Rjabinowka (Kaliningrad, Gurjewsk)

Rjabinowka (russisch Ряабиновка, deutsch Groß Raum) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Rjabinowka
Groß Raum

Рябиновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Grosraum (nach 1785),
Groß Raum (bis 1945)
Bevölkerung 314 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238314
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 119
Geographische Lage
Koordinaten 54° 50′ N, 20° 30′ O
Rjabinowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Rjabinowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Rjabinowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Rjabinowka (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Rjabinowka liegt zwölf Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und zwei Kilometer westlich der Regionalstraße 27A-001 (ex A191), die Kaliningrad über Orlowka (Nesselbeck) mit Selenogradsk (Cranz) verbindet. Rjabinowka ist Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg-Cranz-Neukuhren) und ist Anfangsbahnhof der ehemaligen Kleinbahn Groß Raum–Ellerkrug (Rjabinowka–Raduschnoje, jetzt: Chrabrowo), die heute noch als Güterverkehrsstrecke zum Flughafen Kaliningrad bei Chrabrowo genutzt wird.

Geschichte

Der ehemalige Groß Raum[2] bestand bis 1945 aus einer Försterei – gelegen im damals so genannten Forst Fritzen, zu dessen Oberförsterei Fritzen (heute russisch: Sosnowka) diese auch gehörte. Kommunalpolitisch war Groß Raum in die Gemeinde Schugsten (Berjosowka) eingegliedert und mit diesem Ort in seiner Geschichte verbunden. So war es bis 1930 in den Amtsbezirk Schugsten[3] im Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert, von 1930 bis 1940 in den Amtsbezirk Fritzen (Sosnowka), der ab 1939 zum Landkreis Samland „wechselte“.

1945 kam Groß Raum mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Rjabinowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Matrossowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[4] Später gehörte der Ort zum Chrabrowski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Rjabinowka zur Landgemeinde Chrabowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Erdbebenwarte

Zur 19./20. Jahrhundertwende wurde im Forst Fritzen nordöstlich von Groß Raum hinter dem Bahnhof eine der ersten Erdbebenwarten der Welt gegründet. Sie wurde von dem Physiker und Seismologen Emil Wiechert betreut. Die Baracke, in der die Erdbebenwarte sich befand, existiert nicht mehr.

Kirche

Die hauptsächlich evangelische Bevölkerung Groß Raums war vor 1945 in das Kirchspiel Laptau (russisch: Muromskoje) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Rjabinowka im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), die der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugeordnet ist.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Groß Raum
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Fritzen/Schugsten
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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