griesheim Grund: ein Stück Lokalpatriotismus
  • 9435 Kassel Grund: erster Einsatz von Niederflurtriebwagen mit mehr als 50 % Niederfluranteil in einer kompletten Serie

Straßenbahnbeiwagen SB09

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