Rupertus-Kreuz
Das Rupertus-Kreuz, benannt nach Bischof Rupert von Salzburg, der als Stifter gilt, ist ein Vortragekreuz aus dem späteren 7. Jahrhundert oder dem Anfang des 8. Jahrhunderts.[1] Es stammt wahrscheinlich aus einer Werkstatt im englischen Northumbria. Das Kreuz kam unter Bischof Virgil nach Salzburg und gehört zur Pfarrkirche hl. Maximilian in Bischofshofen im Land Salzburg.
Das Rupertuskreuz ist ein 158 cm großes, in der Breite 94 cm messendes, und aus dem Holz des Berg-Ahorns gefertigtes Griechisches Kreuz, das auf einem Ständer steht. Es war mit vergoldetem und getriebenem angenageltem Kupferblech verkleidet, wovon nur noch Reste vorhanden sind. In Treibarbeit hergestellte Ranken winden sich aus der Vorderseite aus Palmetten und verwandeln sich in Tierköpfe oder Vegetabilien wie Trauben oder Blätter.[2] Als Schmuck hatte das Kreuz ursprünglich 38 Emailscheiben, von denen nur noch neun vorhanden sind.[3][4] Wegen seiner geschwungenen Enden wird es auch als Schaufelkreuz bezeichnet. Von der Gesamtform her sieht es dem Desiderus-Kreuz (Brescia, vor 774) sehr ähnlich.
1998 wurde bei Grabungen des Salzburg Museums mit der Archäologin Eva Maria Feldinger in der Pfarrkirche Bischofshofen ein Stück Kupferblech des Kreuzes gefunden.[5]
Das Original wird im Dommuseum Salzburg ausgestellt, eine Kopie des Kreuzes findet sich im Museum am Kastenturm in Bischofshofen bzw. hängt in der Pfarrkirche von Bischofshofen von der Decke herunter.
Weblinks
Einzelnachweise
- Nach Datierung von Bierbrauer; Datierung von Topic Mersmann ist 2. Hälfte 8. Jh.
- Kunibert Bering: Kunst-Epochen, Bd. 2: Kunst des frühen Mittelalters, Philipp Reclam, 2002, S. 212.
- Heinz Dopsch: Rupertus-Kreuz Heinz Dopsch, 1982
- Volker Bierbrauer: Das Rupertuskreuz aus Bischofshofen Volker Bierbrauer, 1985
- Archäologin des SMCA macht sensationelle Entdeckung zum berühmten Rupertus-Kreuz aus Bischofshofen (Memento des vom 3. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Salzburg Museum, 2003.