H. Robert Horvitz

Howard Robert Horvitz (* 8. Mai 1947 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Entwicklungsbiologe.

Howard Robert Horvitz (2003)

Er ist Professor für Biologie am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA. 2002 erhielt er zusammen mit Sydney Brenner und John E. Sulston den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für die Aufdeckung der Mechanismen des programmierten Zelltods (Apoptose).

Leben

Horvitz’ Großeltern waren jüdische Einwanderer aus Russland und Galizien. Sein Vater, zunächst einfacher Verwaltungsangestellter, begann ein Abendstudium der Chemie, das er aber aus finanziellen Gründen abbrach. Später wurde er Steuerberater. Seine Mutter arbeitete als Lehrerin, Horvitz erinnert sich an eine Familie, in der der Erwerb von Bildung und wissenschaftliche Neugier hoch geachtet wurden.

Sein Vater starb 1989 an Amyotropher Lateralsklerose (ALS), was H. Robert Horvitz veranlasste, diese degenerative Nervenkrankheit zu erforschen.

Wissenschaftlicher Werdegang

Wissenschaftliche Arbeiten

Von 1974 bis 1978 arbeitete Horvitz am Laboratory of Molecular Biology (LMB) in Cambridge, UK. An diesem Institut hatte John E. Sulston zusammen mit Sydney Brenner die embryonale Zellentwicklung des Wurms Caenorhabditis elegans soweit aufgeklärt, dass die Entstehung aller 959 Zellen bekannt war. Dabei hatte sich gezeigt, dass 131 Zellen zwar während der embryonalen Zellentwicklung gebildet wurden, aber im späteren Wurm nicht mehr vorhanden waren, weil sie einem „genetisch programmierten Zelltod“ (Apoptose) unterlagen.

In weiteren Arbeiten hat Horvitz Details dieses Mechanismus und seiner genetischen Programmierung untersucht. Die Mechanismen der Apoptose erwiesen sich von C. elegans, dem einfachst aufgebauten Tier mit einem Nervensystem, als auf den Menschen übertragbar. Störungen im Ablauf sind verantwortlich für manche Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankungen und neurodegenerative Krankheiten, zu denen auch die Alzheimersche Krankheit gehört.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gisela Baumgart: Horvitz, H. Robert. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 619 f.

Einzelnachweise

  1. Hans Sigrist Prize Winners
  2. Horvitz und Kerr fanden den programmierten Zelltod auf tagesspiegel.de
  3. Member History: H. Robert Horvitz. American Philosophical Society, abgerufen am 3. Oktober 2018 (mit Kurzbiographie).
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