Rui da Silva Fernandes

Rui da Silva Fernandes (* um 1947 in Parami, Atsabe, Ermera, Portugiesisch-Timor; † 9. Oktober 2007 in Dili, Osttimor),[1] Kampfname Daholo,[2] war ein osttimoresischer Politiker und Unabhängigkeitsaktivist.[3]

Werdegang

Fernandes war der Sohn eines Liurai aus Atsabe. Er hatte eine Ausbildung in Dili genossen, hatte sein traditionelles Leben aufgegeben[4] und arbeitete als Lehrer im Liceu Dr. Francisco Machado.[3]

Fernandes war Mitglied der Anti-Kolonialen Diskussionsgruppe (AIDG), die um 1970 begann ihre Ideen in den lokalen Medien, wie dem Seara, zu verbreiten. Andere Mitglieder waren unter anderem José Ramos-Horta, Francisco Xavier do Amaral, Francisco Borja da Costa und Manuel Carrascalão. Aus dieser Gruppe kamen diejenigen, die am 20. Mai 1974 die Associação Social Democrática Timorense (ASDT) gründeten, die am 11. September in Frente Revolucionária de Timor-Leste Independente (FRETILIN) umbenannt wurde. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch Rui Fernandes.[3]

Später wurde Fernandes Mitglied des Zentralkomitees des FRETILIN (CCF) und politischer Adjutant.[2] Im bewaffneten Widerstand gegen die indonesischen Invasoren gehörte er im Widerstandssektor „Nördliche Grenze“ der politischen Führung an.[3] Vor Februar 1979 ergab er sich aber der Übermacht.[5]

Als Mitbegründer der Unabhängigkeitsbewegung Osttimors wurde Fernandes 2006 mit dem Ordem de Dom Boaventura ausgezeichnet.[2]

Fernandes war mit Maria Antonia Filomena Exposto Gago verheiratet. Er starb 2007 im Hospital Nacional Guido Valadares (HNGV) in Dili.[1]

Einzelnachweise

  1. Jornal da República: ESTRATU BA PÚBLIKASAUN, 8. November 2017, abgerufen am 29. September 2021.
  2. Jornal da República: Decreto do Presidente da República Número 54/2006 de 17 de Novembro de 2006 – Condecorações a atribuir aos Combatentes da Libertação Nacional a 28 de Novembro de 2006, abgerufen am 29. September 2021.
  3. Antero Bendito da Silva, Robert Boughton, Rebecca Spence: FRETILIN Popular Education 1973-1978 and its Relevance to Timor-Leste Today, University of New England, 2012, abgerufen am 5. Juni 2019.
  4. Bill Nicol: Timor: A Nation Reborn. Equinox Publishing, 2002, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  5. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
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