Ruthmannsweiler

Ruthmannsweiler (fränkisch: Rudmadswahla bzw. Wahla[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4]

Ruthmannsweiler
Koordinaten: 49° 39′ N, 10° 30′ O
Höhe: 323 m ü. NHN
Fläche: 3 km²[1]
Einwohner: 69 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1976
Postleitzahl: 91443
Vorwahl: 09162

Lage

Das Dorf liegt am Weinmannsbach (im Unterlauf Nutzgraben genannt), einem linken Zufluss des Laimbachs. Im Norden wie auch im Osten schließen sich Erhebungen des Steigerwaldes an. Die Kreisstraße NEA 30 führt nach Unterlaimbach (1,4 km südwestlich) bzw. nach Staatsstraße 2259 bei Thierberg (2,9 km nördlich).[5]

Geschichte

Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch, das im Zeitraum von 1303 bis 1313 entstanden ist, als „Wiler“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort, der Personenname Ruodmār, findet sich in unterschiedlicher Schreibweise in den Urkunden ab dem 14. Jahrhundert, wohl zur Unterscheidung zu dem in der Nähe gelegenen Hohlweiler, das ursprünglich ebenfalls nur als „Wiler“ bezeichnet wurde. Ruthmannsweiler war bis ins 15. Jahrhundert ein Lehen der Casteller Grafen und kam dann an das Adelsgeschlecht Schwarzenberg.[6]

Im Jahre 1806 kam Ruthmannsweiler zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Ruthmannsweiler dem Steuerdistrikt Scheinfeld zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Ruthmannsweiler, zu der Schlackenmühle gehörte. Sie unterstand dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg[7] und hatte eine Gebietsfläche von 3,000 km².[1] Am 1. Januar 1976 wurde Ruthmannsweiler im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.[8][9]

Ehemaliges Baudenkmal

  • Gemeindehaus. Erdgeschossiger verputzter Massivbau von zwei zu drei Achsen, mit Satteldach und eingeschossigem Fachwerkgiebel mit wandhohem Andreaskreuz, 18./19. Jahrhundert. An der Traufseite Tür und Scheunentor. Über dem Giebel vierseitiger hölzerner Dachreiter mit Glocke; stichbogige Schallöffnungen. Eingezogen achtseitige Dachzwiebel, schiefergedeckt, mit Knaufstange, Knauf und Windfahne (bezeichnet „1950“).[10]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 821 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 342 (Digitalisat).
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 159. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „rudmədswālə“ bzw. „wālə“.
  4. Gemeinde Scheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. W. D. Ortmann: Scheinfeld, S. 159f.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 84 (Digitalisat).
  8. https://wiki.genealogy.net/Scheinfeld#Politische_Einteilung
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  10. G. Hojer: Landkreis Scheinfeld. S. 224f. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
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