Ruhrstahl
Die Ruhrstahl AG war ein Unternehmen der Stahlerzeugung.
Geschichte
Die Ruhrstahl AG mit Stammsitz in Witten, eine Tochtergesellschaft der Vereinigte Stahlwerke AG, war von 1930 bis 1963 ein deutscher Stahlerzeuger. Er bestand aus folgenden 6 Werken:
- der Henrichshütte in Hattingen (bis 1930 zu Henschel & Sohn, Kassel)
- den Werken Oberkassel und Gelsenkirchen der Rheinisch-Westfälische Stahl- und Walzwerke AG aus Gelsenkirchen,
- dem Annener Gussstahlwerk in Witten-Annen,
- dem Gussstahl-Werk Witten sowie
- dem Werk Brackwede der Vereinigte Press- u. Hammerwerke Dahlhausen-Bielefeld AG.
Während des Zweiten Weltkrieges waren sie Rüstungshersteller.[1] Deshalb wurden sie ab 1945 stillgelegt, durften später aber Eisenbahnen reparieren sowie Pumpen und den Ruhrstahl Geräteträger (Traktor-ähnliches Gerät) herstellen.[2] Dieser Traktor wurde nur solange produziert, bis die Produktionsbeschränkungen für Rüstung wieder aufgehoben wurden. Ende der 1950er wurde in der Henrichshütte das Ruhrstahl-Heraeus-Verfahren entwickelt, das unter diesem Namen noch heute zur Vakuumentgasung von Stahl benutzt wird. 1957 wurde Ruhrstahl ein Bestandteil des Rheinstahl-Konzerns, der wiederum 1973 von Thyssen übernommen wurde. Die heute noch bestehenden Werke Witten und Krefeld gehören zur Deutsche Edelstahlwerke Specialty Steel.
Bekannte Produkte
Neben den Halbfabrikaten und Stahlwaren sind einige Produkte bis in das 21. Jahrhundert erhalten. Dazu gehört der Traktor Ruhrstahl Geräteträger, der zum Produktbereich der Annener Hütte zählte.[3]
Literatur
- Werner Bührer: Ruhrstahl und Europa. Die Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahlindustrie und die Anfänge der europäischen Integration 1945–1952 (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Band 53). Oldenbourg, München 1986.
Weblinks
Einzelnachweise
- Bild einer Ruhrstahl Rakete
- Geschichte der Traktorproduktion
- Klaus Dreyer: Ruhrstahl AG Annener Gussstahlwerk (Memento vom 26. September 2017 im Internet Archive)