Ring-Center Berlin

Das Ring-Center ist ein Einkaufszentrum östlich und westlich der Ringbahn am Bahnhof Frankfurter Allee beiderseits der Grenze zwischen den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg (Ortsteil Friedrichshain) und Lichtenberg (Ortsteil Lichtenberg). Es besteht aus drei Gebäudeteilen (Ring-Center I, II und III) und ist mit 45.200 m² Verkaufsfläche eines der größeren Berlins. Im Ring-Center I–III befinden sich aktuell 77 Geschäfte bzw. Dienstleister. Ankermieter sind Galeria, Kaufland, Medimax, SuperFit, Edeka, Aldi Nord, Rossmann und dm (Stand: 2024).[3][4]

Ring-Center Berlin
Ring-Center Berlin
Basisdaten
Standort: Berlin-Friedrichshain (Ring-Center I) und
Berlin-Lichtenberg (Ring-Center II+III)
Eröffnung: 05. Okt. 1995 (Ring-Center I)
• 29. Okt. 1997 (Ring-Center II)
• 28. März 2007 (Ring-Center III)
Verkaufsfläche: 16.500  (I) + 20.000  (II) + 8.700  (III) = 45.200
Betreiber: ECE Projektmanagement
Website: www.ring-center.de
Verkehrsanbindung
Bahnhof: Frankfurter Allee
S-Bahn: S41 S42 S8 S85
U-Bahn: U5
Straßenbahn: M13
Autostraßen: B1B5 Frankfurter Allee
Sonstige: Möllendorffstraße,
Am Containerbahnhof
Parkplätze: über 700
Fahrradparkplätze: 90
Technische Daten
Bauzeit: Februar 1994 (Spatenstich Ring-Center I)  März 2007 (Eröffnung Ring-Center III)
Architekten: Jost Hernig, Manfred Stanek,
HPP Hentrich-Petschnigg & Partner (I+II),

Klaus M. Hoffmann (III)

Baukosten: 120 Mio. DM (Investitions­volumen Ring-Center II),[1]

28 Mio. € (Investitions­volumen Ring-Center III)[2]

Lage des Einkaufszentrums
Koordinaten: 52° 30′ 51,3″ N, 13° 28′ 26,7″ O
Ring-Center Berlin (Berlin)
Ring-Center Berlin (Berlin)

Geschichte

Ringbahnhalle, 1991

Auf dem Gelände zwischen Frankfurter Allee, Pettenkoferstraße und Rigaer Straße entstand 1915 unter der Adresse Frankfurter Allee 272 ein Gebäude, das zunächst als Kino vorgesehen war, dann aber über Jahrzehnte eine Markthalle beherbergte, die entsprechend ihrer Lage an der Berliner Ringbahn den Namen Ringbahnhalle trug. Anfang der 1970er Jahre ließ der Ost-Berliner Magistrat sie zu einem Einkaufszentrum für Waren des täglichen Bedarfs mit einem ganzjährigen Obst- und Gemüsemarkt umbauen.[5] Im Jahr 1981 musste die Halle mehrere Monate geschlossen und instand gesetzt werden,[6] entsprach aber trotzdem nicht mehr den Bedingungen einer damals modernen Handelseinrichtung, so war sie nicht einmal beheizbar.[7] Der Berliner Chefarchitekt Roland Korn schrieb 1991 einen Wettbewerb aus, wonach in den 1990er Jahren eine neue 2500 m² große Halle entstehen sollte.[8]

Die Idee kam jedoch nicht mehr zur Ausführung, weil nach dem Mauerfall ganz andere wirtschaftliche und politische Bedingungen entstanden waren. So wollte ab 1991 ein Konsortium, bestehend aus der Philipp Holzmann AG, dem US-amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill (SOM) und dem ECE Projektmanagement (kurz ECE), ein Büro- und Geschäftszentrum beiderseits der Ringbahn errichten. Auf der Ostseite sollte an der Ecke zur Möllendorffstraße ein Bürohochhaus von 130 m Höhe mit 32 Geschossen entstehen, daneben ein achtgeschossiges Warenhaus. Eine unterirdische Passage unter der Ringbahntrasse mit Zugängen zu S- und U-Bahn war als Verbindung zu einem sechsgeschossigen Gebäude mit Büros und Einkaufspassagen auf der Westseite vorgesehen.[9] Für das von Adrian D. Smith (Skidmore, Owings & Merrill LLP) in Zusammenarbeit mit HPP International projektierte Bürohochhaus[10] fanden sich keine Nutzer, und Anwohner protestierten gegen die hier unpassende Höhe, sodass das Projekt verworfen wurde.[11]

Ring-Center I

Ring-Center I

Die alte Ringbahnhalle westlich der Ringbahn wurde 1993 abgerissen. Das neue Gebäude an dieser Stelle, das Ring-Center, wurde im Oktober 1995 eröffnet.[12] Architekten waren Hentrich-Petschnigg & Partner International (HPP) aus Berlin sowie Jost Hernig und Manfred Stanek aus Hamburg.[1] Nachträglich bezeichnete der Bauherr den mehrgeschossigen Bau als Ring Center I.

