Ros (Dnepr)

Der Ros (ukrainisch und russisch Рось) ist ein 346 km langer, rechter Nebenfluss des Dnepr im Norden der Ukraine.

Ros
Рось

Daten
Lage Oblast Winnyzja, Oblast Kiew, Oblast Tscherkassy (Ukraine Ukraine)
Flusssystem Dnepr
Abfluss über Dnepr Schwarzes Meer
Quelle im Dneprhochland (Prydniprowska wyssotschyna)
49° 23′ 20″ N, 29° 2′ 15″ O
Mündung in den zum Krementschuker Stausee aufgestauten Dnepr
49° 38′ 11″ N, 31° 38′ 10″ O

Länge 346 km[1]
Einzugsgebiet 12.600 km²[1]
Abfluss[1]
Lage: 65 km oberhalb der Mündung
MQ
22,5 m³/s
Linke Nebenflüsse Rostawyzja, Kamjanka, Rossawa
Rechte Nebenflüsse Roska
Großstädte Bila Zerkwa
Kleinstädte Korsun-Schewtschenkiwskyj, Stebliw, Bohuslaw, Rokytne, Wolodarka, Pohrebyschtsche
Gemeinden Schkariwka, Sachniwka
Der Ros bei Sukholesi

Der Ros bei Sukholesi

Becken des Ros

Becken des Ros

Einzugsgebiet des Dnepr und Verlauf des Ros (Рось)

Einzugsgebiet des Dnepr und Verlauf des Ros (Рось)

Flusslauf

Der Ros entspringt im Dneprhochland und verläuft durch die Oblaste Winnyzja, Kiew und Tscherkassy. Seine wichtigsten Zuflüsse sind rechtsufrig die Roska, linksufrig die Rostawyzja, Kamjanka und Rossawa. Entlang des Flussverlaufs befinden sich die Ortschaften Bila Zerkwa, Bohuslaw und Korsun-Schewtschenkiwskyj.

Einer vor allem unter russischen Historikern vertretenen Theorie zufolge war der Fluss namensgebend für die Ethnonyme Russen und Russland (russisch: Rossija). Der Konsens in der Forschung ist jedoch, dass sich diese Begriffe aus dem altgermanischen Wort für "Ruderer" ableiten.[2][3]

Während der Epoche der Kiewer Rus bildete Ros die Südgrenze des Reiches. Entlang des Nordufers des Flusses ließ Großfürst Wladimir I. zahlreiche Grenzfestungen bauen, um Angriffe der Reiternomaden aus dem Wilden Feld abzuwehren. Als Vasallen der Kiewer Fürsten siedelten hier zwischen dem 11. und dem 13. Jahrhundert die turkstämmigen Schwarzen Klobuken und trugen militärischen Dienst.

Commons: Ros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Artikel Ros in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D097780~2a%3DRos~2b%3DRos
  2. Serhii Plokhy: Das Tor Europas. Die Geschichte der Ukraine. Aus dem Englischen von Anselm Bühling u. a. Hoffmann und Campe, Hamburg 2022, S. 62
  3. Omeljan Pritsak, „Rus'“, in Medieval Scandinavia: An Encyclopedia Archived 26 April 2023 at the Wayback Machine, ed. by Phillip Pulsiano (New York: Garland, 1993), S. 555–56.
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