Roman Müller-Böhm

Roman Müller-Böhm (* 12. Dezember 1992 in Essen) ist ein deutscher Politiker (FDP). Er war von 2017 bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er war der jüngste Abgeordnete im 19. Deutschen Bundestag.

Roman Müller-Böhm, 2017

Leben

Müller-Böhm legte 2012 sein Abitur an der Luisenschule in Mülheim an der Ruhr ab. Er studiert seitdem Rechtswissenschaften in Bochum.[1]

Von 2010 bis 2013 war er Mitglied im Jugendstadtrat von Mülheim an der Ruhr;[2] anschließend gehörte er bis 2017 als sachkundiger Bürger der FDP-Stadtratsfraktion an. Von 2014 bis 2017 war Müller-Böhm Mitglied im Landesvorstand der Jungen Liberalen Nordrhein-Westfalen.[3]

Zur Bundestagswahl 2017 trat er für die FDP im Bundestagswahlkreis Oberhausen – Wesel III an und wurde über Platz 18 der Landesliste der FDP Nordrhein-Westfalen in den 19. Deutschen Bundestag gewählt.[4] Seit der konstituierenden Sitzung vom 24. Oktober 2017 ist er dort der jüngste der 709 Abgeordneten.[5]

Im Februar 2018 wurde Müller-Böhm zum Kreisvorsitzenden der FDP in Oberhausen gewählt.[6]

Seit seinem Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag 2021 ist er als Politik- und Unternehmensberater tätig.[7]

Parlamentarische Tätigkeit

Bei der Bundestagswahl 2017 zog Müller-Böhm über die Landesliste der FDP Nordrhein-Westfalen in den 19. Deutschen Bundestag ein. Er war der jüngste Abgeordnete dieser Legislaturperiode.

Im Bundestag war Müller-Böhm Mitglied und Obmann der FDP-Fraktion im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sowie im Tourismusausschuss. Zudem gehörte er als stellvertretendes Mitglied dem Wahlausschuss an.[8]

Kontroversen

Mit seinem Einzug in den Bundestag 2017 geriet er das erste Mal öffentlich in Kritik. Er habe in seiner damaligen Funktion als Schatzmeister der Jungen Liberalen Nordrhein-Westfalen Aufträge an sein eigenes Unternehmen vergeben, ohne Ausschreibungen durchzuführen und dies für die Mitglieder transparent darzustellen.[9]

Im Dezember 2019 berichten die deutschen Medien, dass sich Bundestagsabgeordnete in allen Fraktionen sogenannte „Likes“, positive Reaktionen von Nutzern auf Beiträge in Social-Media-Netzwerken, gekauft haben. Die Tagesschau berichtet hierbei exemplarisch explizit über Roman Müller-Böhm. Er habe sich diesem seitens Facebook verbotenen Verfahren bedient, um höhere Reichweiten zu generieren.[10]

Die Oberhausener FDP-Ratsgruppe ging im September 2019 offiziell auf Distanz zum von Müller-Böhm geführten Kreisverband und gab sich für den Rest der Wahlperiode den Namen „Freie Demokraten 14/20 im Rat der Stadt Oberhausen“.[11] Beim Kreisparteitag am 25. Januar 2020 scheiterte Amtsvorgängerin Regina Boos mit dem Versuch, durch ihre Gegenkandidatur Müller-Böhm als Kreisvorsitzenden abwählen zu lassen.[12]

Einzelnachweise

  1. Jungpolitiker FDP: Erst mal ins Bootcamp - Bundestag. Abgerufen am 29. November 2017.
  2. Mit 24 im Bundestag: So tickt der jüngste Abgeordnete. (handelsblatt.com [abgerufen am 29. November 2017]).
  3. Menschen und Meinungen. (das-parlament.de [abgerufen am 29. November 2017]).
  4. Christina Rentmeister: Jüngster Bundestagsabgeordneter: Von der Uni in den Bundestag. Abgerufen am 29. November 2017.
  5. Johanna Metz: Jüngster Abgeordneter Roman Müller-Böhm: Jamaika kann funktionieren. bundestag.de, 2. Oktober 2017, abgerufen am 15. Oktober 2017.
  6. Überraschungscoup bei der FDP in Oberhausen. Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 5. Februar 2018.
  7. http://roman-mueller-boehm.de/. Abgerufen am 2. März 2022.
  8. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  9. Thorsten Jungholt: Roman Müller-Böhm (FDP): Das fragwürdige Geschäftsgebaren des jüngsten Abgeordneten. 7. November 2017 (welt.de [abgerufen am 22. Dezember 2019]).
  10. tagesschau.de: Knapp 90.000 Social-Media-Präsenzen bezahlen für Likes. Abgerufen am 22. Dezember 2019.
  11. Freie Demokraten 14/20 im Rat der Stadt Oberhausen: FDP-Ratsgruppe nennt sich jetzt Freie Demokraten 14/20. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  12. Martin Kleinwächter: Beim FDP-Parteitag treten Querelen offen zutage. waz.de, 27. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020.
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