Rosnochau
Rosnochau (polnisch Rozkochów, 1936–1945 Roßweide) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Rosnochau liegt in der Gemeinde Walzen im Powiat Krapkowicki in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Rosnochau Rozkochów | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Oppeln | ||
Gmina: | Walzen | ||
Fläche: | 10,69 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 22′ N, 17° 57′ O | ||
Höhe: | 190 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 488 (31. Dez. 2020[1]) | ||
Postleitzahl: | 47-344 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OKR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Rosnochau liegt fünf Kilometer westlich vom Gemeindesitz Walzen, elf Kilometer südlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 34 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Durch den Ort fließt die Swornica.
Ortsteile
Ortsteil von Rosnochau ist der Weiler Olszyna (Olszinna).
Nachbarorte
Nachbarorte von Rosnochau sind im Nordosten Schwärze (Ćwiercie) und im Südwesten Neu Kuttendorf (Nowe Kotkowice).
Geschichte
Rosnochau wurde 1264 erstmals urkundlich erwähnt. 1767 wurde die erste Schule erbaut.[2] 1862 hatte der Ort 350 Einwohner.[3]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Rosnochau ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Ort ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Kirche, eine Schankwirtschaft, eine Brauerei, eine Brennerei und 76 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Rosnochau 515 Menschen, davon vier evangelisch.[4] 1861 zählte Rosnochau 28 Bauern, 18 Gärtner und 9 Häusler. Die katholische Schule zählte im gleichen Jahr 135 Schüler.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Walzen gegründet, welcher die Landgemeinden Walzen und Rosnochau umfasste.[6]
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 375 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 21 für Polen. Im Gutsbezirk Rosnochau stimmten 88 Personen für Deutschland und zwei für Polen.[7] Rosnochau verblieb beim Deutschen Reich. 1933 lebten im Ort 834 Einwohner. Am 10. Oktober 1936 wurde der Ort in Roßweide umbenannt. 1939 hatte der Ort 858 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.[8]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde in Rozkochów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Krapkowicki. Am 4. April 2006 wurde in der Gemeinde Walzen, der Rosnochau angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt und am 3. Juni 2009 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Rosnochau.
Sehenswürdigkeiten
Schloss Rosnochau
Das Schloss Rosnochau (poln. Pałac Rozkochów) wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil erbaut. Das Schloss war von 1851 bis 1945 Sitz der Grafen von Harrach. 1964 wurde der Schlossbau unter Denkmalschutz gestellt.[9] Der angrenzenden Schlosspark entstand im 19. Jahrhundert und steht seit 1988 unter Denkmalschutz.[9]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Kirche St. Katharina (poln. Kościół św. Katarzyny Aleksandryjskiej) wurde 1330 erstmals erwähnt. 1802 zerstörte ein Feuer die Kirche. Bis 1817 erfolgte ein Neubau.[10]
- Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
- Steinerne Wegekapelle
Vereine
- Deutscher Freundschaftskreis
- Freiwillige Feuerwehr OSP Rozkochów
- Fußballverein LKS Rozkochów
Söhne und Töchter des Ortes
- Ferdinand von Harrach (1832–1915), deutscher Maler
- Johann Kroll (1918–2000), Aktivist und Politiker der deutschen Minderheit in Polen
Weblinks
Einzelnachweise
- Raport o Gminie Walce - Einwohnerzahlen
- Vgl. Internetseite der Gemeinde Walzen (Memento des vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Vgl. Zeno: Pierer’s Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 372
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 558.
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1081.
- Territorial Amtsbezirk Walzen
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Neustadt O.S. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 51 (poln.)
- Geschichte und Hist. Bilder St. Katharina (poln.)