Rudolf Bartonek
Rudolf Bartonek (* 12. Juli 1911 in Grünbach, Oberösterreich; † 13. Januar 1981 in Ost-Berlin)[1] war ein österreichisch-deutscher Schulleiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR.
Leben
Nach der Volksschule wurde der Sohn eines Bergmannes Rudolf Bartonek 1925 ebenfalls Bergmann und trat 1928 in die KPÖ ein. 1933 war er Leiter eines KPÖ-Kreisverbandes im Burgenland. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Bartonek verhaftet und zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis Kriegsende saß er in Garst, in den Konzentrationslagern KZ Börgermoor, KZ Esterwegen und in Zwickau in Haft.
Nach Kriegsende ließ sich Bartonek in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands nieder, trat in die KPD ein und wurde nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 SED-Mitglied. 1945 war er Kreisvorsitzender der FDJ in Zwickau und Lehrer an der FDJ-Schule in Hartenstein. 1947 wurde Bartonek Leiter des Jugendamtes, 1949 Stadtrat für Volksbildung in Zwickau, im August 1950 Leiter des Landessportausschusses Sachsen (Nachfolger von Gerhard Wenzel).[2] 1950/51 war er Mitglied der SED- und FDJ-Landesleitungen in Sachsen. 1950/51 absolvierte er einen Lehrgang an der Parteihochschule der KPdSU in Moskau. 1952 wurde Bartonek Sekretär der SED-Kreisleitung Zwickau.
Bartonek war im Institut für wirtschaftswissenschaftliche Forschung (IWF) tätig, Vorgänger der Hauptverwaltung A. Bis Mai 1955 leitete er die dortige Parteiorganisation VIIc. Von 1955 bis 1966 leitete Bartonek die Schule der Hauptverwaltung A (bis 1956 Schule der Hauptabteilung XV), die als Objekt VII bezeichnet wurde und in Gransee angesiedelt war.[3]
1964 wurde er stellvertretender Leiter der Abteilung XII (Zentrale Auskunft und Speicher) und war Leiter des Archivs. 1971 ging Bartonek in Pension und lebte in Berlin.
Bartonek wurde auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde in der VdN-Anlage beigesetzt.[4]
Auszeichnungen
Literatur
- Jens Gieseke: Rudolf Bartonek. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Manfred Wilke (Hrsg.): Anatomie der Parteizentrale. Studien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin. Akademieverlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-003220-0.
- Jens Gieseke: Rudolf Bartonek. In: BStU: Wer war wer im Ministerium für Staatssicherheit? (PDF; 900 kB), MfS-Handbuch V/4, Berlin 1998, S. 11.
Weblinks
- Rudolf Bartonek Kurzbiografie beim VVN-BdA Köpenick
Einzelnachweise
- Nachruf der SED-Kreisleitung Berlin-Köpenick in Neues Deutschland vom 4. Februar 1981
- Neue Zeit vom 3. August 1950
- Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Abteilung: Bildung und Forschung (Hrsg.): Hauptverwaltung A (HV A): Aufgaben – Strukturen – Quellen (= Anatomie der Staatssicherheit – MfS-Handbuch –). Berlin 2013 (stasi-unterlagen-archiv.de [PDF] dort fälschlich als „Bartoneck“ bezeichnet).
- https://web.archive.org/web/20130217063738/http://sozialistenfriedhof.de/70.html