Rossel (Insel)

Rossel (auch Yela) ist die östlichste Insel des Louisiade-Archipels; politisch gehört sie zur Provinz Milne Bay im südöstlichen Teil Papua-Neuguineas.

Rossel (Yela)
NASA-Sat.-Bild von Rossel
NASA-Sat.-Bild von Rossel
Gewässer Salomonensee
Inselgruppe Louisiade-Archipel
Geographische Lage 11° 21′ S, 154° 9′ O
Rossel (Insel) (Papua-Neuguinea)
Rossel (Insel) (Papua-Neuguinea)
Länge 34 km
Breite 11 km
Fläche 262,5 km²
Höchste Erhebung Mount Rossel
838 m
Einwohner 3821 (2000)
15 Einw./km²
Hauptort Jinjo
Rossel im Osten der Seekarte des Louisiade-Archipels
Rossel im Osten der Seekarte des Louisiade-Archipels

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2000 hatte die Insel 3.821 Einwohner, die sich auf 27 kleine Dörfer und vier separate Einrichtungen verteilten. Hinzu kamen 70 Einwohner auf der kleinen vor der Nordwestküste gelegenen Nebeninsel Wule Island (High Island). Größte Orte sind Pumba und Cheme im Nordosten der Insel nahe dem Hauptort Jinjo.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Census
Unit
Number
Name Ward Haushalte Bevölkerung
männlich
Bevölkerung
weiblich
Bevölkerung
insgesamt
Koordinaten
001Kark10 Damunu22636713011,3507° S, 154,0095° O
002Damujo10 Damunu16696713611,3497° S, 154,0095° O
003Biambe10 Damunu19556612111,3611° S, 154,0108° O
004Yendi10 Damunu17617213311,3624° S, 154,001° O
401Damunu Mission10 Damunu1321214211,3432° S, 154,0061° O
001Morpa11 Morpa419910920811,2988° S, 154,0639° O
003Wule Island11 Morpa1336347011,3035° S, 154,0293° O
004Mbuwo11 Morpa22476110811,3197° S, 154,0861° O
005Ionga Bay11 Morpa34819317411,3543° S, 154,1125° O
010Wulanga Bay12 Wulunga Bay23606412411,3096° S, 154,1286° O
011Pum12 Wulunga Bay378910018911,312° S, 154,1682° O
012Pwepwo12 Wulunga Bay24556011511,3084° S, 154,1835° O
005Jinjo13 Jinjo23737314611,3167° S, 154,2361° O
006Pumba13 Jinjo5416216232411,3124° S, 154,2264° O
007Cheme13 Jinjo4611312123411,3222° S, 154,2451° O
501Jinjo Stn13 Jinjo1642559711,317° S, 154,2373° O
001Tia14 Abeleti2144458911,3992° S, 154,2078° O
002Mwakpe14 Abeleti1735336811,3791° S, 154,1972° O
003Ngatete14 Abeleti19575411111,3965° S, 154,1571° O
004Ghapa'Ambeme14 Abeleti1238377511,4143° S, 154,251° O
005Piniga14 Abeleti4011711222911,3781° S, 154,2829° O
007N'Jaru15 N'Jaru824204411,403° S, 154,1481° O
008Wale15 N'Jaru22647213611,4058° S, 154,1259° O
009Wamadaknop15 N'Jaru1840327211,4022° S, 154,1492° O
010Vyukwa15 N'Jaru35859417911,3978° S, 154,1567° O
401Njaru Community School15 N'Jaru515163111,3935° S, 154,2228° O
008Pambwa17 Pambwa / Saman1137468311,418° S, 154,0655° O
009Saman17 Pambwa / Saman1134336711,4183° S, 154,0816° O
010Dole17 Pambwa / Saman16515210311,363° S, 154,0004° O
011Pemma17 Pambwa / Saman34939719011,4173° S, 154,0836° O
012Chambwa17 Pambwa / Saman1230235311,4203° S, 154,0985° O
502Pambwa Station17 Pambwa / Saman4731011,4043° S, 154,0127° O

Geschichte

Der Louisiade-Archipel wird seit etwa 1500 v. Chr. von Polynesiern bewohnt. Wahrscheinlich wurden die Inseln des Archipels bereits 1606 vom spanischen Kapitän Luiz Váez de Torres entdeckt. Im Jahre 1768 besuchte sie Louis Antoine de Bougainville, der sie nach dem damaligen französischen König Louis XV. benannte. Die Insel Rossel wurde 1793 von Joseph Bruny d’Entrecasteaux nach dem Geowissenschaftler Élizabeth Paul Edouard de Rossel, dem damaligen ersten Offizier der Fregatte Recherche und späteren Konteradmiral benannt.[1]

