Rue Royale

Rue Royale ist der Name einer zwischen der Place de la Concorde und der Place de la Madeleine verlaufenden Straße im 8. Arrondissement von Paris.

Rue Royale
Lage
Viertel 8.
Beginn 2, Place de la Concorde
Ende 2, Place de la Madeleine
Morphologie
Länge 282 m
Breite 22,80 und 43 m
Geschichte
Entstehung ab 1758
Benennung 11. März 1768
Ursprungsnamen hemin des Remparts
Rue Royale-des-Tuileries (1757)
Rue de la Révolution (1792)
Rue de la Concorde (1795)
Rue Royale-Saint-Honoré (1814)
Rue Royale (1830)
Kodierung
Paris 8375

Lage

Die 282 Meter lange und 22 Meter breite Rue Royale liegt im Rive Droite von Paris im Quartier de la Madeleine des 8. Arrondissements und besitzt eine einzige Straßenkreuzung, durch die die Rue Royale die Rue Saint-Honoré von der Rue du Faubourg Saint-Honoré trennt. Von der Place de la Concorde gibt die Rue Royale den Blick auf La Madeleine frei.

Die Straße kann mit der Metro über folgende Stationen erreicht werden:

Die Metrolinien 8 und 12 verlaufen unter der Straße.

Namensursprung

Der Name kommt daher, dass die Straße als Zufahrt zur «Place Louis-XV» (heute Place de la Concorde) angelegt wurde.

Geschichte

Die Straße ersetzte die Porte Saint-Honoré, die an der Ecke der Rue Saint-Honoré stand, gebaut unter Louis XIII. und 1733 abgerissen[1] zusammen mit den Stadtmauern zum Jardin des Tuileries. Der König ordnete durch den Erlass vom 21. Juni 1737 des Weiteren an, «que les façades des constructions à élever dans la nouvelle rue seraient établies d’après une architecture uniforme».[2] Wie der Plan de Turgot aus dem Jahre 1736 zeigt, erforderte somit der Bau der Rue Royale keinen Durchbruch und auch keine besondere Arrondierung des Geländes, denn dort befand sich auch 1754 noch die Rue de la Bonne Merue.[3]

Die Straßenbaugenehmigung für die Rue Royale erteilte die Stadtverwaltung schon am 22. April 1732 nach der Fertigstellung der Place de la Concorde im Jahre 1776 sollte sie diesen Platz mit der Kirche La Madeleine in nördlicher Richtung verbinden. Die Arbeiten an der Kirche wurden im Dezember 1791 aufgrund der Französischen Revolution zwar unterbrochen, doch behinderte dies nicht den Weiterbau der Straße. Nach der Fertigstellung erhielt sie am 11. März 1768 zu Ehren des amtierenden Königs Ludwig XV. zunächst den Namen Rue Royale. Während der Revolution hieß sie ab Juli 1792 Rue de la Révolution, danach kurzzeitig Rue Royale Saint-Honoré. Ab 1795 nannte man sie Rue de la Concorde, seit dem 27. April 1814 heißt sie wieder Rue Royale.

Sehenswürdigkeiten

Die Gebäude wurde von Étienne-Louis Boullée (Nr. 3) oder Louis Le Tellier (Nr. 6, 8, 9, 11, 13) erbaut. Einige haben die Originaldekoration erhalten (Nr. 6, 7, 8, 11, 13).

  • Nr. 1 und 2: In die Südseite der Rue Royale ragen die an der Place de la Concorde stehenden und zu ihr gehörenden monumentalen Gebäude von Hôtel de Crillon und Marineministerium hinein.
  • Nr. 3: Das ehemalige Hôtel Richelieu, an dessen Stelle sich seit April 1893 das berühmte Restaurant Maxim’s befindet (mit Dekor und Ambiente der Belle Epoque), das Haus gehört seit 1981 Pierre Cardin.
  • Nr. 5: Ehemalige Adresse der Modeboutique Molyneux, gegründet 1919. Heute betreibt hier Pierre Cardin eine Parfümerie.
  • Nr. 9: Seit 1992 der Hauptsitz des Luxus-Besteckherstellers Christofle
  • Nr. 11: Hier stand seit 1781 ein Hotel, heute ist dort seit 1935 der Luxusgut-Handel Lalique beheimatet, ebenso der Porzellanladen der 1863 gegründeten Marke Bernardaud.
  • Nr. 16: Sitz der 1862 gegründete Ladurée-Bäckerei. 1871, als Baron Haussmann Paris ein neues Gesicht gab, ermöglichte ein Brand die Umwandlung der Bäckerei in eine Konditorei. Ernest Ladurée hatte die Idee, die Genres zu vermischen: Pariser Kaffee und Gebäck. So entstand eine der ersten Salon de thé (deutsch: Teestube) der Hauptstadt. – Dieses Gebäude steht unter Denkmalschutz und hat seit dem Wiederaufbau nach dem Brand die gleiche Ausstattung beibehalten. Ladurée ist eine Konditorei, die für ihre Makronen berühmt ist.
  • Nr. 20: Der Fotograf Eugène Druet eröffnete 1908 hier eine Kunstgalerie.
  • Nr. 21: Villeroy & Boch hat hier eine Niederlassung.
  • Nr. 22: 1862 stirbt hier Graf Pacquier.[4]

Film

René Clément hat hier 1950 den Film Le Château de verre (deutsch Rendezvous in Paris) nach dem Roman „Das große Einmaleins“ von Vicki Baum gedreht.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rochegude, S. 77
  2. deutsch dass die Fassaden der an der neuen Straße zu errichtenden Gebäude eine einheitliche architektonische Gestaltung aufweisen mögen
  3. Etienne Teisserenc, Geographie Parisienne en forme de dictionnaire, 1754, S. 48
  4. Rochegude, S. 78

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