Rodemack

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Rodemack
Rodemack (Frankreich)
Rodemack (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Yutz
Gemeindeverband Cattenom et Environs
Koordinaten 49° 28′ N,  14′ O
Höhe 154–242 m
Fläche 9,96 km²
Einwohner 1.287 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 129 Einw./km²
Postleitzahl 57570
INSEE-Code 57588
Website www.mairie-rodemack.fr

Kirche mit Marktplatz

Rodemack (deutsch Rodemachern, lothringisch Ruedemaacher) ist eine französische Gemeinde mit 1287 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört dem Gemeindeverband Cattenom et Environs an.

Da seine mittelalterliche Substanz weitgehend erhalten ist, wird Rodemack auch das kleine lothringische Carcassonne (französisch La Petite Carcassonne Lorraine) genannt. Rodemack zählt zur Vereinigung der schönsten Dörfer Frankreichs (französisch Les plus beaux villages de France).[1]

Geografie

Rodemack liegt im Dreiländereck Frankreich-Luxemburg-Deutschland, etwa sechs Kilometer von der luxemburgischen und knapp zehn Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Zu Rodemack gehören die Ortsteile Esing, Faulbach und Seming (1793: Simming).

Geschichte

Vermutlich im 9. Jahrhundert schenkte Ludwig der Fromme das Gebiet dem Kloster Fulda. Die Fuldaer Mönche haben diese Schenkung aber nicht registriert (keine Einträge in den Urkundenverzeichnissen CDF, FUB und TAF). Da die Entfernung zwischen Fulda und Rodemack beträchtlich ist, tauschte Abt Huoggi von Fulda mehrere Güter gegen anderen Besitz mit Abt Reginas von Echternach. Das bestätigte König Ludwig das Kind im Jahr 907, wobei die Urkunde darauf hinweist, dass Rodemack früher Fuldaer Besitz war: "Rotinpach ... prius ad Fuldam pertinentia" (Regnum Francorum online D_LK 053). 907 ist bis heute das Jahr der ersten sicheren urkundlichen Erwähnung Rodemacks.

1190 besetzte Arnoux I. das Gebiet und errichtete eine erste Burg an der Stelle der heutigen Burg. Die neuen Herren von Rodemachern/Rodemack, erstmals 1019 erwähnt, erweiterten ihre Herrschaft kriegerisch bis an die Grenzen von Metz.

1492 gingen alle Güter der Herren von Rodemachern an den Markgrafen Christoph I. von Baden über. Sein Enkel Christoph II. begründete die Seitenlinie Baden-Rodemachern. 1542 eroberte eine französische Armee die Festung. Durch den Vertrag von Crépy fiel Rodemack 1544 jedoch an Spanien. 1552 wurde der Ort wiederum französisches Gebiet, um 1559 durch den Vertrag von Cambresis wieder spanisch zu werden.

Dieses wechselhafte Schicksal zog sich weiter durch den Dreißigjährigen Krieg, nach dessen Ende die spanische Krone erneut das Sagen in Rodemack hatte. Es kam zu weiteren Besitzwechseln zwischen Frankreich und Spanien, bis Frankreich ab 1678 die Oberhand gewann. Der französische Anspruch wurde jedoch erst 1769 im Vertrag von Versailles bestätigt. Im 18. Jahrhundert verwüstete eine Feuersbrunst zahlreiche Häuser von Rodemack.

1792 wurde Rodemack von den Truppen des Herzogs von Braunschweig eingenommen. Die Verteidiger durften auf Intervention von Marschall Luckner den Ort verlassen. Die letzte militärische Belagerung erfuhr Rodemack 1815 durch die Preußen, die sich nach erheblichen Verlusten jedoch zurückziehen mussten.

1821 wurde die Festung von Rodemack geschleift.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner53450648865077180410651265

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Martin Zeiller: Rodemacheren. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 242–243 (Volltext [Wikisource]).
  • Jean-Pierre Obry: Rodemack et ses seigneurs jusqu’en 1659. Metz 1948.
  • Sylvain Chimello: Rodemack. Serge Domini Editeur, Thionville 1998.
  • Fridolin Weber-Krebs: Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487–1797). Porta Alba Verlag, Trier 2007.
Commons: Rodemack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rodemack auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
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