Rudolf Grüttner
Rudolf Grüttner (* 5. März 1933 in Schweidnitz) ist ein deutscher Gebrauchsgrafiker und Briefmarkenkünstler. Viele Jahre war er Professor für Gebrauchsgrafik und von 1988 bis 1991 Rektor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Leben
Nach seiner Lehre als Schildermaler von 1947 bis 1950 arbeitete Rudolf Grüttner zunächst als Plakatmaler bis 1952. Danach absolvierte er ein Studium der Gebrauchsgrafik an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin. Dem schloss sich ein Fernstudium an der Karl-Marx-Universität in Leipzig bis 1959 an, das er als Fachschullehrer beendete. In dieser Funktion arbeitete er 1959/60 an der Fachschule für angewandte Kunst in Berlin und anschließend bis 1966 als Chefgrafiker der Zeitschrift Freie Welt. Nach freischaffender Tätigkeit als Gebrauchsgrafiker in Berlin wurde er 1975 als Dozent an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee berufen, wo er ab 1978 auch als Professor arbeitete. Nach dem Ausscheiden von Walter Womacka war er von 1988 bis 1991 Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.
Rudolf Grüttner entwarf zahlreiche Plakate, Briefmarken, Schallplattenhüllen und Buchcover.
Werke (Auswahl)
- 1966 Signet für den Sender Radio Berlin International
- 1967 Plakat zu Bertolt Brecht Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, Staatsschauspiel Dresden
- 1967 Plakat zu Maxim Gorki Somow und andere, Staatsschauspiel Dresden
- 1971 Plakat zu Paul Dessau Lanzelott, Staatsoper Dresden
- 1974 Plakat zu Pablo Neruda Glanz und Tod des Joaquin Murietas, Staatsschauspiel Dresden
- 1976 Plakat zu Friedrich Schiller Die Jungfrau von Orleans, Staatsschauspiel Dresden
- 1981 Plakat Der Frieden muß bewaffnet sein
- 1983 Ausstellungsgestaltung zur Luther-Ehrung der DDR
- 1984 Entwurf des Signets für das Schauspielhaus Berlin zusammen mit Axel Bertram
- 1984 Buchgestaltung Gesamtausgabe Nikolai Leskow, Berlin
- 1986 Plakat zu Leo Tolstoi Krieg und Frieden, Theater im Palast Berlin
- 1994 Entwurf der Briefmarke zum 100. Geburtstag von Willi Richter (Gewerkschafter)
- 1999 Buchgestaltung Hermann Raum Bildende Kunst in der DDR. Werke – Tendenzen – Bleibendes, Berlin
- 2009 Entwurf der Briefmarke zum 175. Geburtstag von Gottlieb Daimler
- 2017 Entwurf der Briefmarke zu 200 Jahre Fahrrad
Ausstellungen
- 1978 Stadttheater Amsterdam
- 1982 Galerie Kunstsammlungen Cottbus
- 1985 Theater im Palast, Berlin
- 1987 Galerie des Moskauer Künstlerhauses
- 1989 Holbeinhaus Augsburg
- 1990 Villa Stahmer bei Osnabrück
- 1990 Galerie Rathaus Treptow
- 2003 Lange Nacht der Plakate, Berlin
- 2013 Gebrauchsgrafik. Arbeiten aus fünf Jahrzehnten, Burg Beeskow
Auszeichnungen
- 1975: Kunstpreis der DDR
- 1978: Nationalpreis der DDR III. Klasse
- 1982: Kunstpreis der FDJ
- 1986: Nationalpreis der DDR II. Klasse
- 1988: Goethepreis der Stadt Berlin
Literatur
- Walter Amstutz (Hrsg.): Who’s who in Graphic Art. Eine illustrierte Weltübersicht führender zeitgenössischer Graphik-Designer, Typographiker, Illustratoren und Karikaturisten. De Clivo Press, Dübendorf/Schweiz 1982, ISBN 3-85634-779-8, S. 372.
- Grüttner, Rudolf. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 287/288
- Kurzbiografie zu: Grüttner, Rudolf. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Rudolf Grüttner: Zeitenwende/Wendezeiten. Erinnerungen. Oranienburg 2017, ISBN 978-3-00-055797-2.
Weblinks
- Literatur von und über Rudolf Grüttner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Rudolf Grüttner in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Kurzbiografie und Informationen zum Buch Zeitenwende/Wendezeiten. https://www.rudolf-gruettner.de