Sächsische VII TOV

Als Gattung VII TO und VII TO bezeichneten die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen zweifachgekuppelte Tenderlokomotiven für den Sekundärbahnverkehr.

VII TOV
Anzahl:4
Nummerierung:732, 733, 752, 753
1413–1416 (ab 1892)
Hersteller:Sächsische Maschinenfabrik, Chemnitz
Indienststellung:1885, 1887
Ausmusterung:bis 1923
Bauart:B n2vt
Länge über Puffer:6.744 mm
Treibraddurchmesser:1.230 mm
Höchstgeschwindigkeit:45 km/h
Kesselüberdruck:12 bar
Kolbenhub:400 mm
HD-Zylinderdurchmesser:270 mm
ND-Zylinderdurchmesser:415 mm
Rostfläche:0,40 m²
Verdampfungsheizfläche:26,5 
indizierte Leistung:k. A.
mittlere Achsfahrmasse:9,6 t
Reibungsmasse19,2 t
Dienstmasse:19,2 t
Bremsbauart:verschiedene
1492 A/B (abweichende Daten)
Bauart:B+B n4vt
Länge über Puffer:12.810 mm
Reibungsmasse:38,4 t
Bremsbauart:k. A.

Geschichte

Die auch als Omnibuslokomotiven bezeichneten kleinen Maschinen waren für den Einsatz in verkehrsschwachen Zeiten für einen triebwagenähnlichen Betrieb in Einmannbesetzung vorgesehen. Die Sächsische Maschinenfabrik vormals Hartmann lieferte 1885 und 1887 je zwei dieser zweiachsigen Nassdampf-Tenderlokomotiven, die die Gattungsbezeichnung H VII TO trugen.

In den Jahren 1890/91 erhielten sie durch Umbau ein Verbundtriebwerk. Entsprechend wurde das Gattungszeichen in H VII TOV geändert (ab 1896 nur noch VII TOV).

Die Ausmusterung der Lokomotiven erfolgte bis 1923, so dass die nunmehrige Deutsche Reichsbahn keine neuen Nummern mehr vergab.

Doppellokomotive 1492 A/B

Die Lokomotiven 1413 und 1414 wurden 1920 zu einer Doppellokomotive mit der Nummer 1492 A/B vereinigt. Der Einzelgänger war in die Gattung XVI TV eingeordnet und wurde 1923 ausgemustert.

Die Idee zu solchen Doppellokomotiven, die in Deutschland – abgesehen von einigen Schmalspurlokomotiven für die Heeresfeldbahn – einmalig waren, dürfte auf die (englischen) Fairlie-Lokomotiven zurückgehen, von denen die Kgl. Sächsischen Staatsbahnen zwei Bauarten als Gattung II K bzw. I M für ihre Schmalspurbahnen beschafft hatte.

Technische Merkmale

Die Lokomotiven besaßen einen sehr kleinen Crampton-Kessel mit Reglerdom und eine äußere Allan-Steuerung. Ursprünglich hatten sie nur eine Wurfhebelbremse, später wurden zum Teil die Haspel für die Heberleinbremse oder eine Westinghouse-Druckluftbremse nachgerüstet.

Bei dem 1890 erfolgten Umbau auf ein Verbundtriebwerk wurde der Durchmesser des linken Dampfzylinder auf 415 mm vergrößert (Niederdruckzylinder). Der rechte Zylinder behielt seine ursprüngliche Größe (Hochdruckzylinder).

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