Rotschopfige Sandbiene

Die Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) ist eine solitäre Bienenart aus der Gattung der Sandbienen (Andrena). Sie ist als eine der häufigsten und anpassungsfähigsten Arten der Sandbienen in Mitteleuropa nicht gefährdet.

Rotschopfige Sandbiene

Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa)

Systematik
Überfamilie: Apoidea
ohne Rang: Bienen (Apiformes)
Familie: Andrenidae
Gattung: Sandbienen (Andrena)
Untergattung: Trachndrena
Art: Rotschopfige Sandbiene
Wissenschaftlicher Name
Andrena haemorrhoa
(Fabricius, 1781)

Merkmale

Paarung auf Löwenzahn

Weibchen

Die Weibchen erreichen eine Körperlänge von 10–12 mm und sind somit etwas kleiner als Honigbienen. Der Kopf ist schwarz mit kurzer heller Behaarung und hellen Fovea. Ihr Thorax ist auf der Oberseite kurz fuchsrot behaart, auf der Unterseite ist er weiß behaart. Der Hinterleib ist schwarz und wirkt durch seine feine Strukturierung relativ matt. Er ist überwiegend kahl, an den Seiten trägt er spärliche helle Haare und an der Spitze einen markanten rotgelben Haarschopf. Die vorderen Beinpaare sind dunkel mit heller Behaarung. Hinterschiene und Fuß sind orange, die Scopae sind hellgelb bis weiß, der Flocculus ist weiß.

Männchen

Die Männchen sind mit 8–11 mm ein wenig kleiner als die Weibchen. Sie sind am ganzen Körper hellbraun behaart. Die Haarfarbe ist auf der Thoraxoberseite am sattesten. Ihre Grundfarbe ist dunkel. Die Füße und Hinterschienen sind hell, oft mit einigen dunklen Flecken. Der Hinterleib ist insgesamt spärlich behaart, trägt jedoch auch einen Schopf an der Spitze.

Vorkommen

Die Art kommt in ganz Europa und Asien vor, von Zentralspanien über Mittel- und Osteuropa bis in den fernen Osten. Nordwärts ist die Art bis nördlich des Polarkreises südwärts bis Korsika und in die Toskana verbreitet.

Sie lebt in den unterschiedlichsten Lebensräumen, wie etwa auf Wiesen, Trockenrasen, an Waldrändern, in sandigen Heiden, aber auch in Parks und Gärten. Sie ist anspruchslos an ihren Nistplatz und baut Nester an offenen Stellen oder auch gern zwischen Kräutern und Gräsern.

Lebensweise

Die Rotschopfige Sandbiene baut ihre Nester solitär, wobei diese meist einzeln oder in kleinen Gruppen angelegt werden. Nektar und Pollen wird von einer Vielzahl verschiedener Trachtquellen gesammelt (Polylektie). Von Ende März bis Juni kommt eine Generation pro Jahr vor. Die Männchen fliegen im April und Mai auf der Suche nach Weibchen an Bäumen, Büschen und Blumen umher.

Die Rotschopfige Sandbiene ist eine der Arten, die die Bestäubung des Gelben Frauenschuhs übernimmt[1].

Systematik

A. haemorrhoa gehört in die Untergattung Trachandrena, die sowohl in der Paläarktis mit sechs Arten als auch in der Nearktis, mit 24 Arten verbreitet ist.

In Ostasien lebt die etwas kleinere Unterart A. h. japonibia[2] und in Algerien die Unterart A. h. messaadensis, welche vielleicht eine eigenständige At ist.[3][4]

Quellen

Literatur

  • Heiko Bellmann: Bienen, Wespen, Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-09690-4

Einzelnachweise

  1. Mathias Lohr: Zur Bestäubungsökologie des Frauenschuh (Cypripedium calceolus) im Weserbergland.
  2. Yoshihiro Hirashima: Systematic and biological studies of the family Andrenidae of Japan (Hymenoptera, Apoidea) Part 2 Systematics, 6*. (1965) Journal of the Faculty of Agriculture, Kyushu University, Vol. 13, No. 3, May 30 1965 Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/catalog.lib.kyushu-u.ac.jp
  3. El-H. Cherair, E. Scheuchl, S. Doumandji & K. Louadi: A new record and a new subspecies of Andrena haemorrhoa (Fabricius, 1781) in Algeria (Hymenoptera: Apoidea: Andrenidae). In: African Entomology. Band 21, Nr. 2, 2013, S. 287–293.
  4. Erwin Scheuchl: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas alle Arten im Porträt. [1. Auflage]. Wiebelsheim 2016, ISBN 978-3-494-01653-5, S. 110 f.
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