Rhamnella

Rhamnella ist eine Gattung innerhalb der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Die etwa zehn Arten sind in Asien verbreitet.[1]

Rhamnella

Rhamnella franguloides

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)
Gattung: Rhamnella
Wissenschaftlicher Name
Rhamnella
Miq.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Rhamnella sind immergrüne oder laubabwerfende Sträucher oder kleine Bäume.[2] Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet.[3]

Generative Merkmale

Die Blüten stehen als end- oder seitenständige, doldenförmige, gestauchte Zymen. Der Blütenbecher ist becher- bis schalenförmig. Die Kelchblätter sind achszugewandt gekielt. Der entweder mit dem Blütenbecher verwachsene oder diesen ausfüllende Diskus ist von auffälliger Gestalt. Der Fruchtknoten ist halbunterständig.[3]

Die Früchte sind Steinfrüchte mit einem einfächrigen Steinkern. Das Endokarp ist äußerst hart und unvollständig ein- oder zweifächrig.[3]

Verbreitung und Systematik

Die Gattung Rhamnella wurde 1867 durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Prol. Fl. Japón. 218 aufgestellt.[1] Typusart ist Rhamnella japonica Miq.

Die Gattung Rhamnella gehört zur Tribus Rhamneae innerhalb der Familie Rhamnaceae.[2][4][5]

Die Gattung Rhamnella umfasst seit 2020 zehn bis elf Arten, die beispielsweise in Zentralchina, Korea und Japan verbreitet sind. Zehn Arten kommen in China vor, sieben davon nur dort.[1][5][2] Im Himalaya finden sie sich in Höhenlagen von bis zu 3000 Metern.[3]

Die Gattung Rhamnella enthält zehn bis Arten:[1]

  • Rhamnella brachycarpa Z.Qiang Lu & Y.Shuai Sun: Sie wurde 2019 erstbeschrieben. Sie wurde bisher nur an drei Fundorten auf Chinas größter Insel Hainan gefunden. Sie wurde als CR = „Critically Endangered“ = „vom Aussterben bedroht“ eingestuft.[5]
  • Rhamnella caudata Merr.: Dieser Endemit kommt im nordöstlichen Guangdong vor.[1]
  • Rhamnella forrestii W.W.Smith: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2000 bis 3000 Metern im östlichen bis südöstlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen südwestliches bis westliches Sichuan sowie nordwestliches Yunnan.[1]
  • Rhamnella franguloides (Maxim.) Weberb. (Syn.: Rhamnella japonica Miq., Rhamnella obovalis C.K.Schneider.): Sie gedeiht in Höhenlagen unterhalb von 1100 Metern in den chinesischen Provinzen Anhui, Hebei, Henan, westliches Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, südliches Shaanxi, südliches Shanxi, Shandong und Zhejiang.[1]
  • Rhamnella gilgitica Mansf. & Melch.: Sie kommt in Kaschmir, im südöstlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen südwestliches Sichuan sowie nordwestliches Yunnan vor.[1]
  • Rhamnella intermedia Z.Qiang Lu & Y.Shuai Sun: Sie wurde 2020 erstbeschrieben. Bisher sind nur zwei Fundorte bekannt: Pingxiang sowie Daxin im südwestlichen Guangxi.[2]
  • Rhamnella julianae C.K.Schneid.: Sie gedeiht in der Strauchschicht von Wäldern an Hängen in Höhenlagen von 1000 bis 1600 Metern in den chinesischen Provinzen Hubei, Sichuan sowie Yunnan vor.[1]
  • Rhamnella martini (H.Lév.) C.K.Schneid.: Sie kommt in Nepal, im südöstlichen Tibet in den chinesischen Provinzen nördliches Guangdong, Guizhou, westliches Hubei, Sichuan sowie Yunnan.[1]
  • Rhamnella rubrinervis (H.Lév.) Rehder: Sie kommt in Vietnam und in den chinesischen Provinzen Guangdong, Guangxi, Guizhou, Yunnan vor.[1]
  • Rhamnella tonkinensis (Pit.) T.Yamaz.: Sie kommt in Vietnam vor.
  • Rhamnella wilsonii C.K.Schneid.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 2000 bis 3000 Metern im östlichen Tibet und westlichen Sichuan.[1]

Nachweise

  1. Yilin Chen, Carsten Schirarend: Rhamnaceae, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 12: Hippocastanaceae through Theaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2007, ISBN 978-1-930723-64-1, Rhamnella., S. 131–133 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. Zhiqiang Lu, Yongshuai Sun: Rhamnella intermedia (Rhamnaceae), a new evergreen species from southwest Guangxi. In: PhytoKeys. Volume 159, 2020, S. 115–126. doi:10.3897/phytokeys.159.53177.
  3. D. Medan, C. Schirarend: Rhamnaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants. Volume VI: Flowering Plants – Dicotyledons – Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales, Springer, 2004, ISBN 3-540-06512-1, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
  4. Rhamnella im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 27. April 2017.
  5. Zhiqiang Lu, Yongshuai Sun: Rhamnella brachycarpa (Rhamnaceae), a new species from Hainan Island, China. In: PhytoKeys. Volume 132, 2019, S. 19–29, doi:10.3897/phytokeys.132.36776.
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