1858 kam es zum Untergang des französischen Schiffes St. Paul unter dem Kommando von Kapitän Pennant mit 327 chinesischen Kulis auf dem Weg nach Australien vor Rossel. Eine Such- und Hilfsexpedition des Schiffes Styx unter dem Befehl von Leutnant Grimoult, die am 25. Januar 1859 zurückkehrte, stellte fest, dass alle Überlebenden bis auf einen Chinesen, der nach Sydney gebracht wurde, von den Einheimischen nacheinander umgebracht und verzehrt wurden.[2]

Beschreibung

Die Vulkaninsel erstreckt sich 34 km in Ost-West-Richtung, sie ist bis zu 11 km breit. Mit einer Fläche von 262,5 km² ist sie nach Vanatinai die zweitgrößte Insel des Archipels. 1978 wurde die Bevölkerung auf 3.000 Menschen geschätzt. Die Einwohner sprechen Yélî Dnye, eine isolierte Sprache. Der Hauptort ist Jinjo an der Ostküste. Rossel ist mit dichten Wald bedeckt; fast die gesamte Südküste ist komplett bewaldet. Die höheren Lagen sind während des Südostmonsuns ständig wolkenverhangen.

Die höchste Erhebung ist mit 838 m der Mount Rossel (auch Mbgö) in der Nähe des östlichen Endes der Insel, des Kaps Deliverance. Der schroffen Gipfel weist in nördlicher und westlicher Richtung steile Hänge auf, während er nach Süden flacher ausläuft. Der südwestliche Bergrücken hat zwei weithin sichtbare Gipfel, die beide 549 m hoch aufragen. Der östliche, Mount Mo, hat ein flaches Plateau, während der westliche konisch ist. Am westlichen Ende der Insel befindet sich ein auffälliger konischer Gipfel mit einer Höhe von 347 m.

Ein Saumriff umschließt die große, etwa 88 km lange und bis zu 20 km breite Rossel-Lagune im Westen und eine kleinere Lagune im Osten. Die Rossel-Lagune erstreckt sich über 40 km vom westlichsten Punkt der Insel bis zur Rossel-Passage am westlichen Ende des Saumriffs. Das Barriereriff, das die Insel umgibt, ist schmal und hat vier Zugänge im Westen der Insel. Das Barriereriff verläuft im Süden durchgängig bis zur Rossel-Passage. Die Lagune ist 37 bis 64 m tief, mit einer Vielzahl von Sandbänken.

Eine Art der Mosaikschwanzratten, Melomys arcium, ist auf Rossel endemisch. Ebenso ist eine Art der Balsambaumgewächse, nämlich Rosselia bracteata Forman et al. aus dem Tribus Canarieae auf der Insel endemisch.[3]

Laut Definition der International Hydrographic Organization (IHO) bildet eine Linie von der Südostspitze der Insel Neuguinea durch den Louisiade-Archipel bis nach Rossel die Südwestgrenze der Salomonensee zum Korallenmeer. Im Abschnitt zum Korallenmeer steht allerdings, dass sich diese Linie an den Riffen von den Uluma Reefs bis Tagula entlangzieht.[4]

Literatur

  • E. P. E. de Rossel: Voyage de D'Entrecasteaux Bd. 1–2, Paris 1808, In: Leslie R. Marchant: France and New Zealand 1769-1846: A List of Naval Records in Paris, Perth 1962

Einzelnachweise

  1. Jordan Goodman: Losing it in New Guinea: the voyage of HMS Rattlesnake. Endeavour, Elsevier, Kidlington 2005 Bd. 29 Nr. 2 S. 60–65 ISSN 0160-9327
  2. Arthur Wichman (Hrsg.): Entdeckungsgeschichte von Neu-Guinea (bis 1828). Bd. 1, E. J. Brill, Leiden 1909, S. 104
  3. L. L. Forman, R. W. J. M. van der Ham, M. M. Harley, T. J. Lawrence: Rosselia, a New Genus of Burseraceae from the Louisiade Archipelago, Papua New Guinea. In: Kew Bulletin, Volume 49, Issue 4, 1994, S. 601–621. doi:10.2307/4118063
  4. International Hydrographic Organization (1953): Limits of Oceans and Seas, 3rd edition (PDF; 994 kB), S. 38 (Solomon Sea) und 37 (Coral Sea). Abgerufen am 7. Februar 2010.
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