Ronja Jenike

Ronja Jenike, geb. Richter, (* 28. Dezember 1989 in Hamburg) ist eine ehemalige deutsche Eishockeyspielerin und derzeitige -trainerin, die für den Hamburger SV und ESC Planegg in der Fraueneishockey-Bundesliga aktiv war. Seit 2023 ist sie Assistenztrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Ihr Ehemann Andreas ist Eishockeytorwart.

Deutschland  Ronja Jenike
Geburtsdatum 28. Dezember 1989
Geburtsort Hamburg, Deutschland
Größe 169 cm
Gewicht 70 kg
Position Verteidiger
Schusshand Links
Karrierestationen
bis 2014 TuS Harsefeld
2003–2009 Hamburger SV
2009–2017 ESC Planegg

Karriere

Ronja Richter begann ihre Eishockeykarriere beim TuS Harsefeld. Bis 2004 blieb sie dem Verein treu, ehe sie nach Hamburg zog und für die U16- und U18-Teams der HSV Young Freezers spielte. Parallel dazu kam sie für die Frauenmannschaft des Hamburger SV in der 1. Liga Nord respektive nach dem Aufstieg in der Fraueneishockey-Bundesliga zum Einsatz. Ab 2005 kam sie bei einigen Turnieren für die U18-Frauennationalmannschaft zum Einsatz, ehe sie während des Air Canada Cup 2008 ihr Debüt in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gab.

Da die Nationalmannschaft meist in Bayern trainierte und sie für die regelmäßigen Trainingseinheiten vor jedem Wettbewerb lange Fahrwege auf sich nehmen musste, zog Richter 2009 nach Bayern und spielte fortan in der Mannschaft des ESC Planegg. Mit ihrer Mannschaft wurde sie insgesamt fünf Mal Deutscher Meister, mehrfach DEB-Pokalsieger sowie 2010 Meister der EWHL. Parallel dazu studierte zwischen 2009 und 2013 sie Sportwissenschaften an der TU München.

Mit der Nationalmannschaft nahm sie an insgesamt fünf Weltmeisterschaften und zwei Olympiaqualifikationen teil. Bei ihrer ersten Weltmeisterschaft, der B-Weltmeisterschaft 2011, schaffte sie mit dem Nationalteam den Aufstieg in die Top-Division. Anschließend nahm sie 2013 erfolgreich an der Olympia-Qualifikation teil, wurde aber nicht für den Olympiakader für die Spiele in Sotschi 2014 nominiert. Im Februar 2016 scheiterte sie mit dem Nationalteam in der Qualifikation für die Olympischen Spiele 2018. Wenige Monate später, bei der Weltmeisterschaft der Division I 2016 in Aalborg, erreichten die deutschen Eishockey-Frauen mit vier Siegen und einer Niederlage den Wiederaufstieg in die Top Division. Ein Jahr später erreichte die deutsche Auswahlmannschaft mit Ronja Jenike nach Siegen gegen Schweden, Tschechien und Russland den vierten Platz in der Schlusstabelle und damit die beste WM-Platzierung in der Geschichte des Frauenteams.[1] Insgesamt absolvierte sie 150 Länderspiele für die Nationalmannschaft.

Zwischen Oktober 2014 und August 2021 war Jenike Pressesprecherin des DEB.[2] Dabei war sie unter anderem auch für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren 2017 in Köln und Paris verantwortlich.

Nach der Saison 2016/17 beendete Jenike ihre Karriere und fokussierte sich auf ihre Familie und ihre Trainerausbildung. Sie arbeitet als Nachwuchstrainerin bei den Young Roosters Iserlohn und kommentiert seit 2014 regelmäßig als TV-Expertin Eishockey-Übertragungen, unter anderem ab 2021 bei Magenta Sport Übertragungen aus der DEL.[3] Auch bei den Young Roosters war sie für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.[2][4] Während der Saison 2022/23 kehrte sie für zwei Spiele gegen den EC Bergkamen in den Kader des ESCP zurück. Parallel dazu arbeitete sie als Assistenztrainerin der U18- und U16-Frauennationalmannschaft.

2023 bekam sie ihren A-Trainerschein des DEB und wurde von diesem als Development-Coach eingestellt.[5]

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Klub-Wettbewerbe
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM +/–
2003/04Hamburger SV2. Liga Nord136396
2004/05Hamburger SVBundesliga1402216
2005/06Hamburger SVBundesliga1521330
2005/06Hamburger SV 1bPokalrunde Nord/Ost68122020
2006/07Hamburger SVBundesliga2005532
2006/07Hamburger SV 1bPokalrunde Nord/Ost44486
2006/07HSV Young FreezersJugend-Bundesliga10000
2007/08Hamburger SVBundesliga14571224
2007/08Hamburger SV 1b1. Liga Nord12132
2008/09Hamburger SVBundesliga1323516
2008/09Hamburger SV 1bPokalrunde Nord/Ost13032
2008/09Hamburger SV 1b1. Liga Nord22350
2009/10ESC PlaneggBundesliga1856116
2009/10ESC PlaneggEWHL1444846+5
2010/11ESC PlaneggBundesliga231151622
2010/11ESC PlaneggEWHL151898+16
2011/12ESC PlaneggBundesliga192171912
2012/13ESC PlaneggBundesliga203131614
2013/14ESC PlaneggBundesliga2248128
2015/16ESC PlaneggBundesliga202121412
2016/17ESC PlaneggBundesliga1815610
2017/18ESC PlaneggBundesliga182121412
2022/23ESC PlaneggBundesliga21120−1
Bundesliga gesamt 23630107137214

International
Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM +/–
2011DeutschlandWM Div. I40000+4
2012DeutschlandWM50004+2
2013DeutschlandOlympia-Qual.30110+1
2013DeutschlandWM50000−2
2016DeutschlandWM Div. IA40002+2
2017DeutschlandOlympia-Qual.30004+1
2017DeutschlandWM60002−5

Privates

Ronja Jenike ist mit dem Eishockeytorwart Andreas Jenike verheiratet[6], den sie während dessen Zeit beim EC Bad Tölz kennenlernte. Das Ehepaar hat drei gemeinsame Kinder.[7]

Einzelnachweise
  1. Tigers-Harsefeld: Mädchen im Eishockey - TuS Harsefeld Tigers. In: tus-harsefeld-tigers.de. 9. April 2017, abgerufen am 3. April 2024.
  2. Ronja Jenike. In: de.linkedin.com. Abgerufen am 4. April 2024.
  3. Ronja Jenike und Kai Hospelt neu im Experten-Team von MagentaSport. In: eishockeynews.de. 4. April 2024, abgerufen am 4. April 2024.
  4. Ronja Jenike, Autor bei Iserlohner E.C. e.V. In: youngroosters.de. Abgerufen am 4. April 2024.
  5. Günter Klein: Eine DEL-Trainerin? „Kann funktionieren“. Frankfurter Rundschau, 20. Februar 2024, abgerufen am 4. April 2024.
  6. Interview von Johannes Schnitzler: Frauen-Eishockey - "Manchmal muss ich schmunzeln". In: sueddeutsche.de. Abgerufen am 3. April 2024.
  7. Ronja Jenike: „Ich werde mich nicht verbiegen“. In: nhl.com. 29. März 2024, abgerufen am 3. April 2024.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.