Robert Freißler

Leben

Robert Freißler war der ältere Bruder des Schriftstellers und Übersetzers Ernst Wolfgang Freissler. Er studierte von 1895 bis 1899 Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1900 ebendort zum Dr. iur. Später arbeitete er bis 1922 bei der Handels- und Gewerbekammer von Troppau.[2]

Zwischen 1925 und 1933 war Freißler Generaldirektor der Fürst Lichnowskyschen Zentralverwaltung Hilvetihof.

Politiker

Freißler wurde 1911 als Abgeordneter der Deutschen Volkspartei in den österreichischen Reichsrat gewählt. Dort vertrat er den Wahlbezirk Schlesien 3, in dem unter anderem die Stadt Freudenthal lag und dessen Bevölkerung überwiegend deutschsprachig war.

Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie war er 1918/1919 deutschnationaler Abgeordneter in der Provisorischen Nationalversammlung von Deutsch-Österreich. Während dieses Zeitraumes war Freißler zudem Landeshauptmann der am 29. Oktober 1918 ausgerufenen Provinz Sudetenland, die aus den mehrheitlich von Deutschen bewohnten Teilen von Nordmähren und Österreichisch-Schlesien bestand. Die Bezeichnung Sudetenland war damals laut Johann Wolfgang Brügel eine „Verlegenheitslösung“, Freißler hatte stattdessen für den stärker in regionalen Traditionen verwurzelten Namen „Altvaterland“ plädiert.[3] Das Gebiet wurde Anfang 1919 von tschechoslowakischen Truppen eingenommen und im Vertrag von Saint-Germain der Tschechoslowakei zugeordnet.

Einzelnachweise

  1. digi.archives.cz – Taufbuch Troppau (Opava), Schlesien, 1873–1882, Seite 296, 1. Zeile
  2. Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert, Band 9: Fischer-Abendroth-Fries, S. 385. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  3. Tobias Weger: „Volkstumskampf“ ohne Ende? Sudetendeutsche Organisationen, 1945–1955. S. 46. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
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