Ringschläger

Ringschläger sind eine Gruppe der Rassetauben und unterscheiden sich von anderen Haustauben durch eine besondere Flugweise, dem Ringschlagen.

Ein Paar Rheinischer Ringschläger (rotfahl und gelbfahl) während des Ringschlagens.

Diese durch Selektion geförderte Verhaltensweise kann aus der Balz hergeleitet werden, dem Verschmelzen verschiedener Formen der Bodenbalz. Aus dem Umkreisen der Täubin, dem Drehen des Täubers vor der stehenden Täubin und dem Flügelschlagsprung hinter der davon laufenden Täubin, einem imponierenden Hochfliegen mit Flügelklatschen, wurde das Fliegen im Kreise über der Täubin mit Zusammenschlagen der Schwingen.[1][2]

Systematik und Rassen

Ringschläger sind Spielflugtauben, zu denen auch Groninger (NL/1105) und Geldersche Slenken (NL/1106) gehören. In der „Systematik der Rassen von Haustauben nach charakteristischen Merkmalen“ von Gleichauf (1966), Schütte und Vogel (1978) gehören die Ringschläger, neben Slenken und Smyter (B/053), eine Formentaube, einer Untergruppe der Kropftauben an.[3] In der „EE-Liste für Rassetauben“ (ELRT) des Europäischen Verbandes für Geflügel-, Tauben-, Vogel-, Kaninchen- und Caviazucht (EE) sind Ringschläger als Spielflugtauben in die Gruppe der Tümmler- und Hochflugtauben integriert.[4]

Der Sonderverein der Züchter von Ringschlägertauben betreut in Deutschland vier Rassen mit Ringschlageigenschaften:

  • Anatolischer Ringschläger (TR(D)/1104)
  • Belgischer Ringschläger (B/1102)
  • Rheinischer Ringschläger (D/1103)
  • Speelderke (B/1101)

Wettbewerbe

Ringschlägerzüchter wollen Leistung und Schönheit in der Ringschlägerzucht gleichermaßen fördern. Nur Ringschlägerzüchter, die mit ihren Tauben am Schönheitswettbewerb und dem Leistungsmessen der Ringschläger teilgenommen haben, können den Titel des „Deutschen Meisters“ erwerben. Um die Leistung der Täuber zu messen richtet der Sonderverein jedes Jahr, vor Beginn der Zucht, einen Ringschlagwettbewerb aus, bei dem die besten Dreher je Rasse und Farbenschlag ermittelt werden. Die so erworbenen Ringschlagpunkte der Täuber werden nach der Schausaison mit den Schaupunkten zur Ermittlung des Deutschen Meisters verrechnet.

Literatur und Einzelnachweise

Literatur

  • Wolfgang Vits: Spielflugtauben, Ringschläger und Slenken. In: Erich Müller (Hrsg.): Tümmlertauben, Hochflugtauben, Spielflugtauben (= Alles über Rassetauben). Band 6. Oertel und Spörer, Reutlingen 2002, ISBN 3-88627-606-6, S. 217–235.
  • R. Gleichauf: Hausgeflügel. In: Die Tierwelt Mitteleuropas. Band VII, Wirbeltiere, Leipzig 1966, S. 29–71 DNB 458345806

Einzelnachweise

  1. Manfred Hartmann: Ringschlagen. In: Manfred Hartmann (Hrsg.): Das Tauben Buch. Anleitung für die Haltung und Zucht von Tauben. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1986, DNB 870185748, S. 83.
  2. Ringschlagen. In: Kurt Vogel (Hrsg.): Die Taube. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1984, S. 225–226.
  3. Systematik der Rassen von Haustauben nach charakteristischen Merkmalen (Färbung und Struktur des Gefieders, Masse, Bau und Form von Körper und Körperteilen, besondere Verhaltensweisen) (nach Gleichauf, 1966; überarbeitet von Schütte und Vogel, 1978). In: Kurt Vogel (Hrsg.): Die Taube. Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1984, S. 60.
  4. Entente Européenne d’Aviculture et de Cuniculture: EE-Liste der Rassetauben (ELRT) (Memento des Originals vom 15. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.entente-ee.com, Stand 11. Juni 2012 (PDF, ca. 150 kB; docx, ca. 68 kB, Stand 11. November 2012 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.entente-ee.com)
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