Ruine Königsburg

Die Ruine Königsburg im Harz ist die Ruine einer Höhenburg südöstlich von Königshütte, einem Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken, im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt. Im örtlichen Kulturdenkmalverzeichnis sind die Überreste der Burg unter der Erfassungsnummer 094 03363 als Baudenkmal[1] und örtlichen Bodendenkmalverzeichnis unter der Erfassungsnummer 42830158 als Bodendenkmal eingetragen.[2]

Ruine Königsburg
Die Überreste der Königsburg im Sommer 2012

Die Überreste der Königsburg im Sommer 2012

Staat Deutschland
Ort Königshütte
Entstehungszeit 1312 erstmals erwähnt
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 51° 45′ N, 10° 46′ O
Höhenlage 460 m ü. NHN
Ruine Königsburg (Sachsen-Anhalt)
Ruine Königsburg (Sachsen-Anhalt)

Geographische Lage

Die Ruine befindet sich im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt am Ortsrand der Ortschaft Königshütte südwestlich unterhalb des Katzenbergs (475,8 m ü. NHN)[3] auf rund 460 m Höhe. Etwa 250 m nordöstlich liegt der Zusammenfluss der Warmen und Kalten Bode. Von der Ruine blickt man unter anderem zum Wurmberg und Brocken.

Geschichte

1312 wird die Anlage als "castrum Königshof" erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Albrecht von Halberstadt die Burg vom Knappen Heinrich von Botvelde käuflich erwarb. 1324 findet sich eine nochmalige Erwähnung als "castrum Köningshof acqisivit", dann wurde es still um die Burg. Im Jahr 1614 erfolgte nur noch eine Nennung des Bergfrieds zum Königshoffe, der ab dem Jahre 1709 nur noch als Königsburg bezeichnet wurde. Damals war die Anlage bereits zur Ruine zerfallen.

Als Paul Höfer in den Jahren 1898 bis 1901 umfangreiche Ausgrabungen durchführte, war er der Annahme, die lang gesuchte Pfalz Bodfeld vor sich zu haben. Er publizierte mehrfach darüber. 1931 wurde durch Fortschritte der Bodenforschung dies als ein Irrtum durch Carl Schuchhardt nachgewiesen[4] und wenig später durch Paul Grimm bestätigt, der feststellte, dass die Fundstücke, insbesondere die Keramik, nicht älter als aus dem 13. Jahrhundert sind. Obwohl diese Forschungsergebnisse der 1930er Jahre in der wissenschaftlichen Forschung durchweg anerkannt worden sind, wird heute in Königshütte immer noch damit geworben, dass die Königsburg die Jagdpfalz Bodfeld und einer der geschichtsträchtigsten Orte des Harzes ist.[5]

Anlage und Wandern

Die Burganlage bestand aus einem kleinen rundlichen Burgplatz mit Vorburg, Turmhügel, Wall und Graben.[6]

Von der einstigen Burganlage kunden heute noch Reste des Bergfriedes und mehrere Gräben und Wälle. Die Ruine Königsburg ist als Nr. 41[7] in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen.

Galerie

Literatur

  • Wolfgang Braun / Bernd Sternal: Burgen und Schlösser der Harzregion - Band 4. 2013.
  • Friedrich Stolberg: Befestigungsanlagen im und am Harz - Von der Frühgeschichte bis zur Neuzeit. Hildesheim 1983.
Commons: Ruine Königsburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19.03.2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 29. September 2020.
  2. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 25.02.2016 Drucksache 6/4829 (KA 6/9061) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. (PDF) Landtag von Sachsen-Anhalt, abgerufen am 29. September 2020.
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Carl Schuchhardt: Die Burg im Wandel der Weltgeschichte. Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion, Potsdam 1931, S. 227.
  5. Bernd Sternal, Lisa Berg, Wolfgang Braun: Burgen und Schlösser der Harzregion Band 1. Sternal Media, 2011, ISBN 978-3-8370-5893-2, S. 8687.
  6. Alte Königsburg. alleburgen.de, abgerufen am 28. September 2020.
  7. Harzer Wandernadel: Stempelstelle 41 / Ruine Königsburg, auf harzer-wandernadel.de
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