Shiba Ryōtarō
Shiba Ryōtarō (japanisch 司馬 遼太郎; eigentlich: Fukuda Teiichi (福田 定一); * 7. August 1923 in Osaka; † 12. Februar 1996 ebenda) war ein japanischer Schriftsteller.
Leben
Shiba studierte Mongolisch an der Fremdsprachenschule Osaka (国立大阪外国語学校, Kokuritsu Osaka Gaikokugo Gakkō, heute „Osaka University“). Er arbeitete als Journalist für die Zeitung Sankei Shimbun, bevor er sich nach dem Zweiten Weltkrieg der Schriftstellerei zuwandte. Bereits mit seinem ersten Roman Fukurō no Shiro erhielt er 1959 den Naoki-Preis. In der Folge verfasste er zahlreiche, in Japan berühmte historische Romane, die in einer fünfzigbändigen Werkausgabe erschienen. In deutscher Übersetzung wurde bislang nur der Roman Der letzte Shogun (Saigo no Shōgun) veröffentlicht. Mehrere seiner Romane wurden auch verfilmt. In den Jahren 1968 bis 1972 veröffentlichte er den Roman Saka no Ue no Kumo in mehreren Bänden. Zwischen 1971 und 1996 erschienen in der Zeitschrift Shukan Asahi 1.147 Reiseberichte unter dem Titel Kaidō o Yuku (街道をゆく),[1] die teils für das Fernsehen bearbeitet wurden.
1966 erhielt Shiba den Kikuchi-Kan-Preis für Ryōma ga Yuku, Kunitori Monogatari, u. a., 1967 den Mainichi-Kunstpreis für Junshi, 1968 den Osaragi-Jirō-Preis für den Roman Dattan Shippūroku, 1976 den Großen Preis für japanische Literatur und den Preis der Japanischen Akademie der Künste für Kūkai no Fūkei. 1981 wurde er mit dem Yomiuri-Literaturpreis für Hitobito no Ashioto ausgezeichnet, 1982 mit dem Asahi-Preis. Im Jahr 1991 wurde er als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten geehrt und 1993 mit dem Kulturorden ausgezeichnet.
Ryōma ga Yuku, das ursprünglich zwischen 1962 und 1966 in der Tageszeitung Sankei Shimbun veröffentlicht wurde, verkaufte sich in Buchform mehr als 24 Millionen Mal.[2]
Insgesamt veröffentlichte er bis 2006 mehr als 600 Titel, die sich zusammen mehr als 200 Millionen Mal verkauften.[1]
Von 1986 bis 1990 leitete er die Stiftung des International Institute for Children’s Literature, Osaka. Zudem war er im Auswahlkomitee des Watsuji-Tetsurō-Kulturpreises.
Zu seinen Ehren wird seit 1998 der Shiba-Ryōtarō-Preis verliehen.
Werke
Historienromane
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Kurzgeschichtensammlungen (Auswahl)
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Von 1973 bis 2000 erschien beim Verlag Bungeishunjū eine 68-bändige Gesamtausgabe.[3]
Literatur
- S. Noma (Hrsg.): Shiba Ryōtarō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1360.
- Harald Meyer: Japans Bestseller-König. Eine narratologisch-wirkungsästhetische Erfolgsanalyse zum Phänomen Shiba Ryōtarō (1923–1996) (= Erfurter Reihe zur Geschichte Asiens. Band 10). Iudicium, München 2010, ISBN 978-3-86205-210-3.
Quellen
- Donald Keene: Five Modern Japanese Novelists. Columbia University Press, 2003, ISBN 0-231-50749-6, S. 85–100 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- J. Scott Miller: The A to Z of Modern Japanese Literature and Theater. Rowman & Littlefield, 2010, ISBN 978-0-8108-7615-6, S. 110 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Histo-Couch - Ryotaro Shiba
- 司馬遼太郎没後10年シンポジウム 「街道をゆく」の世界主催者あいさつ. Asahi Shimbun, 2006, abgerufen am 8. Juli 2013 (japanisch).
- 山上直子: 竜馬がゆく京都(1)薩摩藩邸、今は「同志」. In: Sankei Shimbun. 19. Juni 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2013; abgerufen am 7. Juli 2013 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- 司馬遼太郎対話選集. Bungeishunjū, abgerufen am 7. Juli 2013 (japanisch).