Richard Schlösser

Richard Schlösser (* 21. März 1879 in Hannover; † 1. April 1962 ebenda) war ein deutscher Maler und Lehrer an der hannoverschen Kunstgewerbeschule.[1]

Leben

Nackter Knabe mit Triangel und Vogel musizierend, Goldmosaikbogen (Detail) im Neuen Rathaus von Hannover
Ähnliches Mosaik, hier mit Künstlersignatur und Jahreszahl 1911

Richard Schlösser absolvierte eine Ausbildung an der hannoverschen Kunstgewerbeschule und war 1899 zunächst Schüler von Carl Bantzer und Karl Pohle, ab 1900 in Dresden Meisterschüler von Hermann Prell. Gefördert durch ein Stipendium hielt sich Schlösser 1903 in Italien auf, gefolgt von Aufenthalten in Paris und Madrid in den Jahren 1906 und 1907.[2]

Erstmals in dem im Jahr 1906 für das Folgejahr erstellten Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden auf das Jahr 1907 war Richard Schlösser als Haushaltsvorstand – und Kunstmaler – verzeichnet mit dem Wohnsitz in der Bernwardtstraße 14, Erstes Stockwerk links, und der zeitgleichen Anschrift für sein Atelier im Parterre der Güntherstraße 7 in Waldhausen.[3] In dem Jahr wurde am 15. September 1906 Schlössers Sohn, der spätere Botaniker und Saatzuchtdirektor Ludwig Arnold Schlösser geboren.[4]

Von 1906 bis 1933 unterrichtete Schlösser selbst als Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Hannover. Zu seinen Schülern zählten Adolf Wissel[2] und Kurt Schwitters.[5]

Für den Bau des 1913 eingeweihten Neuen Rathauses in Hannover[6] schuf Schlösser zum Thema „Geselligkeit“[7] bereits um 1911 die Putz- und Goldmosaikbögen in den Vorsälen zu den Festsälen in den Formen des Jugendstils.

1918 wurde Schlösser Mitglied im Verwaltungsrat des Kunstvereins Hannover und war seitdem ständiges Mitglied der Jury der Frühjahrs- und Herbstausstellungen des Vereins[2]

Richard Schlösser starb 1962 in Hannover.[2]

Schriften

Werke

  • 1911: Putzmosaik und Goldmosaikbögen in den Vorsälen zu den Festsälen des Neuen Rathauses in Hannover[7]
Commons: Richard Schlösser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Schlösser, Richard. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 115 (biblos.pk.edu.pl).
  • Ingeborg Bloth: Adolf Wissel. Malerei und Kunstpolitik im Nationalsozialismus. Berlin 1994. 144 S. + 40 Tafeln mit 80 Abbildungen, ISBN 3-7861-1740-3.
  • Ines Katenhusen: Kunst und Politik. Hannovers Auseinandersetzungen mit der Moderne in der Weimarer Republik. zugleich Dissertation an der Universität Hannover unter dem Titel Das Verständnis für eine Zeit gewinnt man vielleicht am besten aus ihrer Kunst. in der Reihe Hannoversche Studien, Schriftenreihe des Stadtarchivs Hannover. Band 5, Hannover: Hahn, 1998, ISBN 3-7752-4955-9, passim.
  • Hugo Thielen: Schlösser, Richard. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 316.
  • Hugo Thielen: Schlösser, Richard. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 543 f.

Einzelnachweise

  1. o. V.: Schlösser, Richard in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 13. April 2015, zuletzt abgerufen am 29. April 2019.
  2. Hugo Thielen: Schlösser, Richard. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 316.
  3. Vergleiche das Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden auf das Jahr 1907, Abteilung III: Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner und Handelsfirmen. S. 540 (Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek).
  4. Gerhard Wagenitz (Bearb.): Schlösser, Ludwig Arnold (1906–1973). In: Göttinger Biologen 1737 - 1945. Eine biographisch-bibliographische Liste ( = Göttinger Universitätsschriften, Serie C, Kataloge. Band 2), Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1988, ISBN 3-525-35876-8, S. 154; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Ulrich Krempel (Vorstand): Kurt Schwitters auf der Seite der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung, abgerufen am 31. August 2013.
  6. Helmut Knocke: Neues Rathaus. In: Stadtlexikon Hannover. S. 466 f.
  7. Helmut Knocke, Hugo Thielen: Trammplatz 2. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon. S. 206 ff; hier: S. 208.
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