Rivoli

Rivoli (piemontesisch Rìvole, lateinisch Ripulae) ist eine Stadt in der italienischen Metropolitanstadt Turin (TO), Region Piemont.

Rivoli
Rivoli (Italien)
Rivoli (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Metropolitanstadt Turin (TO)
Koordinaten 45° 4′ N,  31′ O
Höhe 390 m s.l.m.
Fläche 29,5 km²
Einwohner 47.481 (31. Dez. 2022)[1]
Fraktionen Cascine Vica, Tetti Neirotti, Bruere
Postleitzahl 10098
Vorwahl 011
ISTAT-Nummer 001219
Bezeichnung der Bewohner Rivolesen
Schutzpatron Santa Caterina
Website www.comune.rivoli.to.it
Blick vom Schloss über die Stadt

Lage und Einwohner

Rivoli hat 47.481 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022) und liegt knapp 20 km westlich von Turin im Nordwesten Italiens. Der Hügel, auf dem heute das Schloss von Rivoli (Castello di Rivoli) steht, wurde in der Eiszeit geformt. Er ist der letzte Ausläufer der Alpen am Beginn des Susatals (Val di Susa), über der Poebene, in der sich der größte Teil der Stadt erstreckt.

Die Nachbargemeinden sind Turin, Pianezza, Caselette, Alpignano, Collegno, Rosta, Grugliasco, Villarbasse, Rivalta di Torino und Orbassano.

Bevölkerungsentwicklung

Geschichte

Im ersten Jahrhundert v. Chr. wurde an der Stelle des heutigen Rivoli ein römischer Stützpunkt an der Straße von Augusta Taurinorum (Turin) nach Gallien gegründet. 312 n. Chr. trafen bei Rivoli zum ersten Mal die Armeen von Konstantin und Maxentius aufeinander.

996 bestätigte Kaiser Otto III. Bischof Amizone von Turin den Besitz des Curtis Rivole. 1247 wurden die Savoia Herren von Rivoli, die den Ort mit einer Stadtmauer befestigten. Sie begannen mit der Errichtung der Burg. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Rivoli mehrmals von den Franzosen zerstört. Nach dem Frieden von Utrecht gab Herzog Viktor Amadeus II. den Neubau der Residenz in Rivoli in Auftrag.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der amerikanischen Militärverwaltung 1945 in Rivoli ein DP-Lager eingerichtet für jüdische Displaced Persons (DP), die nach Norditalien geflüchtet waren. In dem Lager, das von der UNRRA verwaltet wurde lebten zeitweise bis zu 1650 DPs.

Politik

Bürgermeister und Gemeinderat

Franco Dessì (PD) wurde im Juni 2009 zum Bürgermeister gewählt. Sein Mitte-links-Bündnis stellt auch mit 20 von 30 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.

Städtepartnerschaften

Rivoli unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Sehenswürdigkeiten

Castello di Rivoli

Das Castello di Rivoli stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Es wurde mehrmals zerstört. Herzog Viktor Amadeus II. von Savoyen gab 1718 Filippo Juvarra den Auftrag für den Neubau der Residenz die allerdings wegen finanzieller Schwierigkeiten nicht vollendet wurde. 1792 machte Carlo Randoni die Bauruine bewohnbar. Ab 1979 ließ die Region Piemont das Schloss renovieren und bis 1984 das Museum für moderne Kunst (Museo di Arte Contemporanea) einrichten. Dieses war schon bald einer der wichtigsten Plätze europäischer zeitgenössischer Kunst und beinhaltet Dauerausstellungen international angesehener Künstler. Die fragmentarischen Rokokofresken bilden einen reizvollen Kontrast zu den modernen Installationen. 1991 wurde das bisher 38 Säle umfassende Museum um den dritten Stock des Manica Lunga (langer Flügel), einem früher als Pinakothek genutzten Nebengebäude des Schlosses, erweitert. Der lange Flügel ist 140 Meter lang und 7 Meter breit, beherbergt temporäre Ausstellungen und verfügt über einen Sitzungssaal, eine Bibliothek, eine Videothek, Unterrichtslabore, Büchershops, Lesesäle und eine Caffetteria.[2] Das gesamte Museum im Schloss umfasst heute eine Ausstellungsfläche von rund 7000 Quadratmetern. Das Schloss gehört seit 1997 als Teil der Residenzen des Hauses Savoyen zum UNESCO-Welterbe.

Der Corso Francia wurde als Straße von Turin nach Frankreich errichtet. Noch heute verbindet dieser über eine 12 km langen geraden Strecke Rivoli mit Turin.

Persönlichkeiten

Commons: Rivoli – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. http://www.piemontefeel.org/de/interesse/elemento-73.html piemontefeel: Museo d'Arte Contemporanea (Rivoli)
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