Ried im Oberinntal
Ried im Oberinntal (Ried i. O.) ist eine Gemeinde mit 1320 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Landeck, der zum Bundesland Tirol (Österreich) gehört. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Landeck.
Ried im Oberinntal | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Landeck | |
Kfz-Kennzeichen: | LA | |
Fläche: | 27,45 km² | |
Koordinaten: | 47° 3′ N, 10° 39′ O | |
Höhe: | 876 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.320 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 48 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6531 | |
Vorwahl: | 05472 | |
Gemeindekennziffer: | 7 06 20 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ried i.O. 98 6531 Ried im Oberinntal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Daniel Patscheider | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) |
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Lage von Ried im Oberinntal im Bezirk Landeck | ||
Ried im Oberinntal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Ried liegt in zentraler Lage des Oberen Gerichts, dem obersten Abschnitt des Tiroler Inntals. Hier zweigt die Straße auf die Sonnenterrasse (Ladis, Fiss, Serfaus) von der Reschenstraße ab.
Das Gemeindegebiet umfasst das Inntal, das rund 900 Meter über dem Meer liegt und das Einzugsgebiet des Stalanzer Baches. Im Osten bilden die fast 3000 Meter hohen Berge Alter Mann und Kuppkarlesspitze die Grenze.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 27 Quadratkilometer. Davon ist die Hälfte bewaldet, sechs Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche und jeweils etwa zwanzig Prozent sind Almen und hochalpines Gelände.[1]
Geschichte
Der Name Ried bedeutet „versumpftes Gebiet“, trotzdem weisen reiche bronzezeitliche und römische Funde auf eine frühe Besiedlung hin. Das Dorf entstand um einen Turm, von dem aus die Transitroute überwacht wurde. Erste urkundliche Erwähnungen finden sich aus den Jahren 1115–1122, als zu „Rieden“ Besitz an das Stift Rottenbuch übertragen wurde.[2]
Herzog Sigmund „der Münzreiche“ ließ den Turm zu einem Jagdschlösschen ausbauen, worauf es den Namen Sigmundsried erhielt. Ab 1550 war das Schloss Sigmundsried Verwaltungszentrum und Sitz des Gerichts, das 1978 in die Bezirkshauptstadt Landeck verlegt wurde. In der Eingangshalle sind Wappen- und Rankenmalereien aus dem 16. Jahrhundert zu sehen.
Die Pfarrkirche wurde urkundlich 1397 erstmals erwähnt und ist heute im Stil des Barock zu bewundern.
Ried ist heute eine zweisaisonale Tourismusgemeinde (mit den umliegenden Skigebieten von Fendels, Serfaus-Fiss-Ladis) und ein wichtiger Arbeitgeber für die ganze Region. Ried war ursprünglich das Zentrum des Gerichtsbezirks Ried in Tirol und Sitz des Bezirksgericht Ried in Tirol, wurde jedoch per 1. Jänner 1978 dem Gerichtsbezirk Landeck zugeschlagen.
Ried liegt am Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Ried im Oberinntal, geweiht dem hl. Leonhard
- Edelsitz Payr
- Schloss Sigmundsried
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 34 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sechs im Haupt-, 26 im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. Diese zwei bewirtschafteten 93 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 159 der 181 Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren der Bereich soziale und öffentliche Dienste (215), Handel (71), Verkehr (67) und Beherbergung und Gastronomie (53 Mitarbeiter).[3][4][5]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 34 | 33 | 22 | 13 |
Produktion | 24 | 24 | 181 | 265 |
Dienstleistung | 96 | 59 | 472 | 400 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 574 Erwerbstätige in Ried im Oberinntal. Davon arbeiteten 236 in der Gemeinde, 338 pendelten aus. Dafür kamen 439 Menschen aus der Umgebung zur Arbeit nach Ried im Oberinntal.[6]
Politik
Gemeinderat
In den Gemeinderat werden 13 Mandatare gewählt:
Partei | 2022[7] | 2016[8] | 2010[9] | |||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Gemeinsam für Ried | 56,21 | 7 | 36,79 | 5 | 47,65 | |
Rieder Dorfliste | 43,79 | 6 | 63,21 | 8 | 52,35 |
Bürgermeister
Bürgermeister von Ried im Oberinntal ist Daniel Patscheider.[10]
Wappen
Das 1973 verliehene Gemeindewappen zeigt in Schwarz einen goldenen Basilisken. Dabei handelt es sich um das Wappen der einst auf Schloss Sigmundsried ansässigen Herren von Ried.[11][12]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Caspar Jele (1814–1893), Maler
- Ferdinand Maaß (1902–1973), Jesuit und Kirchenhistoriker
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Otto Schönherr von Schönleiten (1888–1954), Offizier
Weblinks
- 70620 – Ried im Oberinntal. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- Ein Blick auf die Gemeinde Ried im Oberinntal, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. März 2021.
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 259 Nr. 295.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ried im Oberinntal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ried im Oberinntal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ried im Oberinntal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. März 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ried im Oberinntal, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. März 2021.
- Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Ried im Oberinntal. Land Tirol, abgerufen am 23. August 2022.
- Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 30. März 2021.
- Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 30. März 2021.
- Daniel Patscheider. Gemeinde Ried im Oberinntal, abgerufen am 11. Mai 2022 (österreichisches Deutsch).
- Gemeinde Ried im Oberinntal: Schloss Siegmundsried
- Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 49.