Der Investmentmanager Angelo Gordon und das Unternehmen Kintyre Investments erwarben 2019 das Ring-Center I. Ihr Ziel war, das Einkaufszentrum „neu zu positionieren“ und ein „integriertes Laden- und Bürozentrum mit einer Freizeit- und Einzelhandelsdestination“ zu schaffen.[13] Hierzu begannen im August 2023 umfangreiche Umbauarbeiten. Zukünftig sollen nur noch die unteren drei Ebenen (Untergeschoss, Erdgeschoss, 1. Obergeschoss) für Einzelhandel und Nahversorgung genutzt werden. Das 2. und 3. Obergeschoss bietet Platz für Gesundheit, Arztpraxen und Freizeitangebote, das 4. und 5. Obergeschoss für Büroflächen. Der Umbau findet bei laufendem Betrieb statt und soll bis Sommer 2025 dauern.[14][15]

Ring-Center II

Ring-Center II (rechts) und III (links)

Im Oktober 1997 folgte östlich auf der Lichtenberger Seite der Ringbahn der Neubau eines weiteren Geschäftshauses, das die gleichen Architekten projektiert hatten. Es erhielt den Namen Ring-Center II.[1][16][17] Auf dem Ring-Center II wurde im Mai 2019 das weltweit erste Hotel auf einem Parkdeck mit 152 Zimmern eröffnet.[18]

Betreiber der Ring-Center II und III ist ECE. Im Ringcenter II wechselten inzwischen häufig die Mieter.

Ring-Center III

Im November 2005 war Baubeginn für das Ring-Center III.[19] Das Gebäude hatte der Betreiber, der ECE, in Eigenregie projektiert, Architekt war Klaus M. Hoffmann.[2] Einziger Mieter des am 28. März 2007 eröffneten Gebäudes war lange Zeit die Galeria Kaufhof, die im Gegenzug ihre Filiale am Anton-Saefkow-Platz im Ortsteil Fennpfuhl schloss und die Immobilie verkaufte. Die Verkaufsfläche des viergeschossigen Ring-Centers III umfasst rund 8700 m².[20][21] Im April 2023 wurde das Ring-Center III von der Credit Suisse Asset Management an die Becken Development GmbH veräußert.[22][23]

Infrastruktur

Durch seine Lage an der Ringbahn mit den S-Bahn-Linien S41, S42, S8 und S85 sowie der Linie U5 der Berliner U-Bahn ist das Center gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Auch die Straßenbahnlinien M13 und 16 halten direkt am Bahnhof Frankfurter Allee. Über den Individualverkehr kann das Einkaufszentrum über die Frankfurter Allee oder die Möllendorffstraße erreicht werden; an der Möllendorffstraße befindet sich die Zufahrtstraße Am Containerbahnhof zu einem mehrgeschossigen Parkhaus mit über 700 Parkplätzen.[24]

Commons: Ring-Center – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Ring-Center II auf einen Blick. Archiv: berliner-zeitung.de. Abgerufen am 8. Oktober 2015
  2. Daten und Fakten Ring-Center. Bei: architekten24.de. Abgerufen am 8. Oktober 2015
  3. Centerplan. In: www.ring-center.de. Abgerufen am 19. August 2023.
  4. Centerplan / Ring-Center Berlin. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  5. Camping, Versorgung und Gesundheit. In: Berliner Zeitung, 27. März 1971, S. 8.
  6. Kühlzellen erleichtern Transporte. In: Neue Zeit, 27. März 1981, S. 8.
  7. Café „Eclair“ und noch vieles mehr. In: Neue Zeit, 3. Oktober 1983, S. 8.
  8. Neue Ringbahnhalle in verschiedenen Modellen. In: Berliner Zeitung, 31. Mai 1988, S. 12.
  9. Riese aus Glas, 120 m hoch. In: Berliner Zeitung, 25. September 1992, S. 20.
  10. Bürohaus Frankfurter Allee. Bei: emporis.com.
  11. Statt des Büroturms entsteht jetzt ein Warenhaus. In: Berliner Zeitung, 3. März 2005.
  12. Ring-Center Berlin (Memento des Originals vom 14. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ece.com auf ece.com (mit Geschossplänen)
  13. Unibail und Familie Otto geben Berliner Ring-Center 1 ab. In: Immobilien Zeitung, 19. Dezember 2019.
  14. „Klassische Shopping-Malls sind nicht zeitgemäß“: Ring-Center I in Berlin wird umgebaut. In: Der Tagesspiegel. 17. April 2023, abgerufen am 19. August 2023.
  15. admin: Neugestaltung: Graft Architekten gestalten Umbau des Ring Centers. In: entwicklungsstadt berlin. 19. April 2023, abgerufen am 17. August 2023.
  16. Architektur Ring-Center; Hintergrundinformation zum Architektenteam HPP. Abgerufen am 9. Juni 2019.
  17. Ring-Center bei emporis.com.
  18. Weltweit erstes Hotel auf Parkdeck. Pressemitteilung des Bezirksamts Lichtenberg, 13. Mai 2019.
  19. Bericht@1@2Vorlage:Toter Link/www.morgenpost.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei Morgenpost Online
  20. Daten des Ring-Center III auf der Betreiber-Website (Memento vom 20. November 2015 im Internet Archive). Homepage ECE. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
  21. Kaufhof zieht ins Ring-Center. In: Berliner Zeitung, 24. März 2007.
  22. Galeria Karstadt Kaufhof ist weiter Mieter: Ring-Center III hat neuen Eigentümer. 5. Juli 2023, abgerufen am 17. August 2023.
  23. Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co KG, Rudolf Müller Mediengruppe Köln: Berlin: Becken kauft Ring Center III. Abgerufen am 17. August 2023.
  24. Anfahrt-Parken. In: ring-center.de. Abgerufen am 19. August 2023.
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