Rottach (Iller, Rettenberg)

Die Rottach ist ein ca. 16 Kilometer langer, orografisch rechter Nebenfluss der Iller in bayerischen Landkreis Oberallgäu, Deutschland. Weiter flussabwärts an der Iller gibt es einen weiteren, nunmehr linken Zufluss ebenfalls mit dem Namen Rottach.

Rottach
Rottach am Rottachdurchbruch

Rottach am Rottachdurchbruch

Daten
Gewässerkennzahl DE: 11456
Lage Deutschland, Bayern
Flusssystem Donau
Abfluss über Iller Donau Schwarzes Meer
Quelle Ausfluss des Schwarzenberger Weihers nahe der Wasenmühle von Oy-Mittelberg
47° 39′ 35″ N, 10° 26′ 45″ O
Quellhöhe 861 m ü. NHN[1]
Mündung nach dem Pfarrdorf Rottach bei der Rottachmühle in die Iller
47° 36′ 58,3″ N, 10° 17′ 51,2″ O
Mündungshöhe 700 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 161 m
Sohlgefälle 10 
Länge 15,7 km[2]
Einzugsgebiet 60,71 km²[2]
Abfluss am Pegel Greifenmühle[3]
AEo: 31 km²
Lage: 5,5 km oberhalb der Mündung
NNQ (26.01.1971)
MNQ 1958–2006
MQ 1958–2006
Mq 1958–2006
MHQ 1958–2006
HHQ (10.08.1970)
25 l/s
93 l/s
997 l/s
32,2 l/(s km²)
17,4 m³/s
37,4 m³/s
Durchflossene Stauseen Rottachsee

Geographie

Der Bach erlangte durch seine Eigenschaft als Hauptzuflussgewässer des nach ihm benannten Rottachsees erhöhte Bedeutung. Die Rottach kann in drei Abschnitte gegliedert werden.

Oberes Rottachtal

Die Rottach entfließt dem Schwarzenberger Weiher nahe der Wasenmühle der Gemeinde Oy-Mittelberg und läuft dann in einer flachen Senke mit überwiegend feuchten Streu- und Moorwiesen. Bis zum Rottachsee durchfließt sie in Richtung Südwesten ein etwa 3,7 Kilometer langes Anfangsstück mit einer Höhendifferenz von nur etwa 16 Höhenmetern, auf dem sie die A 7 neben dem etwa fünf Hektar großen Naturschutzgebiet Rottachmoos unterquert, ein Hochmoor mit seltenen, für Allgäuer Hochmoore aber charakteristischen Pflanzen.

Im Rahmen der EU-Naturschutzgesetzgebung gehört das Obere Rottachtal zum FFH-Gebiet Kempter Wald mit Oberem Rottachtal.

Rottachsee

Der Abfluss der Rottach aus dem Stausee liegt 3,5 Kilometer in gerader Linie gemessen hinter deren Mündung in den See entfernt. Vor dem Bau des Stausees floss die Rottach in diesem Bereich verbreitet mäanderförmig durch kleinteilig strukturierte, artenreiche Wald- und Wiesenlandschaft.

Unteres Rottachtal

Nachdem die Rottach den Stausee verlassen hat, verengt sich das Tal zusehends, bis es unterhalb Riedis in eine schluchtartige Engstelle übergeht, die als Rottachdurchbruch bezeichnet wird. Dort war zum Ende der Eiszeit dem abfließenden Schmelzwasser zunächst der Durchfluss verwehrt, sodass sich ein See bildete. An der Überlaufstelle schuf sich das Wasser im Laufe der Zeit den Einschnitt.[4] Heute ist das Tal in diesem Bereich überwiegend bewaldet und bietet einen wildromantischen Anblick. Es steht hier unter Landschaftsschutz. Bei Rottachmühle an der Grenze der Gemeinden Sulzberg und Rettenberg mündet die Rottach in die Iller. Sie hat dort, seit sie den See verlassen hat, eine Distanz von sechs Kilometern und eine Höhendifferenz von 148 Metern überwunden.

Einzelnachweise

  1. Höhe abgefragt (mit Rechtsklick) auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Donau von Quelle bis Lech, Seite 13 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,3 MB)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 105, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).
  4. Norbert Herrmann: Petersthal – Geschichte einer Allgäuer Gemeinde, Verlag für Heimatpflege, Kempten 1976
Commons: Rottach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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