Ronny (Schlagersänger)

Ronny (bürgerlich: Wolfgang Roloff; * 10. März 1930 in Bremen; † 18. August 2011 ebenda)[1] war ein deutscher Schlagersänger, Komponist und Produzent. Seine größten Erfolge hatte er in den 1960er-Jahren.

Ronny, 1965

Biografie

Wolfgang Roloff machte nach der Schule eine Ausbildung zum Tontechniker. 1954 war er Mitglied des ‚Valerie Trios‘, zu dem Valerie Hueck und Wolfgang „Eddy“ Börner gehörten. Das Trio wirkte in dem Film An jedem Finger zehn mit. Nach Huecks Ausstieg arbeiteten Roloff und Börner als Duo weiter. Beide nahmen ab 1959 mehrere Singles unter dem Künstlernamen ‚Bob & Eddy‘ auf. In der Folgezeit erschienen weitere Singles mit Roloff, teilweise unter seinem bürgerlichen Namen, aber auch mit Rolf Simson als ‚Die Colorados‘ und als ‚Die Blizzards‘ mit Kai Warner, dem Bruder von James Last.

Ferner entstanden Instrumentalaufnahmen unter verschiedenen Namen. 1963 folgte die erste Soloaufnahme. Als ‚Otto Bänkel‘ nahm er die Titel Des Klempners Töchterlein und Das kommt vom vielen … auf. Noch im selben Jahr entstand eine Coverversion des US-amerikanischen Standards Oh My Darling, Clementine, die als Oh My Darling Caroline unter dem Künstlernamen ‚Ronny‘ erschien. Der Titel hielt sich mehrere Wochen in den Charts.

Weitere Erfolge folgten in den späten 1960er Jahren, bevor sich Roloff in den 1970er Jahren von der Bühne zurückzog. Er konzentrierte sich danach auf das Komponieren und das Produzieren. In dieser Zeit entstanden Titel unter anderem mit Mel Jersey und dem Kinderstar Heintje, für den er zusammen mit Hans Hee einige Titel wie Ich bau dir ein Schloss, Schneeglöckchen im Februar und Liebe Sonne lach doch wieder schrieb.

Am 9. Oktober 1981 trat Roloff mit dem Titel Hohe Tannen im Rahmen der ZDF-Fernsehshow Unsere schönsten volkstümlichen Lieder auf, die in der Dortmunder Westfalenhalle aufgezeichnet wurde. 1984 nahm er nochmals eine neue Langspielplatte auf, Stimme des Meeres. Danach widmete er sich nur noch seinem Tonstudio, dem Studio Nord Bremen.

Aus Roloffs Feder stammt auch der Titel Sierra madre del sur, den er 1970 aufnahm. Der Titel war seinerzeit nur ein mäßiger Erfolg.[2] 1987 nahmen die Zillertaler Schürzenjäger das Lied neu auf und landeten damit einen großen Hit. Daraufhin wurde das Lied auch von zahlreichen anderen Künstlern aufgenommen – so von den Kastelruther Spatzen, Heino, Tony Marshall und Marianne und Michael.

Wolfgang Roloff starb im Alter von 81 Jahren und wurde auf dem Friedhof des Bremer Stadtteils Walle beigesetzt.[3]

Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel Katalog-Nr.
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel Katalog-Nr., Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1964 Oh My Darling Caroline
Telefunken SLE 14 317
DE20
(5 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1964
1965 Über Länder und Meere
Telefunken SLE 14 385
DE30
(6 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1965
1967 Hohe Tannen
Telefunken SLE 14 512
DE12
(5 Mt.)DE
Erstveröffentlichung: 1967
1969 Über die weite Prärie
Telefunken SLE 14 553
Erstveröffentlichung: 1969
1970 Im schönsten Wiesengrunde
Telefunken SLE 14 586
Erstveröffentlichung: 13. August 1970
Little Sweetheart Belinda
Telefunken SLE 14 622
Erstveröffentlichung: 1970
1973 Die Sonne geht unter, die Sonne geht auf
Telefunken SLE 14 682
Erstveröffentlichung: 1973
1975 Mit dem Wind muss ich weiterzieh’n
BASF 20 22493-7
Erstveröffentlichung: 1975
1981 Stimme der Heimat
K-tel TG 1333
DE4
(14 Wo.)DE
AT6
(1 Mt.)AT
Erstveröffentlichung: 1981
1984 Stimme des Meeres
K-tel TG 1511
DE12
(8 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 3. September 1984

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Commons: Ronny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Schlagersänger „Ronny“ ist tot. weser-kurier.de, abgerufen am 14. November 2012.
  2. Schlagermosaik - Aus einem Flop wurde ein Schlagerhit. 20. Mai 2019, abgerufen am 1. Juli 2023.
  3. Das Grab von Wolfgang „Ronny“ Roloff. Bei: knerger.de
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.