Ron Leshem
Ron Leshem (* 20. Dezember 1976 in Tel Aviv) ist ein israelischer Schriftsteller und Journalist.
Leben
Schon als Kind trat Leshem in verschiedenen israelischen Fernsehsendungen auf. Seinen Militärdienst leistete er in einer Einheit des Nachrichtendienstes. Zwischen 1998 und 2002 arbeitete er als Redaktionsmitglied der israelischen Tageszeitung Yedioth Ahronoth und berichtete für Nachrichtenmagazine über die Al-Aqsa-Intifada. Im Dezember 2002 wechselte Leshem zur israelischen Tageszeitung Maariw, wo er als stellvertretender Herausgeber und Leiter der Nachrichtenabteilung tätig war. Seit 2006 ist er Programmleiter bei der Produktionsfirma "Keshet" beim israelischen Fernsehsender Kanal 2.
Beim Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023 verlor Leshem nahe Familienangehörige.[1]
Leshem lebt in Givatayim und steht offen zu seiner Homosexualität.[2]
Werk
Im Jahr 2005 veröffentlichte Leshem den Roman Wenn es ein Paradies gibt (Originaltitel: Im jesh gan eden), der mit dem Sapir-Literaturpreis[3] und dem Yitzhak-Sadeh-Preis für Militärliteratur ausgezeichnet wurde. Wenn es ein Paradies gibt handelt von dem Leben israelischer Soldaten auf dem Militärstützpunkt Beaufort im südlichen Libanon, kurze Zeit vor dem Rückzug der Armee von der ehemaligen Festung im Jahr 2000. Für diesen Anti-Kriegs-Text fand Leshem einen eigenen, sehr authentisch wirkenden Sprachstil.[4]
Das Buch wurde zwei Jahre später unter dem Titel Beaufort verfilmt, Regie führte Joseph Cedar. Der Film Beaufort erhielt internationale Anerkennung und wurde mit dem Silbernen Bären bei der Berlinale 2007 ausgezeichnet. Außerdem wurde er 2008 für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert und erhielt vier Auszeichnungen beim israelischen Film-Award Ophir.[5] 2011 wurde das Buch fürs Theater adaptiert und im Habimah-Theater in Tel Aviv uraufgeführt.[6]
2009 erschien Leshems zweites Buch Der geheime Basar (Originaltitel: Megilat zchujot hajareach), in dem er über das wilde Leben Jugendlicher in Teheran schreibt, das ebenfalls ein Bestseller wurde.[7]
Von 2017 bis 2020 arbeitete er als Drehbuchautor an der 8 Episoden-Serie Kampf um den Halbmond mit (International: No man’s Land), die seit Mitte September 2020 in Frankreich, Deutschland und den USA zu sehen ist.[8]
Werkverzeichnis
Romane
- Wenn es ein Paradies gibt. Roman. Aus dem Hebräischen übersetzt von Markus Lemke. Rowohlt Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-87134-588-3.
- Der geheime Basar. Roman. Aus dem Hebräischen übersetzt von Barbara Linner. Rowohlt Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-87134-693-4.
- Als wir schön waren. Roman. Aus dem Hebräischen übersetzt von Markus Lemke. Rowohlt Berlin, Berlin 2022, ISBN 978-3-7371-0157-8.
Weblinks
- Literatur von und über Ron Leshem im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ron Leshem bei IMDb
Einzelnachweise
- Ron Leshem: Überprüfen Sie Ihre Meinung über den Nahostkonflikt. In: n-tv. 26. Oktober 2023, abgerufen am 26. Oktober 2023.
- Eintrag zu Ron Leshem im Lexikon für moderne hebräische Literatur. Abgerufen am 11. Januar 2012.
- Ron Leshem erhält Sapir-Literaturpreis. Auf Hebräisch, abgerufen am 11. Januar 2012.
- Die Männer von Beaufort. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. März 2008, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. März 2017]).
- Eintrag zu Ron Leshem im Lexikon für moderne hebräische Literatur. Abgerufen am 11. Januar 2012.
- Habima Theater: Beaufort – by Ron Leshem, directed by Moshe Kepten (Memento des vom 3. Mai 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 11. Januar 2012.
- Wie ist es dem Schriftsteller Ron Leshem gelungen, über Teheran zu schreiben, als hätte er dort jahrelang gewohnt?. Haaretz, 19. September 2009, abgerufen am 11. Januar 2012.
- Kampf um den Halbmond (1/8) – Serie streamen. Abgerufen am 6. Oktober 2020.