Rispiger Eisenhut

Der Rispige Eisenhut oder Rispen-Eisenhut (Aconitum degenii subsp. paniculatum[1]) war eine Unterart der Pflanzenart Degens Eisenhut (Aconitum degenii) aus der Gattung Eisenhut (Aconitum) in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es stellte sich heraus, dass es nur ein Synonym von Aconitum degenii ist.

Rispiger Eisenhut

Rispen-Eisenhut in einer von Wald umgebenen Schlucht in den Dolomiten

Systematik
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut (Aconitum)
Art: Degens Eisenhut (Aconitum degenii)
Unterart: Rispiger Eisenhut
Wissenschaftlicher Name
Aconitum degenii subsp. paniculatum
(Arcang.) Mucher

Historische Informationen, da es sich herausgestellt hat, dass es nur ein Synonym ist:[2]

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Rispen-Eisenhut wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 300 Zentimetern. Der aufrechte oder überhängende Stängel ist ausgebreitet verzweigt. Die oberen Stängelteile sind die klebrig, flaumig-drüsig behaart. Die wechselständig am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter besitzen unterseits eine deutliche Netznervatur.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Juli bis September[3]. Der Blütenstand ist wenig bis stark verzweigt. Die Vorblätter sind fädlich lineal. Die Blütenstiele sind abstehend behaart, die oberen teilweise drüsig. Die zygomorphen Blüten sind blauviolett und auf dem Rücken drüsig behaart. Der Helm ist höchstens so hoch als breit. Die gebogenen Nektarien erreichen den Helmgipfel und der Stiel der Nektarblätter ist gebogen. Die drei bis fünf Fruchtblätter sind kahl. Die Samen sind braun.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 32.[4]

Vorkommen

Für den Rispen-Eisenhut wurden Fundorte in Österreich, im südlichen Deutschland, in der Schweiz, im nordwestlichen früheren Jugoslawien, nördlichen Italien und südöstlichen Frankreich angegeben[1]. Auf den Rispen-Eisenhut kann man in Schluchten und Grauerlenwäldern subalpiner Hochstaudenfluren treffen[3]. Er gedeiht in Pflanzengesellschaften der Verbände Fagion, Tilio-Acerion, Adenostylion oder im Alnetum incanae des Verbands Alno-Ulmion.[4]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4w (sehr feucht aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental).[5]

Systematik

Botanische Geschichte

Die Erstbeschreibung erfolgte 1882 unter dem Namen Aconitum cammarum subsp. paniculatum durch Giovanni Arcangeli in Compendio de la Flora Italiana, S. 21.[2] Den in manchen Floren verzeichneten Name Aconitum degenii subsp. paniculatum hat sie durch Walter Mucher's Veröffentlichung in Phyton – Annales Rei Botanicae 1993.[6] Weitere Synonyme für Aconitum degenii Gáyer subsp. paniculatum (Arcang.) Mucher waren: Aconitum paniculatum auct. und Aconitum variegatum subsp. paniculatum (Arcang.) Greuter & Burdet.[1]

Akzeptiert Systematik

Allerdings ist Aconitum degenii subsp. paniculatum (Arcang.) Mucher ein Synonym von Aconitum degenii Gáyer.[2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Aconitum degenii subsp. paniculatum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. E. von Raab-Straube, R. Hand, E. Hörandl, E. Nardi(2014+): Ranunculaceae: Datenblatt Aconitum degenii In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Eckehart J. Jäger: Rothmaler 2 Exkursionsflora von Deutschland, Spektrum Akad. Verl., Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-1600-1, S. 135
  4. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 400.
  5. Aconitum variegatum subsp. paniculatum (Arcang.) Negodi In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 30. März 2022.
  6. Walter Mucher: Systematics and Chorology of Aconitum ser. Toxicum (Ranunculaceae) in Europe. In: Phyton (Horn). Band 33, Nr. 1, 1993, S. 51–76, hier S. 58 (zobodat.at [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 20. April 2023]).
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