Rosljakowo (Murmansk)

Rosljakowo (russisch Росляково) ist ein Stadtteil von Murmansk, Verwaltungssitz der Oblast Murmansk in Russland. Als eigenständige Ortschaft hatte Rosljakowo zuletzt 8696 Einwohnern (Stand Volkszählung 14. Oktober 2010).[1]

Stadtteil
Rosljakowo
Росляково
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Murmansk
Stadt Murmansk
Erste Erwähnung 1896
Stadtteil seit 2015
Bevölkerung 8696 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 81537
Postleitzahl 184635
Kfz-Kennzeichen 51
OKATO 47 530 558
Geographische Lage
Koordinaten 69° 3′ N, 33° 13′ O
Rosljakowo (Murmansk) (Europäisches Russland)
Rosljakowo (Murmansk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rosljakowo (Murmansk) (Oblast Murmansk)
Rosljakowo (Murmansk) (Oblast Murmansk)
Lage in der Oblast Murmansk

Geographie

Blick auf Rosljakowo; im Hintergrund der Supertanker Belokamenka

Der Stadtteil liegt auf der Halbinsel Kola, am Südufer der Kola-Bucht etwa zehn Kilometer nordöstlich des Zentrums von Murmansk.

Geschichte

Eine Siedlung an Stelle des heutigen Rosljakowo wurde erstmals 1896 erwähnt.

In den 1930er-Jahren wurde die östlich benachbarte Bucht Grjasnaja Guba mit gleichnamigem Ort (seit 1954 Safonowo) als Standort für die Marinefliegerkräfte der sowjetischen Nordflotte gewählt, mit der Perspektive der Erweiterung in Richtung Rosljakowo und Tschalmpuschka (nahegelegenes Dorf an der gleichnamigen Bucht, heute Teil von Rosljakowo). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Einrichtungen der Nordflotte massiv ausgebaut; in der Tschalmpuschka-Bucht bei Rosljakowo/Tschalmpuschka entstand ab 1946 die Reparaturwerft Nr. 82, bei welcher ab 1980 das Schwimmdock PD-50 in Betrieb stand. Die Orte waren verwaltungstechnisch ab 1951 dem Stadtsowjet Seweromorsk unterstellt, wurden aber 1958 als eigenständige Siedlungen städtischen Typs ausgegliedert und 1959 unter dem Namen Rosljakowo vereinigt.[2]

Ab 1996 war Rosljakowo der Verwaltung der sieben Kilometer östlich gelegenen „geschlossenen“ Stadt (SATO, seit 2004 Stadtkreis) Seweromorsk unterstellt. Mit Wirkung vom 1. Januar 2015 wurde die Siedlung aus dem Stadtkreis Seweromorsk herausgelöst und nach Murmansk eingemeindet.

Auf der Werft von Rosljakowo wurde das im Jahr 2000 verunglückte Atom-U-Boot Kursk demontiert. Im Jahr 2011 brannte die Außenhülle des U-Boots Jekaterinburg im Schwimmdock; entgegen ersten Angaben waren dessen Nuklearraketen nicht entladen worden. Das große Schwimmdock PD50 sank Ende Oktober 2018 an seinem Einsatzort, der Schiffsreparaturwerkstatt Nummer 82, in Folge eines Stromausfalls.[3][4]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1948986Rosljakowo 401, Tschalmpuschka 585
19594.118 
19705.502 
19797.633 
198911.981 
20029.458 
20108.696 

Anmerkung: ab 1959 Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Siedlung gibt es eine Werft der russischen Nordflotte, verschiedene Bau- und Versorgungsunternehmen.

Durch Rosljakowo verläuft das nördlichste Teilstück Murmansk – Seweromorsk der aus dem 1430 km entfernten Sankt Petersburg kommenden Fernstraße M18.

Gegenüber der Siedlung, vor dem Dorf Belokamenka, liegt in der Kola-Bucht der gegenwärtig (Stand: 2012) als schwimmendes Tanklager dienende gleichnamige Supertanker Belokamenka.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Historischer Abriss auf der Website der Stadtkreisverwaltung Seweromorsk (PDF, russisch; 195 kB)
  3. Gesunken, Nowaja Gaseta, 30. Oktober 2018 (russisch)
  4. Drydock Failure Damages Russia's Only Aircraft Carrier. In: maritime-executive.com. 30. Oktober 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018 (englisch).
Commons: Rosljakowo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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