Rudolf Zahn

Rudolf Zahn (* 25. April 1875 in Kassel; † 10. März 1916 vor Verdun am Toten Mann)[1] war ein deutscher Architekt.

Leben

Rudolf Zahn studierte zunächst an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1894 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Bonn.[2] Anschließend studierte er Architektur in Karlsruhe, Dresden und Berlin.[3] Nach dem Studium war er zunächst als Mitarbeiter „auf zwei bedeutenden Berliner Ateliers“[4] tätig, nämlich bei Otto March und Ernst von Ihne.[3] 1902 machte er sich als Architekt in Berlin-Charlottenburg selbständig.

Zahn gehörte zu den bekannten Architekten seiner Zeit.[5] Er beteiligte sich mehrfach erfolgreich an Architekturwettbewerben.

Am Ersten Weltkrieg nahm Zahn als Hauptmann der Landwehr teil. Er fiel 1916 am Toten Mann bei den Kämpfen vor Verdun.

Auszeichnungen

Bauten und Entwürfe

Carisch-Haus, Berlin-Schöneberg
Naturkundemuseum Coburg
  • 1905: Wettbewerbsentwurf für das Clausewitz-Denkmal in Breslau (prämiert mit dem 1. Preis, nicht ausgeführt)[7][4]
  • 1905–1906: Wohn- und Geschäftshaus in Berlin-Tiergarten, Potsdamer Straße 116 (ursprüngliche Hausnummer 45, mit Restaurant „Zum Fürsten Bülow“; unter Denkmalschutz)[7][8]
  • um 1906: Erbbegräbnis der Familie Zahn in Kassel[7]
  • 1906–1907: Haus der Gesellschaft für Vaterländische Kultur in Breslau, An der Matthiaskunst (nach siegreichem Wettbewerbsentwurf; nach 1945 durch die Medizinische Akademie Wrocław genutzt)[4]
  • 1906–1907: Clubhaus des Bonner Eisclubs in Bonn-Kessenich (nach siegreichem Wettbewerbsentwurf)[9]
  • 1907–1908: Wohn- und Geschäftshaus für die Kaffee-Großhandlung Carl Richard Schmidt, genannt Carisch-Haus, in Berlin-Schöneberg, Potsdamer Straße 144 (ursprünglich Hausnummer 60, um 1909 auch Wohnsitz von Rudolf Zahn; unter Denkmalschutz)[10][11]
  • 1908: Wohnhaus für den Kaufmann Wilhelm Quantmeyer in Berlin-Dahlem, Podbielskiallee 14–18[12]
  • 1908: Herrenhaus auf Rittergut Mühlrädlitz, Niederschlesien[13]
  • um 1908: Arbeiterkolonie in Ammendorf bei Halle (Saale)[4]
  • 1908–1909: Geschäftshaus für die Niederlassung der Hartwig & Vogel AG, genannt Tell-Haus, in Berlin, Am Spittelmarkt 15 (zerstört)[14]
  • 1908–1909: Ibach-Haus in Berlin-Tiergarten, Pohlstraße 58 (ursprünglich Steglitzer Straße 27; Vorderhaus zerstört)[15]
  • um 1909: Klubhaus der Seglervereinigung 1903 Berlin e. V. in Berlin-Nikolassee, Wannseebadweg 40 (nicht erhalten)[16]
  • 1910: Wohnhaus für den Fabrikanten H. Reichmann in Berlin-Charlottenburg-Westend, Lindenallee 40[17]
  • 1911: Wohnhaus für Hans Richter in Berlin-Charlottenburg-Westend, Ulmenallee 30[18][12]
  • 1911: Wohnhaus für Martin Flatow in Berlin-Grunewald, Siemensstraße 28 (zerstört)[12]
  • 1912–1914: Naturkundemuseum Coburg[19]
  • um 1914: Villa für Dr. Bröcking in Düsseldorf[19]
  • um 1914: Villa für M. Schaposchnikow in Moskau[19]

Literatur

Commons: Rudolf Zahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rudolf Zahn (1875). bildindex.de
  2. Kösener Korpslisten. 1910, „26“, S. 464.
  3. Zahn, Rudolf. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 384–385 (biblos.pk.edu.pl).
  4. Conrad Buchwald: Das Heim der Gesellschaft für Vaterländische Kultur in Breslau. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 1, April 1908, S. 2–20 (zlb.de).
  5. Dies und das. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 10/11, Januar 1915, S. 412 (zlb.de).
  6. Amtliche Mitteilungen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 19, 1914, S. 157 (zlb.de).
  7. Wohn- und Geschäftshaus Potsdamerstraße 45, Berlin. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 2, Mai 1906, S. 55–58 (zlb.de Fotos).
  8. Haus Potsdamer Straße 116 in der Berliner Landesdenkmalliste
  9. Vermischtes. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 17, 1906, S. 116 (zlb.de).
  10. Carisch-Haus in der Berliner Landesdenkmalliste
  11. Baumeister für Berlin: Rudolph Zahn. In: Berliner Morgenpost. 10. März 2004 (morgenpost.de).
  12. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Einfamilienhäuser. (= Berlin und seine Bauten. Teil IV, Band C.) Ernst & Sohn, Berlin 1975, ISBN 3-433-00665-2.
  13. Deutsche Bauzeitung. 43. Jahrgang 1909, Nr. 7, 23. Februar 1909, S. 41 ff.
  14. Deutsche Bauzeitung. 42. Jahrgang 1908, Nr. 15, 19. Februar 1908, S. 96.
  15. Florian Speer: Klaviere und Flügel aus dem Wupperthale. Instrumentenbau in der Wupperregion und am Niederrhein während des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Orgel- und Klavierbauerfamilie Ibach. Dissertation, Bergische Universität Wuppertal, 2000, S. 251 (uni-wuppertal.de Volltext).
  16. Klubhaus der Seglervereinigung Berlin 1903. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 1, April 1910, S. 10–11 (zlb.de).
  17. Linden-Allee 40. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 9, Dezember 1914, S. 353–354 (zlb.de).
  18. Landhaus Ulmenallee 30, Westend. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 11/12, Februar 1916, S. 430–431 (zlb.de).
  19. Fotos. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 1, April 1914, S. vor S. 1, S. 4–9, Tafel vor S. 29 (zlb.de).
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